Inglourious Basterds
USA/D 2009, Laufzeit: 154 Min., FSK 16
Regie: Quentin Tarantino
Darsteller: Brad Pitt, Diane Kruger, Eli Roth, Mélanie Laurent, Christoph Waltz, Daniel Brühl, Samm Levine, Eli Roth, B.J. Novak, Til Schweiger, Mike Myers, Cloris Leachman, Christian Berkel, August Diehl
Waltzer
Das Auge (335), 25.01.2010
Auch wenn alles Fiction ist: Schöne Geschichte, die einen eindeutigen Sieger kennt: Christph Waltz, der schon unheimlich in seiner Darstellungskunst eines perfiden, sadistischen, skrupellosen und bösen Menschen ist. Merke: Bildung endet mit Dung und ist kein Wert an sich. Allein wegen ihm lohnt es sich, den Film anzusehen.
Glückwunsch an Christoph Waltz!
tinetuschen (142), 18.01.2010
Den Golden Globe hat er sowas von verdient, ich hoffe der Oskar kommt noch dazu.
Intelligentes Kino
Cinemoenti (173), 17.01.2010
Das ist ganz großes Kino, wie schade, dass ich DAS nicht auf Leinwand gesehen habe. Das Wichtigste wurde hier alles schon gesagt und soll nicht wiederholt werden. Eine inszenatorische Sensation.
der Anfang und das Ende
TERMINATOR (27), 15.01.2010
war im Rex Kino, und ja der Film ist höchstens 1 bis 2 euro Wert, bis die Anfangszene und das Ende wirkt der Film kaum ein, ich weiß nicht, warum der gelobbt wird...
bombastisch
tinetuschen (142), 07.10.2009
tarantino schafft es doch immer wieder, dass man sachen zu sehen bekommt, von denen man vorher nicht wusste, dass diese irgendjemandem einfallen könnten! und dann findet man dies auch noch gut! das casting: waltz ist genial, das wird niemand bestreiten, brad pitt fand ich grossartig (vor allem seine artikulation), melanie laurent, die ihre eine chance zur rache serviert bekommt und nutzt, brühl als audringlicher soldat, kruger als entschlossene agentin und schauspielerin, sylvester groth als goebbels ... dann auch noch diese grossartigen dialoge ... also ich habe mich keine sekunde gelangweilt und bin immer noch begeistert ...
Genie und Wahnsinn
woelffchen (597), 01.10.2009
Oder besser: Genie und Unsinn liegen auch hier wieder nahe beieinander - mehr noch als in den vorigen Filmen von Q.T.
Genial die Spannung erzeugenden Darstellungen in einigen Szenenabschnitten (Bauernhof, Bierkeller, Strudel, Gipsbein u.a.), unsinnig die zusammengestoppelte Geschichte an sich, pervers und z.T. sado die Darbietungen exzessiver Gewalt, komisch-burlesk einige Charaktere, überragend Ch. Waltz - alles zusammen: ein Produkt des Meisters Q.T., unvergleichbar und unverwechselbar - ein Werk sui generis.
Der Meister stößt an seine Grenzen
diehim (53), 25.09.2009
Vorab: der Film fällt bei mir durch. Sicher sind wieder einige brillante Szenen dabei, wie die Anfangsszene oder zum Beispiel der Augenblick, als der Geliebte von Mélanie Laurent hinter der großen Kinoleinwand steht und das tut, was er tun muss. Aber insgesamt wirkt der coole ironsiche Stil Tarantinos bei dem Thema deplaziert und merkwürdig belanglos. Sicher, man kann sich mit den eigentlichen Opfern (den Juden in der Nazizeit) freuen, dass sie Rache nehmen können an ihren Nazi-Peinigern, aber ich hatte arge Schwierigkeiten, mich mit der Geschichte und der Erzählweise zu identifizieren. Die coolen Lacher, die Tarantino ab und an inszeniert, entschädigen zwar, täuschen aber nicht darüber hinweg, dass der Film ein Versuch ist, der letztlich scheitert. Der Film hat Längen, ist meist unspannend und teilweise gar nicht gut gespielt (vorneweg Brad Pitt und Diane Kruger - von Til Schweiger gar nicht zu reden). Und wäre der brillante Christoph Waltz nicht dabei, würde ich sagen "brauch ich nicht!". Zudem sollte man sich den Film nicht in der Synchro antun, da diese oft schlecht ist und der Film im Original sowieso meist in Französisch und Deutsch gesprochen ist.
