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From Hell
USA 2001, Laufzeit: 122 Min., FSK 16
Regie: Albert Hughes, Allen Hughes
Darsteller: Johnny Depp, Heather Graham, Ian Holm, Robbie Coltrane, Ian Richardson, Jason Flemyng, Katrin Cartlidge, Terence Harvey, Susan Lynch

Im Herbst 1888 wurden in London innerhalb von zehn Wochen fünf grausame Ritualmorde begangen. Der Täter wurde niemals gefasst. Die Anzahl der täglich mit den Sensationsmeldungen erscheinenden Zeitungen, die den Mörder "Jack the Ripper" nannten, stieg sprunghaft: die Geburtsstunde der Regenbogenpresse. Schon damals gab es Spekulationen, dass die Polizei in ihren Nachforschungen behindert wurde, dass die Aufklärung in höchsten Kreisen, möglicherweise sogar von Königin Victoria, sabotiert wurde. Die Verbrechen gewannen in diesem Zeitalter, das den Namen der Herrscherin trägt, gleichsam eine symbolische Dimension: ein Ausbruch des Unterdrückten und Triebhaften in einer Zeit rigider Sittenstrenge und zwanghafter Konventionen. "From Hell" hatte Jack the Ripper einen seiner Briefe adressiert. Ein Comicroman gleichen Titels von Alan Moore entwickelte als spannender Mix aus Gesellschaftskritik und Wissenschaftsskepsis, Zeitbild und Detektivstory eine ausgefeilte Theorie über die Hintergründe der Mordserie. Die Brüder Allen und Albert Hughes ("Dead Presidents") adaptierten die düstere Geschichte mit beeindruckend authentischem Zeitkolorit für die Leinwand. Gedreht wurde in Prag. Hier erlebt das alte Londoner Armen- und Vergnügungsviertel Whitechapel seine Wiederauferstehung, hier tummeln sich Inspektor Abberline (Johnny Depp) und sein Assistent Godley (Robbie Coltrane) auf der Suche nach dem Serienkiller, der eine Frau nach der anderen aus einem Kreis von Prostituierten hinschlachtet, die Zeuginnen eines pikanten, das Königshaus belastenden Vorfalls wurden. Wie schon in Tim Burtons "Sleepy Hollow" mimt Johnny Depp einen leicht verträumten, aber zielstrebigen Detektiv. Im dunklen, nebligen, von Geheimgesellschaften beherrschten London macht ihm insbesondere der Polizeichef zunehmend das Leben schwer. Im Leibarzt der königlichen Familie (Ian Holm) findet er jedoch einen Verbündeten, der mit ihm die Auffassung teilt, dass die Mordmethoden von "Jack the Ripper" auf einen gebildeten Täter aus höchsten gesellschaftlichen Kreisen schließen lassen. Auch eine Liebesgeschichte darf nicht fehlen: Mary Kelly (Heather Graham) ist die letzte, die auf der Liste der Bestie steht. Sie will am Schluss mit dem schönen Inspektor zurück in ihr Heimatdorf am Meer. Doch noch ist der Prostituierten-Schlachter unterwegs. Wird Inspektor Aberline diese letzte furchtbare Tat vereiteln können? Bis zum unerwarteten Schluss liefert diese gut gemachte filmische ’gothic novel¹ Spannung und überraschende Wendungen.

(Heinz Holzapfel)

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