Keine Sorge, mir geht´s gut
Frankreich 2006, Laufzeit: 96 Min., FSK 6
Regie: Philippe Lioret
Darsteller: Melanie Laurent, Kad Merad, Isabelle Renauld, Julien Boisselier, Aïssa Maïga, Simon Buret
Hintergründig
Biggi (153), 25.04.2007
So traurig und krank die Eltern sich verhalten, spätestens anlässlich der schweren Depression der Tochter hätten sie die Flucht nach vorne ergreifen müssen, ihr zuliebe. Ein dramaturgisches Mittel? Die Klinik ist als ein grauenhaftes gefühlloses Gefängnis dargestellt mit fragwürdígen Methoden. Unverständlich und unwahrscheinlich für mich war die milde Reaktion der Tochter am Schluss, wo sich die Eltern-Kind-Verhältnis und -Fürsorge umkehrt. Auf jeden Fall ein anschauenswerter Film.
geht mir nicht aus dem Kopf
marmibo (21), 14.04.2007
Ich glaube, es geht in diesem Film nicht darum, dass die Eltern ihre Tochter belügen, sondern darum, dass sie sich selbst und anderen (und sei es die eigene Tochter)die für sie unfassbare Wahrheit nicht eingestehen wollen und können.
Da das Geschehene für sie erst dann Realität wird, wenn sie darüber sprechen, erfinden sie lieber Lügengeschichten, als die Wahrheit zu sagen.
Da ich Ähnliches im eigenen Bekanntenkreis erlebt habe, ist das Verhalten der Eltern für mich nachvollziehbar und wird von den wirklich guten Schauspielern auch sehr überzeugend dargestellt.
Mir jedenfalls ging der Film (nicht zuletzt durch die tolle Musik) unter die Haut und nicht mehr aus dem Kopf.
Unrealistisch - unglaubwürdig - unlogisch
woelffchen (597), 05.04.2007
Auf den ersten Blick ist dies ja ein ganz interessanter Film, der mit viel Verve und einer überzeugenden Darstellerin daherkommt. Es geht alles ziemlich schnell, die Handlung strebt von Station zu Station, und ehe man sich versieht, ist man dem Drehbuch auf den Leim gegangen.
Dann ahnt man schon, wie das Ganze ausgehen wird, wird ein wenig mißtrauisch und fragt sich: Was stimmt denn hier nicht?
Das ist doch nicht das wirkliche Leben! So verhält man sich doch nicht! Da hat doch einer dran gedreht!
Ja, der Drehbuchautor!
Gibt es denn keine verfilmenswerten Geschichten mehr, in denen Menschen wie Menschen, Eltern wie Eltern, und Kinder wie Kinder handeln dürfen?
Hier wird doch des Effektes wegen die psychologische Vernunft auf den Kopf gestellt, indem die Eltern ihrer Tochter eine Lüge auftischen und sie mit allerlei Aktionen noch untermauern, und es hinnehmen, daß ihre Tochter dabei fast ums Leben kommt. Ist das Elternliebe? Sollte sie nicht auch die Liebe zur Wahrheit im Umgamg mit den Kindern einschließen?
Dieses letztendlich dabei herausgekommene gefühlsmäßige Happy End kann mich nicht überzeugen, auch wenn ich dabei versuchen würde, meinen Kopf auszuschalten.
hervorragend!
ailun (15), 03.04.2007
Ein Film zum eintauchen: perfekt inszeniert, erzählt und gespielt! Eine einfache Geschichte und doch so tiefschürfend und unvoreingenommen dargestellt!
Ein Highlight und unbedingt empfehlenswert!
Ein absloutes Highlight!
Ultragirl (3), 30.03.2007
Ein Film, der bestimmt von ganz vielen Leuten unterschätzt wird. Die Geschichte geht so dermaßen unter die Haut, genau wie die Darsteller, die Musik, einfach alles. Wenn der Film um ist, ist man noch Stunden später völlig von der Rolle.
Das Musikvideo zu "Lili" gibt es übrigens auf dailymotion.com
Und ja: Nie einen deutschen Film gesehen, der so eine einfache Geschichte so wunderbar erzählen könnte.
Eine echte Perle!