Treffender Titel
Raspa (391), 24.09.2009
Das gilt zumindest für den zweiten Begriff, denn der Film selbst ist ein rechter Bastard, gut durchgemischt wie ein Straßenköter - fast liegt einem das schöne Stoiberwort "durchrasst" auf der Zunge - mit Elementen des historischen Genres, des Wildwestfilms, des action movies, und all das gewürzt mit einer guten Prise sick humour. Die fabelhaften Darstellerleistungen wurden ja schon genügend gewürdigt, nur noch eine Anmerkung zu Ch. Waltz: Ein Grund für die beklemmende Wirkung, die sein Hauptmann Lada auf den Zuschauer ausübt, ist meiner Ansicht nach die nur ganz leicht hörbare österreichische Färbung in seiner Stimme. Erst dadurch ergibt sich diese unglaubliche Melange aus Charme und gepflegten Umgangsformen einerseits und seinem abgefeimten Sadismus andererseits. Und das Gute ist eben, dass diese Intonation nur gerade so zu hören ist, ohne jeden aufdringlichen Schmäh.
Alles umgedreht
poodles (46), 24.09.2009
Mord trifft Humor, die Heldin stirbt trotzdem, Verabredungen werden gehalten und dann doch nicht, oder.. ? Es wird gelacht und getötet ... ein brutaler Film, mit erstaunlich wenig "blood & guts"... Jeder kleiner Abschnitt eine richtige fiese Akt der Brutalität in sich, so dass es einem nicht zu schnell vorbeigeht. Was Tarantino zweifelos wollte.Last but not least:
Pfötchen hoch für Christoph Waltz, er war DER Showstealer! Poodles sagt der Film war Klasse.
Pulp Cinema
Colonia (683), 12.09.2009
Ein Spagetti-Western in Nazi-Kostümierung. Wie geil. Historisch korrekt ist an diesem Film nichts. Gott sei Dank, möchte man sagen.
Insgesamt ein irres Ding, dieser Streifen, obwohl er mit seinen zweieinhalb Stunden Laufzeit nach der Hälfte etwas durchhängt. Aber auch nur, um danach wieder zur Topform zurück zu finden. Ein Hochgenuss die OV. Christoph Walz parliert auf Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch. Und überhaupt: Brad Pitt ist wieder einmal sehr gut, aber Walz ist eine Sensation.
Während man um Nuschelkopp Til Schweiger aufgrund geringer Wichtigkeit im Film noch passabel drumherum gucken kann, lässt mich die völlige Talentfreiheit einer Diane Kruger fassungslos zurück.
"Inglourious Basterds" ist Popkultur. Nur schade, dass zur Rettung der Welt ausgerechnet ein Kino abgefackelt werden muss.
"Wie SS-Scherge Landa die Welt rettet"... OK, aber kein Muss-Film...***
dr.wo (22), 05.09.2009
Mit Mega-Hollywood-Budget vermarkteter "Wird-auf-jeden-Fall-ein-Blockbuster-Film". Da sind dann oft 1-2 Punkte abzuziehen. Von mir gibt es 3 von 5 möglichen Sternen. Spannende Unterhaltung mit überraschenden Pointen. Gut für einen kurzweiligen Kinoabend. Aber kein Muss. Der Titel hätte treffender heißen können: "Wie SS-Scherge Landa die Welt rettet". Marketingtechnisch macht sich "Inglorious Basterds" natürlich besser. Tatsächlich kommt von den "Basterds" aber nicht so viel, wie es der Titel erwarten läßt. Streckenweise wirken sie peinlich und plump, insgesamt wenig überzeugend, ihre "Grausamkeiten" miteinbezogen. Am Ende gibt es nur zwei Personen, die "clever" und "souverän" aus dem Film rauskommen: die jüdische Kinobesitzerin Mimieux und, alles übertrumpfend, "Judenjäger" Landa.
Bruder Hitler
Tancredi (12), 04.09.2009
"Der Bursche ist eine Katastrophe; das ist kein Grund, ihn als Charakter und Schicksal nicht interessant zu finden", so schrieb Thomas Mann 1939 über Hitler, und erkannte an ihm Charakterzüge, die ihm als Künstler nicht fremd waren.
