Antonia
BRA 2006, Laufzeit: 90 Min.
Regie: Tata Amaral
Darsteller: Tata Amaral - Darsteller: Negra Li, Cindy Mendes, Leilah Moreno, Jacqueline Simão, Diamante Thaíde, Nathalye Cris, Marcus Vinicius Kamau, DJ Negro Rico, DJ Hadji
Blick durch das Schlüsselloch
Der Doc (14), 09.03.2010
Wenn man ganz hoch greifen wollte, könnte man Cacoyannis "Zorba the Greek" als Vergleich nehmen. Wie dort Geht es hier um Liebe, Freundschaft, Beziehung, Verrat, Gewalt und das Scheitern eines Lebensplanes. Aber was bei Sorbas im Detail, detailliert wie in einem Roman seziert wird, bleibt hier reine Skizze; alles wird nur angetippt, leicht und beschwingt, gut getragen von den heißen Rythmen des Hip-Hop und Salsa. Irgendwo in Brasilien gibt es eine Favela, eine Vorstadt mit viel Drogen, Gangs, Kriminalität, Hoffnungslosigkeit aber auch voller Träume. Die einen scheitern im Gefängnis, die anderen an der Schwangerschaft, wieder andere an dummen Zerwürfnissen. Es ist ein interessanter Schlüssellochblick in eine fremde Welt. Zwei Schauspielerinnen aus dem Film waren bei der Vorstellung da, am Ende glaubten alle, sie seien Mitglieder der Band Antonia, die da gezeigt wurde. Wie authentisch das ganze wirkte, offenbarte sich, als das Publik mit einem gewissen Quentchen Enttäuschung und traurigem Murren hören musste, dass es die Band gar nicht gibt, der Plot also rein fiktiv war. Auch das ist freilich ein Zeichen, wie gut die Atmosphäre eingefangen war.Es schien so echt...
Ganz nebenbei zeigte der Film eine Art neuen Feminismus, nicht den interlektuellen und verjüngferlichten der 70iger Jahre, sondern einen ganz neuen, vitalen aber auch beängstigenden, einen Feminismus der Fäuste, des gewalttätigen Übermuts. So eine Art feministischer Gängsta-Diskurs. Bald kommt sicher ein/e Theoretiker/in, die das für cool und modern erklärt. Dann wird Hinterherpfeifen und Anmache lebensgefährlich, wie im Film.
In einem Rap der fiktiven Antonia-Band hießt es in diesem Sinne:
" I won´t give up.
Nobody can stand in my way,
as long as I can fight.
Nothing can stop me!"
Zermürbte Gesellschaft
choices preview zu „Critical Zone“ im Odeon – Foyer 11/24
„Mir wurden die Risiken des Hebammenberufs bewusst“
Katja Baumgarten über ihren Film „Gretas Geburt“ – Foyer 11/24
Die ganze Palette Kino
9. European Arthouse Cinema Day – Festival 11/24
Nach Leerstellen suchen
„Riefenstahl“ im Weisshauskino – Foyer 11/24
Kunst des Nicht-Wegschneidens
„Anna Zeit Land“ im Filmforum – Foyer 10/24
Liebe und Macht
choices preview zu „Power of Love“ in der Filmpalette – Foyer 10/24
Schnitte in Raum und Zeit
Die 24. Ausgabe des Festivals Edimotion in Köln ehrt Gabriele Voss – Festival 10/24
Restitution von Kolonialraubkunst
„Dahomey“ und „The Story of Ne Kuko“ im Filmforum – Foyer 10/24
„Die Geschichte ist jetzt unfassbar aktuell“
Regisseur Andreas Dresen über „In Liebe, Eure Hilde“ – Gespräch zum Film 10/24
Die hemmungslose Leinwand
Sexualität im Kino – Vorspann 10/24
„Zuhause sehnen wir uns nach der Ferne...“
Kuratorin Joanna Peprah übers Afrika Film Fest Köln – Festival 09/24
Afrikanisches Vermächtnis
Das 21. Afrika Film Festival widmet sich dem Filmschaffen des Kontinents – Festival 09/24
Kurzfilmprogramm in der Nachbarschaft
„Kurzfilm im Veedel“ zeigt Filme zu aktuellen Themen in Köln – Festival 09/24
Sorge um die Filmkultur
Veränderungen und Einsparungen stehen vor der Tür – Vorspann 09/24
Disziplin, Drill und Durchlässigkeit
„Mädchen in Uniform“ im Filmforum – Foyer 08/24
Volles Programm(heft)
40-jähriges Jubiläum der Internationalen Stummfilmtage Bonn – Festival 08/24
Sommer-Endspurt
Humor und Weltrettung für Jung und Alt – Vorspann 08/24
Der Sieg des Glaubens
„Führer und Verführer“ im Odeon mit Regisseur Joachim Lang – Foyer 07/24
Queere Menschen in Polen
„Boylesque“ im Filmhaus – Foyer 07/24
Pssst!
Zu Spoilern, Prequels und Remakes – Vorspann 07/24
„Es geht um Geld, Gerechtigkeit und Gemeinschaft“
Regisseurin Natja Brunckhorst über „Zwei zu eins“ – Gespräch zum Film 07/24
Ein Fest des Kinos
Die Kölner Kino Nächte präsentieren an 4 Tagen knapp 50 Filme – Festival 07/24
Der Tod, der uns verbindet
NRW-Premiere von Eva Trobischs „Ivo“ – Foyer 06/24
Die schwierige Situation in Venezuela
„Das Land der verlorenen Kinder“ im Filmhaus – Foyer 06/24
Sternenkriege und Weißer Terror
Volles Sommerkinoprogramm – Vorspann 06/24