A Cure For Wellness
USA, Deutschland 2017, Laufzeit: 146 Min., FSK 16
Regie: Gore Verbinski
Darsteller: Dane DeHaan, Mia Goth, Jason Isaacs
>> www.fox.de/a-cure-for-wellness
Elegant inszenierte, moderne Schauermär
Eine Krankheit ist in uns
„A Cure for Wellness“ von Gore Verbinski
Gore Verbinski machte 2002 mit seiner US-Version des japanischen Horrorfilms „Ringu“ auf sich aufmerksam („The Ring“). Danach lieferte er drei der Piraten-Blockbuster rund um Jack Sparrow, einen recht gelungenen Trickfilm („Rango“) und zuletzt die hochbudgetierte, aber seelenlose Western-Pleite „Lone Ranger“. Mit „A Cure for Wellness“ besinnt er sich wieder auf sanften Grusel bei kleinerem Budget. Das tut ihm zuerst einmal gut.
Die deutsch-amerikanische Koproduktion, die u.a. im Studio Babelsberg, auf der Burg Hohenzollern und im Sanatorium Beelitz-Heilstätten gedreht wurde, besticht vor allem optisch: Angelegt im Hier und Heute, verschlägt es den amerikanischen Finanzangestellten Lockhart (Dane DeHaan, „Life“) in ein Schweizer Sanatorium, wo er den CEO seiner Firma überreden soll, zurückzukehren. Schon bald ist Lockhart selbst ein Pflegefall, und merkwürdige Dinge geschehen in diesem seltsam enthobenen Ort.
Visuell ansprechend kredenzt Verbinski Grusel im Retrolook. Lockhart verirrt sich im Labyrinth der Kurklinik, wird obskuren Therapien ausgesetzt, erleidet Visionen und kommt einem abgründigen Geheimnis auf die Schliche. Eleganter, stilvoller Grusel, pointiert mit kleinen Gewaltspitzen versetzt: Verbinski weiß, die Leinwand zu füllen. Was er nicht vermag ist, auch inhaltlich subtil zu bleiben. In der letzten halben Stunde schlittert das geheimnisumwobene Drama verheerend ab in eine plumpe Schauergroteske. Verbinski hat scheinbar zu viele Bockbuster gedreht und sucht auch hier zum Ende den Bombast, der der Grundausrichtung des Films so gar nicht steht. Weniger, selbst ein Open End, wäre hier mehr gewesen. Eine geradezu tragische Kurve, die sein Film noch schlägt. Schade. Und trotzdem: Wegen der Schau(er)-Werte lohnt sich ein Blick darauf.
Die ganze Palette Kino
9. European Arthouse Cinema Day – Festival 11/24
Nach Leerstellen suchen
„Riefenstahl“ im Weisshauskino – Foyer 11/24
Kunst des Nicht-Wegschneidens
„Anna Zeit Land“ im Filmforum – Foyer 10/24
Liebe und Macht
choices preview zu „Power of Love“ in der Filmpalette – Foyer 10/24
Schnitte in Raum und Zeit
Die 24. Ausgabe des Festivals Edimotion in Köln ehrt Gabriele Voss – Festival 10/24
Restitution von Kolonialraubkunst
„Dahomey“ und „The Story of Ne Kuko“ im Filmforum – Foyer 10/24
„Die Geschichte ist jetzt unfassbar aktuell“
Regisseur Andreas Dresen über „In Liebe, Eure Hilde“ – Gespräch zum Film 10/24
Die hemmungslose Leinwand
Sexualität im Kino – Vorspann 10/24
„Zuhause sehnen wir uns nach der Ferne...“
Kuratorin Joanna Peprah übers Afrika Film Fest Köln – Festival 09/24
Afrikanisches Vermächtnis
Das 21. Afrika Film Festival widmet sich dem Filmschaffen des Kontinents – Festival 09/24
Kurzfilmprogramm in der Nachbarschaft
„Kurzfilm im Veedel“ zeigt Filme zu aktuellen Themen in Köln – Festival 09/24
Sorge um die Filmkultur
Veränderungen und Einsparungen stehen vor der Tür – Vorspann 09/24
Disziplin, Drill und Durchlässigkeit
„Mädchen in Uniform“ im Filmforum – Foyer 08/24
Volles Programm(heft)
40-jähriges Jubiläum der Internationalen Stummfilmtage Bonn – Festival 08/24
Sommer-Endspurt
Humor und Weltrettung für Jung und Alt – Vorspann 08/24
Der Sieg des Glaubens
„Führer und Verführer“ im Odeon mit Regisseur Joachim Lang – Foyer 07/24
Queere Menschen in Polen
„Boylesque“ im Filmhaus – Foyer 07/24
Pssst!
Zu Spoilern, Prequels und Remakes – Vorspann 07/24
„Es geht um Geld, Gerechtigkeit und Gemeinschaft“
Regisseurin Natja Brunckhorst über „Zwei zu eins“ – Gespräch zum Film 07/24
Ein Fest des Kinos
Die Kölner Kino Nächte präsentieren an 4 Tagen knapp 50 Filme – Festival 07/24
Der Tod, der uns verbindet
NRW-Premiere von Eva Trobischs „Ivo“ – Foyer 06/24
Die schwierige Situation in Venezuela
„Das Land der verlorenen Kinder“ im Filmhaus – Foyer 06/24
Sternenkriege und Weißer Terror
Volles Sommerkinoprogramm – Vorspann 06/24
Ungewöhnliches Liebesdrama
„Alle die du bist“ im Odeon – Foyer 05/24
Doppelter Einsatz für „Afrika“
Spendenaufruf des Afrika Film Festivals – Festival 05/24