"Inglourious Basterds" offenbart ein gewisses Interesse Tarantinos für Hitler und Goebbels, vielleicht sind mit dem Titel ja auch die beiden gemeint. Ansatzpunkte sind vorhanden: Hitler war ein begeisterter Kinogänger und Goebbels als Propagandaminister oberster Filmproduzent. In Tarantinos Film bricht er vor Freude in
Tränen aus, als Hitler "Stolz des Vaterlandes" als sein bestes Werk bezeichnet.
Die Gewalt in dem Nazimachwerk wird vergleichsweise simpel dargestellt: Der Scharfschütze schießt, und ein anderer Soldat fällt aus dem Fenster. Viel Blut ist nicht zu sehen. Hitler aber freut sich über jeden Treffer.
"Inglourious Basterds" geht da mit Messern und Baseballschlägern näher ran. Und wenn es auch überwiegend die "Richtigen" trifft, haben mich diese Szenen doch abgestoßen. Insofern konnte ich den Bereich der Gemeinsamkeiten mit dem "Bruder" nicht ausweiten.
Andererseits fand ich den Film (von Tarantino) spannend, die Handlung voller überraschender Wendungen und die schauspielerischen Leistungen, insbesondere die von Christoph Waltz als Oberst Landa, überzeugend. Meine Gefühle dem Film gegenüber sind gespalten.
Kaugummi?
Kinokeule (541), 28.08.2009
Tarantino liefert hier für mich die beste Wiederauferstehung seit Jesus, nachdem mir Stuntman Mike so gar nicht gefiel. Die ständige Bedrohung, die die Naziherrschaft ausübte, erzeugt von Beginn an eine nervenzerfetzende Spannung von mir bislang ungeahnten Ausmaßes. Wie eine Ameise trägt Taratino hier kleinste Details zusammen und das er das Filmgedächtnis eines Elefanten hat ist nichts Neues. Das führt zu einem der besten Anti-Nazi Filme und ist nur noch mit Chaplin und Mel Brooks zu vergleichen.
En Passant werden mit leichter Hand noch ein paar doppelte Böden eingezogen, einen Film im Film gibt es und am Ende rettet das Kino die ganze Welt. Ja, geht es eigentlich noch besser?
"Frankreich respektiert Regisseure"
Kollerteral.. (54), 28.08.2009
Was für'n geiler Film. Nach den ganzen Vorschußlorbeeren hatte ich hohe Erwartungen an Inglourious Basterds. Und diese wurden bei weitem übertroffen. Tarantino macht was er will - und das saugut!!! Dialoge, Darsteller, Details .. alles durch die Bank großartig.
Ganz selbstvertsändlich werden hier die Nazis demontiert und das stellenweise brüllend komisch. Wieviele Regisseure können dieses Kunststückchen schon von sich behaupten? Dani Levi sicherlich nicht (bei ihm hat Sylvester Groth übrigens das erste mal den Goebbels gespielt).
Ich scheiss ja eigentlich auf die Academy Awards, aber für den Streifen hat der Mann den Oscar verdient (am Ende lässt der Film dies ja beinahe schon selbst verlauten *gg*). DAS IST KINO. Grosses Kino, über die Macht des Kinos - letztendlich wird dort sogar Geschichte umgeschrieben. Also: reingehen. Ich werd's ebenfalls wieder tun.
PS: sogar Till Schweiger kann diesmal Sympathiepunkte ernten (hört-hört) und Bela B. von den Ärzten hat einen netten kleinen Gastauftritt
Eine Droge...
Tom DeVille (5), 25.08.2009
Kann mich CemileTS nur anschliessen...Der Film macht süchtig! Auch ist die Originalversion seht empfehlenswert (zur Zeit im Metropol) - im Film wird ohnehin über weite Strecken deutsch gesprochen. Berauschende Aufnahmen! Leider verreise ich morgen und muß auf den Film verzichten ;-)
Kriege nicht genug!
CemileTS (137), 22.08.2009
gestern in der nachmittagsvorstellung und heute in der abendvorstellung...und ich werde sicher die woche nochmals reingehen ...
