Die Känguru-Verschwörung
Deutschland 2022, Laufzeit: 101 Min., FSK 6
Regie: Marc-Uwe Kling
Darsteller: Dimitrij Schaad, Volker Zack, Rosalie Thomass
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Fortsetzung des Kassenschlagers
Querdenker bekehren
„Die Känguru-Verschwörung“ von Marc-Uwe Kling und Alexander Berner
Knapp 800.000 Kinobesucher wollten „Die Känguru-Chroniken“ von Dani Levy im Jahr 2020 sehen, als die Adaption der Hörbücher und Podcasts aus der Feder von Marc-Uwe Kling kurz vor dem ersten Corona-Lockdown auf die große Leinwand kam. Damit schaffte es die gewitzte Abrechnung mit populistischen deutschen Parteien, mit Gentrifizierung und der damit einhergehenden Bedrohung von Multikulti-Vierteln in die Top Ten der besucherstärksten Filme des Jahres.
Im Nachgang wurde die Produktion für ihre visuellen Effekte unter anderem mit dem Deutschen und dem Bayerischen Filmpreis ausgezeichnet. Keine Frage, dass zu dem Kassenschlager eine Fortsetzung hermusste, zumal das Känguru-Franchise nach wie vor wächst und gedeiht. Für das Sequel „Die Känguru-Verschwörung“ nahm nun der Erfinder des Ganzen, Marc-Uwe Kling, höchstpersönlich auf dem Regiestuhl Platz. Das Drehbuch hat er ebenfalls wieder selbst verfasst, dieses Mal gemeinsam mit Jan Cronauer („Der Kriminalist“, „Letzte Spur Berlin“). Für die Besetzung der zentralen Rollen konnte man auf die eingespielte Truppe des Originals zurückgreifen.
Nach wie vor schlägt Marc-Uwes (Dimitrij Schaad) Herz schneller, wenn er an Maria (Rosalie Thomass) denkt. Gerne würde er sie mal zu einem Date einladen, an dem nicht auch das Känguru teilnimmt. Maria stellt ihm ein gemeinsames Abendessen in Paris in Aussicht, wenn es Marc-Uwe gelingt, Marias Mutter Lisbeth (Petra Kleinert) von ihren Querdenker-Ansichten abzubringen. Das ist allerdings gar nicht so einfach, denn „Diesel-Liesel“ leugnet die Klimakrise nicht nur erfolgreich auf ihrem YouTube-Kanal, sondern nimmt sogar an einer Convention für Anhänger von Verschwörungstheorien in Bielefeld teil, bei der sie unmittelbar vor dem Chef-Schwurbler Adam Krieger (Benno Fürmann) auftreten soll. Marc-Uwe und das Känguru stehen vor einer großen Herausforderung, zumal die Querdenker das Beuteltier schnell als ihren neuen Hauptgegner auserkoren haben.
Wie bereits im Vorgängerfilm zerfällt die Handlung auch hier wieder in etliche kleine Episoden, die sich um den roten Faden der Haupthandlung aufreihen. In diesen Vignetten stecken jede Menge Zitate aus der Popkultur, seien es Parodien auf Sitcom-Formate wie „ALF“ oder Jump and Run-Videospiele wie „Super Mario World“. Nebenbei werden auch immer wieder Respektlosigkeiten abgefeuert, beispielsweise gegen die Bundeswehr oder die Deutsche Bahn. Die Form des Humors pendelt dabei zwischen Albernheiten, Slapstickgags und liebevoll gestalteten parodistischen Schlagseiten.
Wer das Känguru in einer seiner mittlerweile doch sehr zahlreichen medialen Inkarnationen liebgewonnen hat, wird sicherlich auch an diesem Film wieder seinen Spaß haben. Darüber hinaus gilt, was auch schon auf Levys „Känguru-Chroniken“ zutraf: Die Macher haben das Herz am rechten Fleck und ziehen durch den Kakao, worüber man sich heute trefflich lustig machen kann. Auch, wenn man dabei unterspitzen muss, weil die Realität schon überspitzter ist als jegliche Verballhornung.
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