GEWE (14), 09.03.2007
Woran liegt es eigentlich, dass deutsche Filme nicht einmal ansatzweise eine Geschichte wie diese mit einfachen, aber tiefsinnigen und doch niemals pathetischen Gedanken hinkriegen? Vielleicht liegt es ja an der (m.E. dämlichen) Filmförderung in Deutschland, die i.d.R. Filmprojekte nur dann finanziell unterstützt, wenn Aussicht darauf besteht, dass die breite Masse den Film ohne größere (eigene!) Anstrengungen verstehen kann. Viele frz./span. Filme sind in dieser Hinsicht glücklicherweise anders, denn sie lassen die (eigenen) Gedanken um ein Thema einfach laufen. Dieser Film ist dafür ein regelrechtes Musterbeispiel!
Über den Inhalt möchte ich deswegen bewusst nichts verraten, denn das würde das tolle Kinoerlebnis wirklich zerstören...Besonders hervorheben muss man jedoch die großartige Hauptdarstellerin (Melanie Laurent), die den in weiten Teilen impressionistischen Style des Filmes perfekt transportiert!
Auch der dritte Film von Philippe Lioret (nach "Mademoiselle" und "Der Frau des Leuchtturm-
wärters") macht Lust auf mehr...Eine cineastische Perle, die man sich auf keinen Fall entgehen lassen sollte!
Zermürbte Gesellschaft
choices preview zu „Critical Zone“ im Odeon – Foyer 11/24
„Mir wurden die Risiken des Hebammenberufs bewusst“
Katja Baumgarten über ihren Film „Gretas Geburt“ – Foyer 11/24
Die ganze Palette Kino
9. European Arthouse Cinema Day – Festival 11/24
Nach Leerstellen suchen
„Riefenstahl“ im Weisshauskino – Foyer 11/24
Kunst des Nicht-Wegschneidens
„Anna Zeit Land“ im Filmforum – Foyer 10/24
Liebe und Macht
choices preview zu „Power of Love“ in der Filmpalette – Foyer 10/24
Schnitte in Raum und Zeit
Die 24. Ausgabe des Festivals Edimotion in Köln ehrt Gabriele Voss – Festival 10/24
Restitution von Kolonialraubkunst
„Dahomey“ und „The Story of Ne Kuko“ im Filmforum – Foyer 10/24
Die hemmungslose Leinwand
Sexualität im Kino – Vorspann 10/24
„Die Geschichte ist jetzt unfassbar aktuell“
Regisseur Andreas Dresen über „In Liebe, Eure Hilde“ – Gespräch zum Film 10/24
„Zuhause sehnen wir uns nach der Ferne...“
Kuratorin Joanna Peprah übers Afrika Film Fest Köln – Festival 09/24
Kurzfilmprogramm in der Nachbarschaft
„Kurzfilm im Veedel“ zeigt Filme zu aktuellen Themen in Köln – Festival 09/24
Afrikanisches Vermächtnis
Das 21. Afrika Film Festival widmet sich dem Filmschaffen des Kontinents – Festival 09/24
Sorge um die Filmkultur
Veränderungen und Einsparungen stehen vor der Tür – Vorspann 09/24
Disziplin, Drill und Durchlässigkeit
„Mädchen in Uniform“ im Filmforum – Foyer 08/24
Volles Programm(heft)
40-jähriges Jubiläum der Internationalen Stummfilmtage Bonn – Festival 08/24
Sommer-Endspurt
Humor und Weltrettung für Jung und Alt – Vorspann 08/24
Der Sieg des Glaubens
„Führer und Verführer“ im Odeon mit Regisseur Joachim Lang – Foyer 07/24
Queere Menschen in Polen
„Boylesque“ im Filmhaus – Foyer 07/24
Pssst!
Zu Spoilern, Prequels und Remakes – Vorspann 07/24
Ein Fest des Kinos
Die Kölner Kino Nächte präsentieren an 4 Tagen knapp 50 Filme – Festival 07/24
„Es geht um Geld, Gerechtigkeit und Gemeinschaft“
Regisseurin Natja Brunckhorst über „Zwei zu eins“ – Gespräch zum Film 07/24
Der Tod, der uns verbindet
NRW-Premiere von Eva Trobischs „Ivo“ – Foyer 06/24
Die schwierige Situation in Venezuela
„Das Land der verlorenen Kinder“ im Filmhaus – Foyer 06/24
Sternenkriege und Weißer Terror
Volles Sommerkinoprogramm – Vorspann 06/24