Friends with Money
USA 2006, Laufzeit: 88 Min., FSK 0
Regie: Nicole Holofcener
Darsteller: Jennifer Aniston, Frances McDormand, Joan Cusack, Catherine Keener, Greg Germann, Simon McBurney, Jason Isaacs, Scott Caan, Ty Burrell, Bob Stephenson, Romy Rosemont, Timm Sharp, Hailey Noelle Johnson, Jenn Fee, Jake Cherry, Marin Hinkle, Troy Ruptash
Holofceners dritter Spielfilm reiht sich thematisch nahtlos in ihre bisherigen Filme ein, in denen sie die Sorgen und Nöte der modernen Frau in den Mittelpunkt rückt. In "Walking and Talking" und "Lovely and Amazing" bestimmen Partnerwahl, die Angst vor dem Altern und der damit einhergehende Schönheitswahn das weibliche Gemüt. Allerdings seziert Holofcener die Probleme diesmal in Relation zum lieben Geld und siehe da, es scheint eine gar schrecklich große Rolle zu spielen. In der episodenhaft erzählten Story erhält man Einblick in die Midlife-Crisis von sieben Bewohnern der Suburbs von L.A.. Sechs davon leben in modernen gleichberechtigten Beziehungen, und Geldsorgen plagen sie nicht. So richtig aus dem Rahmen fällt erst mal nur Olivia (Jennifer Aniston). Während sie in der TV-Serie "Friends" noch die verwöhnte Tochter aus reichem Hause mimte, die sich als erfolgreiche Modedesignerin für Ralph Lauren die schicksten Klamotten kaufen konnte, kann sie sich hier nicht einmal die Anti-Ageing-Creme leisten und lebt von den "Pröbchen", die sie sich mühselig in Kosmetikshops zusammenbettelt. Mit Sorge verfolgen ihre Freunde den neuen Lebenswandel, nachdem Olivia ihren Job als Lehrerin hingeschmissen und nun stattdessen als Putzfrau arbeitet und offensichtlich zu einem "Pothead" geworden ist. Doch auch die anderen plagt die Unzufriedenheit, ob es nun Kommunikationsprobleme in der Ehe sind oder ein Gefühl des Ausgebranntseins, das selbst das Haarewaschen zu einem unüberwindlichen Kraftakt werden lässt. So schafft der Film auch melancholische Momente, betrachtet dabei jedoch mit viel Ironie die Nöte eines übersättigten Daseins. "Friends with Money" lebt von seinen Darstellern und den Dialogen, in denen sich Selbstreflexion und Wortwitz gekonnt abwechseln. Am Ende hat man das Gefühl, einen vergnüglichen Abend mit alten Freunden verbracht zu haben - und bei der Heimfahrt darf natürlich gerne über die anderen gelästert werden.
(Alexandra Kaschek)
Zermürbte Gesellschaft
choices preview zu „Critical Zone“ im Odeon – Foyer 11/24
„Mir wurden die Risiken des Hebammenberufs bewusst“
Katja Baumgarten über ihren Film „Gretas Geburt“ – Foyer 11/24
Die ganze Palette Kino
9. European Arthouse Cinema Day – Festival 11/24
Nach Leerstellen suchen
„Riefenstahl“ im Weisshauskino – Foyer 11/24
Kunst des Nicht-Wegschneidens
„Anna Zeit Land“ im Filmforum – Foyer 10/24
Liebe und Macht
choices preview zu „Power of Love“ in der Filmpalette – Foyer 10/24
Schnitte in Raum und Zeit
Die 24. Ausgabe des Festivals Edimotion in Köln ehrt Gabriele Voss – Festival 10/24
Restitution von Kolonialraubkunst
„Dahomey“ und „The Story of Ne Kuko“ im Filmforum – Foyer 10/24
Die hemmungslose Leinwand
Sexualität im Kino – Vorspann 10/24
„Die Geschichte ist jetzt unfassbar aktuell“
Regisseur Andreas Dresen über „In Liebe, Eure Hilde“ – Gespräch zum Film 10/24
„Zuhause sehnen wir uns nach der Ferne...“
Kuratorin Joanna Peprah übers Afrika Film Fest Köln – Festival 09/24
Kurzfilmprogramm in der Nachbarschaft
„Kurzfilm im Veedel“ zeigt Filme zu aktuellen Themen in Köln – Festival 09/24
Afrikanisches Vermächtnis
Das 21. Afrika Film Festival widmet sich dem Filmschaffen des Kontinents – Festival 09/24
Sorge um die Filmkultur
Veränderungen und Einsparungen stehen vor der Tür – Vorspann 09/24
Disziplin, Drill und Durchlässigkeit
„Mädchen in Uniform“ im Filmforum – Foyer 08/24
Volles Programm(heft)
40-jähriges Jubiläum der Internationalen Stummfilmtage Bonn – Festival 08/24
Sommer-Endspurt
Humor und Weltrettung für Jung und Alt – Vorspann 08/24
Der Sieg des Glaubens
„Führer und Verführer“ im Odeon mit Regisseur Joachim Lang – Foyer 07/24
Queere Menschen in Polen
„Boylesque“ im Filmhaus – Foyer 07/24
Pssst!
Zu Spoilern, Prequels und Remakes – Vorspann 07/24
Ein Fest des Kinos
Die Kölner Kino Nächte präsentieren an 4 Tagen knapp 50 Filme – Festival 07/24
„Es geht um Geld, Gerechtigkeit und Gemeinschaft“
Regisseurin Natja Brunckhorst über „Zwei zu eins“ – Gespräch zum Film 07/24
Der Tod, der uns verbindet
NRW-Premiere von Eva Trobischs „Ivo“ – Foyer 06/24
Die schwierige Situation in Venezuela
„Das Land der verlorenen Kinder“ im Filmhaus – Foyer 06/24
Sternenkriege und Weißer Terror
Volles Sommerkinoprogramm – Vorspann 06/24