Aussergewöhnlich guter Drecksfilm
otello7788 (554), 21.08.2009
Da gibt es in der ersten Episode die Szene, in der SS-Mann Landa (wirklich überragend Christoph Waltz) im Haus eines Bauern sitzt und mit übertriebener Höflichkeit und feinstem Benehmen zu verdecken sucht, daß er Tod und Verderben bringt. Tarantino bedient alle Kinomuster, die den Zuschauer zittern lassen. Nachdem der Bauer sich eine Pfeife angezündet hat, fragt Landa ob es ihm auch gestattet ist, sich seine Pfeife anzuzünden und holt eine vollkommen alberne Riesenpfeife aus seiner Jacke. Brüllendes Lachen im Kino. Zuerst war ich zugegebenermassen etwas schockiert, daß der Horror hier ins Lächerliche gezogen wird. Aber je mehr ich darüber nachdenke, desto befreiender finde ich das. Sicherlich politisch unkorrekt, obwohl der Film fast gänzlich unpolitisch ist.
Ziemlich brutal (wen wundert´s), meisterliche Dialoge, aussergewöhnliche Besetzung, irre Musikauswahl - Tarantinos bester Film seit Pulp Fiction.
Disco - Bingo !
CemileTS (137), 20.08.2009
Das perfekte Date mit dem Kino
Die ganze Palette Kino
9. European Arthouse Cinema Day – Festival 11/24
Nach Leerstellen suchen
„Riefenstahl“ im Weisshauskino – Foyer 11/24
Kunst des Nicht-Wegschneidens
„Anna Zeit Land“ im Filmforum – Foyer 10/24
Liebe und Macht
choices preview zu „Power of Love“ in der Filmpalette – Foyer 10/24
Schnitte in Raum und Zeit
Die 24. Ausgabe des Festivals Edimotion in Köln ehrt Gabriele Voss – Festival 10/24
Restitution von Kolonialraubkunst
„Dahomey“ und „The Story of Ne Kuko“ im Filmforum – Foyer 10/24
„Die Geschichte ist jetzt unfassbar aktuell“
Regisseur Andreas Dresen über „In Liebe, Eure Hilde“ – Gespräch zum Film 10/24
Die hemmungslose Leinwand
Sexualität im Kino – Vorspann 10/24
„Zuhause sehnen wir uns nach der Ferne...“
Kuratorin Joanna Peprah übers Afrika Film Fest Köln – Festival 09/24
Afrikanisches Vermächtnis
Das 21. Afrika Film Festival widmet sich dem Filmschaffen des Kontinents – Festival 09/24
Kurzfilmprogramm in der Nachbarschaft
„Kurzfilm im Veedel“ zeigt Filme zu aktuellen Themen in Köln – Festival 09/24
Sorge um die Filmkultur
Veränderungen und Einsparungen stehen vor der Tür – Vorspann 09/24
Disziplin, Drill und Durchlässigkeit
„Mädchen in Uniform“ im Filmforum – Foyer 08/24
Volles Programm(heft)
40-jähriges Jubiläum der Internationalen Stummfilmtage Bonn – Festival 08/24
Sommer-Endspurt
Humor und Weltrettung für Jung und Alt – Vorspann 08/24
Der Sieg des Glaubens
„Führer und Verführer“ im Odeon mit Regisseur Joachim Lang – Foyer 07/24
Queere Menschen in Polen
„Boylesque“ im Filmhaus – Foyer 07/24
Pssst!
Zu Spoilern, Prequels und Remakes – Vorspann 07/24
„Es geht um Geld, Gerechtigkeit und Gemeinschaft“
Regisseurin Natja Brunckhorst über „Zwei zu eins“ – Gespräch zum Film 07/24
Ein Fest des Kinos
Die Kölner Kino Nächte präsentieren an 4 Tagen knapp 50 Filme – Festival 07/24
Der Tod, der uns verbindet
NRW-Premiere von Eva Trobischs „Ivo“ – Foyer 06/24
Die schwierige Situation in Venezuela
„Das Land der verlorenen Kinder“ im Filmhaus – Foyer 06/24
Sternenkriege und Weißer Terror
Volles Sommerkinoprogramm – Vorspann 06/24
Ungewöhnliches Liebesdrama
„Alle die du bist“ im Odeon – Foyer 05/24
Doppelter Einsatz für „Afrika“
Spendenaufruf des Afrika Film Festivals – Festival 05/24