Epsteins Nacht
Deutschland/Österreich/Schweiz 2001, Laufzeit: 85 Min., FSK 12
Regie: Urs Egger
Darsteller: Mario Adorf, Günter Lamprecht, Bruno Ganz, Otto Tausig, Annie Girardot, Nina Hoss
Schade,
Colonia (683), 10.09.2005
dass die Dialoge teilweise aus dem Holzschnitz-Lehrbuch für Schuld-und-Sühne-Dramen stammen.
Gibt es eine ausgleichende Gerechtigkeit?
Olli (87), 24.11.2002
Drei jüdischen Freunde begegnen nach über vierzig Jahren zufällig ihrem Peiniger aus dem KZ Birkenau. Plötzlich ist die Vergangenheit wieder gegenwärtig. Es wird deutlich, dass das Leben nicht nur etwas ist, was sich momentan abspielt, sondern dass es gleichsam ein roter Faden ist, der von der Vergangenheit über die Gegenwart in die Zukunft reicht. Auch wenn wir den Faden durchreissen, um uns von unserer Vergangenheit zu trennen, kann es sein, dass er von anderen wieder zusammengeknüpft wird, manchmal zufällig und ungewollt. Dann sehen wir uns plötzlich wieder mit unserer eigenen Vergangenheit, unserem eigenen Leben, konfrontiert. Ob aus dieser Auseinandersetzung mit unserem (gesamten) Leben am Ende Gerechtigkeit resultiert, sei dahingestellt, denn was ist wirklich gerecht?
Der Film spielt in vier Zeitebenen. Das unterstützt das Verständnis dafür, dass das Leben nicht nur etwas Gegenwärtiges ist, sondern immer auch unsere Vergangenheit einschliesst. Zum Schluss des Films laufen Vergangenheit und Gegenwart nicht mehr in einzelnen Szenen hintereinander ab, sondern beide Zeithorizonte werden gleichzeitig dargestellt: Der Alte Epstein geht durch das heutige Berlin und auf der Straße spielen er und seine Freunde als Kinder in den 30er Jahren. Ein ergreifendes Bild dafür, dass es unsere Gegenwart nicht ohne Vergangenheit gibt. Trotz der Zeitsprünge kann man dem Geschehen gut folgen. Insgesamt ein gelungener und beeindruckender Film.
Im Abschiebegefängnis
„An Hour From the Middle of Nowhere“ im Filmhaus – Foyer 06/25
Fortsetzung folgt nicht
Serielles Erzählen in Arthouse und Mainstream – Vorspann 06/25
Wohnen im Film
Die Reihe Filmgeschichten mit „Träumen von Räumen“ im Filmforum NRW – Filmreihe 05/25
Filmischer Feminismus
Das IFFF 2025 in Köln – Festival 04/25
Der Filmfrühling ist angebrochen
Die erste Jahreshälfte startet mit bedeutenden Filmfestivals – Vorspann 04/25
Über die Todesangst
„Sterben ohne Gott“ im Filmhaus – Foyer 03/25
Alles für die Musik
Publikumspremiere von „Köln 75“ im Cinenova – Foyer 03/25
Schlechte Zeiten?
Merz im März und ernste Kost im Kino – Vorspann 03/25
Mit Trauer umgehen
„Poison – Eine Liebesgeschichte“ im Odeon – Foyer 02/25
Gute Zeiten
Wie lang darf ein Film sein? – Vorspann 02/25
Bittersüße Dystopie
„Ein schöner Ort“ in der Aula der KHM – Foyer 01/25
Zeit-Fragen
Symposium der dokumentarfilminitiative im Filmhaus – Foyer 01/25
Kino als Empathie-Maschine
Warum wir Kino in Zukunft mehr brauchen denn je – Vorspann 01/25
Black Tea
Start: 19.6.2025
Zikaden
Start: 19.6.2025
Der Salzpfad
Start: 17.7.2025
Eddington
Start: 17.7.2025
The Life of Chuck
Start: 24.7.2025
Das Kanu des Manitu
Start: 14.8.2025
Willkommen um zu bleiben
Start: 14.8.2025
Der Kuss des Grashüpfers
Start: 21.8.2025
Stark durch Solidarität
„Billige Hände“ im Filmhaus – Foyer 12/24
In die Sonne schauen
Start: 28.8.2025
Wenn der Herbst naht
Start: 28.8.2025
22 Bahnen
4.9.2025