Mittwoch, 16. November: Im Kölner Gloria-Theater, einem ehemaligen Kino, das in den nächsten Tagen sein 55jähriges Jubiläum feiern kann, wurden am Abend zum 21. Mal die KinoProgrammPreise NRW der Film- und Medienstiftung NRW verliehen. Prämien in Einzelhöhe von 2.000 bis 13.000 Euro wurden an 62 Kinos übergeben, die sich durch ein herausragendes Programm aus deutschen und europäischen Filmen sowie Produktionen für Kinder und Jugendliche auszeichnen. Eine Gesamtsumme in Höhe von 400.000 Euro wurde innerhalb eines bunten Rahmenprogramms aus Musik (wie im Vorjahr vom Mr. & Mrs. Cleans Wedding Orchestra), Trailerpräsentationen und Stargesprächen symbolisch an die Kinobetreiber überreicht, die dazu aus ganz NRW angereist waren.
Der 1Live-Moderator Ingo Schmoll führte erstmals durch den Abend und präsentierte auf der Bühne des Gloria-Theaters zunächst die Geschäftsführerin der Film- und Medienstiftung NRW, Petra Müller, und den NRW-Medienstaatssekretär Marc Jan Eumann. In ihren Grußworten wurde die Hoffnung geschürt, dass Köln in Bälde durch die Wiedereröffnung des Ring-Kinos „Residenz“ wieder ein herausragendes Premierenkino haben könnte. Außerdem wurde erneut auf die Notwendigkeit hingewiesen, dass die Digitalisierung der Kinos in NRW, immerhin dem Bundesland mit der höchsten Leinwanddichte, weiter voranschreiten müsse. 15 weitere Lichtspielhäuser sollen mit jeweils 20.000 Euro bei der Umstellung gefördert werden, darunter auch das Berli-Theater in Hürth und das Metropolis in Köln. Die KinoProgrammPreise gingen in diesem Jahr allein in Köln an sechs Kinos (Cinenova, Filmpalette, Metropolis, Odeon, OFF Broadway und Theater am Weißhaus), von denen Martin Roelly vom Odeon mit einer Einzelprämie in Höhe von 13.000 Euro die höchste Summe in Empfang nehmen konnte. Zum Highlight des Abends wurde die Verleihung des Herbert-Strate-Preises an den Berlinale-Leiter Dieter Kosslick, der selbst zehn Jahre lang Geschäftsführer der Filmstiftung NRW gewesen war. Der seit seiner Zeit bei der Hamburger Filmstiftung mit dem Namenspatron des Ehrenpreises befreundete Kosslick bezeichnete Köln „nicht nur als Zweitwohnsitz, sondern ein Stück Heimat.“ Der nun für seine Verdienste für Kino und Film Geehrte zeigte sich gerührt angesichts der Auszeichnung, schaffte es aber dennoch, mit einer gewohnt launigen Rede, die Veranstaltung sympathisch und humorvoll ausklingen zu lassen.
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