Das norwegische Trio Motorpsycho macht seit über 30 Jahren und auf über 20 Alben ausschweifenden Psychedelic Rock, der an diversen Genres knabbert wie Jazz oder Metal und auch mal als Prog Rock-Oper endet. Ihr aktuelles Album „Kingdom of Oblivion“ wühlt wieder massiv im Sound der späten 60er, frühen 70er Jahre und geizt nicht mit epischen Momenten (6.5., 20 Uhr, Gloria).
Danger Dan konnte inmitten einer der Lockdowns mit seinem Liedermacher-Piano-Song „Das ist alles von der Kunstfreiheit gedeckt“ nicht nur bei Rap-Fans und Juristen, sondern allen aufrechten Demokraten einige Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Gut so, denn nicht nur musikalisch, sondern auch lyrisch war der Song des Antilopen Gang-Rappers gegen neu-rechte Agitatoren und Verschwörungsfasler voller Raffinesse (9.5., 20 Uhr, Gloria).
Seit gut zehn Jahren veröffentlichen die New Yorker Parquet Courts, deren Mitglieder nicht aus New York stammen, ein Album pro Jahr, mitunter sind es auch Seiten- oder Soloprojekte der Band. Darauf schrammeln sie sich Indie Rock-mäßig durch die Jahrzehnte: Mal klingen die 90er à la Pavement an, mal 80er-Post Punk, mal 70er Proto-Punk Rock und mal auch Garage Punk der 60er Jahre. Die Klammer von all dem ist ihre nach vorne stolpernde Euphorie, die weniger geschmeidig als mitreißend ist (24.5., 21 Uhr, Stollwerk).
Bassekou Kouyaté ist ein Meister der Langhalslaute und nicht nur in seiner geschundenen Heimat Mali ein geschätzter Musiker, sondern auch von westlichen Weltstars bewundert. Auf seinem jüngsten Album „Miri“ ist er u.a. zusammen mit Habib Koité zu hören, für das Konzert in Köln kommt er mit seiner Band Ngoni Ba, zu der u.a. seine Frau und zwei seiner Söhne gehören (27.5., 20 Uhr, Philharmonie Köln).
Als die Kinderzimmer Productions 1994 mit „Back“ von ihrem ersten Album einen kleinen Hit hatten, kam der Skandal gleich hinterher: Das enthaltene Stranglers-Sample von „Golden Brown“ war nicht freigegeben, das Album wurde zurückgezogen. Ihrem Ruf als von der Native Tongue um De La Soul und A Tribe Called Quest beeinflusste Soundtüftler und Wortakrobaten mit ungewöhnlichen Samples und Jazz-Vibe werden sie seit fast 30 Jahren gerecht. Nach ihrem letzten Album im Jahr 2011 war ihr Neuestes – „Todesverachtung togo“ – eine freudige Überraschung (31.5., Gebäude 9).
Hat Ihnen dieser Beitrag gefallen? Als unabhängiges und kostenloses Medium sind wir auf die Unterstützung unserer Leserinnen und Leser angewiesen. Wenn Sie uns und unsere Arbeit finanziell mit einem freiwilligen Betrag unterstützen möchten, dann erfahren Sie über den nebenstehenden Button mehr.
In Irland ein Star
Susan O‘Neill im Blue Shell
Möglichst zeitig hingehen
Elephant mit Nada Surf in Köln
Noise, Rap und Migration
Zwischen Bühne und Buchdeckel – Unterhaltungsmusik 11/24
Aggressive Dringlichkeit
Internationale Acts von Rock über Hip Hop bis Avantgarde – Unterhaltungsmusik 10/24
Heftiger Herbstauftakt
Nach Open Air wieder volles Programm in Clubs und Hallen – Unterhaltungsmusik 09/24
Kein Bock auf Sitzkonzert
Mdou Moctar im Gebäude 9 – Musik 08/24
Sommerloch? Nicht ganz ...
Volle Packung Drum‘n‘Bass, Indie, Tuareg-Blues und Black Metal – Unterhaltungsmusik 08/24
Fette Beats im Wohngebiet
Green Juice Festival 2024 in Bonn – Musik 07/24
Die Ruhe im Chaos
Emma Ruth Rundle in Köln und Bochum – Musik 07/24
Helldunkler Sommer
Fröhlich und finster lockt die Festivalzeit – Unterhaltungsmusik 07/24
Wie im Moment entstanden
Waxahatchee im Gebäude 9 – Musik 06/24
Und der Tag wird gut
Suzan Köcher‘s Suprafon beim Bonner Museumsmeilenfest – Musik 06/24
Befreiung durch Verwandlung
Laura Totenhagen im Stadtgarten – Musik 11/24
Zurück zur Straßenmusik
Dan & Dota in der Kantine – Musik 11/24
Endlich Wochenende
13. Week-End Fest im Stadtgarten – Musik 10/24
Psychedelische Universen
Mother‘s Cake im Helios 37 – Musik 10/24
Eine Party für die Traurigen
Romie in der Maulvoll Weinbar – Musik 09/24
Vielfalt, Frieden und Respekt
3. Ausgabe von Shalom-Musik.Koeln – Musik 07/24