Mit „Politik“, „Glaube“, „Metamorphosen“ und „Nichts“ waren einige der zurückliegenden Ausgaben des Festivals Acht Brücken – Musik für Köln überschrieben. Die Themen bezogen sich immer auf Musik. In diesem Jahr ist es beängstigend naheliegend, sie auf das Festival selber anzuwenden. Denn das Festival Acht Brücken ist besonders schwer von den anstehenden Kürzungen der Stadt Köln (nicht nur) im Bereich der Kultur betroffen. Tatsächlich ist der Zuschuss der Stadt Köln gemäß des Ratsbeschlusses vom 13. Februar ab 2026 komplett auf Null gesetzt. Acht Brücken teilt sich das Schicksal dieses radikalen Kahlschlags mit der Akademie der Künste der Welt. Damit wäre das traditionsreiche Festival, das 2011 aus der MusikTriennale hervorgegangen ist, wahrscheinlich nicht mehr durchführbar.
Aktuell prüft man bei Acht Brücken andere Finanzierungsmöglichkeiten. Die Hoffnung stirbt zuletzt – und am Ende des Tunnels ist Licht! Vielleicht ein gutes Omen, dass das diesjährige Motto des Festivals schon lange vor den drohenden Kürzungen „Licht!“ lautete, mit deutlichem Ausrufungszeichen. Einen freundlichen Empfang unter dem Vordach der Philharmonie bereitet beim Festival immer wieder die „Applausdusche“, eine interaktive Klanginstallation von Manos Tsangaris. Das Festival vom 9. bis zum 31. Mai ist aber an ganz unterschiedlichen Orten in der ganzen Stadt zu sehen. Im Fokus steht das Werk der 2023 mit nur 70 Jahren verstorbenen finnischen Komponistin Kaija Saariaho, die häufig mit Live-Elektronik arbeitete. Die Eröffnung mit einem vierteiligen Festabend im Festsaal der Wolkenburg ist u.a. ihr gewidmet.
Während des Festivals werden neben anderen Konzerten auch zahlreiche weitere der Komponistin aufgeführt. Die Aktion „Solo für Kinder“ bietet in mehreren Kurzkonzerten nicht nur Musik, sondern auch die Möglichkeit, Instrumente zu erkunden. Weitere Konzerte für Grundschulkinder oder Familien ergänzen das Angebot. Der Freihafen bietet am 17. Mai traditionell einen ganzen Tag lang unterschiedlichste Konzerte bei freiem Eintritt. Auch ein Filmprogramm mit Live-Musik ist zu sehen, u.a. mit „Ballet Mécanique“ von Fernand Leger, „Der Mann mit der Kamera“ von Dsiga Vertov und einem einstündigen Ausschnitt aus „Empire“ von Andy Warhol.
Acht Brücken – Musik für Köln | 9. - 31.5. | div. Orte in Köln | www.achtbruecken.de
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