Es gibt 597 Beiträge von woelffchen
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22.05.2017
Ein außerordentlich ungewöhnlicher Film, ein Thriller über das aktuelle Thema 'Terrorismus – konzipiert vor den islamistischen Attentaten der jüngsten Vergangenheit in Paris. Beklemmend in seiner radikalen Aussage und verstörend hinsichtlich der - nicht sehr deutlich dargestellten - Motive. Ansehen! – und sich 130 Min. lang mehr und mehr in den Bann dieser Aktionen gefangen nehmen lassen. Sehenswert.
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14.05.2017
Wenn man sich bei der Betrachtung dieses Spielfilms gleich zu Anfang auf sein ruhiges und gemächliches Tempo einstellt, eröffnet sich im Laufe der Zeit ein „Road-Movie“ bzw. ein „Lonesome-Road-Movie“ ganz spezieller Art mit Typen und Charakteren, die in ihrer Erscheinung tiefgründig, lakonisch und meistens wortkarg daherkommen. Ein Geflecht von parallel laufenden Handlungssträngen verdichtet sich im Laufe der Zeit mehr und mehr bis gegen Ende die Fäden zusammenlaufen. (Um gleich am Angang alles mitzubekommen, ist es daher sinnvoll, sich vorher anhand von Kritiken mit dem Handlungsverlauf vertraut zu machen). Beeindruckend sind die perfekt in Breitwand gezeigten Stimmungsbilder von Landschaften und Szenarien mit teilweise psychedelischen Visionen. Darüber hinaus ist ein engagierter Schauspielertrupp zu sehen, in dem die unterschiedlichsten Charaktere ihr Bestes geben. Besonders erwähnenswert - neben den beiden Hauptdarstellern - sind die Kurzauftritte von Max von Sydow als Bestattungsunternehmer und Michael Lonsdale als Orchideen züchtender Pensionsinhaber. Auch ein Man namens „Jesus“ taucht auf, der dem ganzen - sowieso meistens in Grautönen gehaltenen Szenario - zusätzlich noch eine Weltuntergangsstimmung vermittelt. Alles in allem ein sehenswerter Film mit einer - im positiven Handlungsablauf - sehr menschlichen Botschaft des „Sich-gegenseitig-helfens“, die im krassen Gegensatz zum überwiegend dargestellten Gangstermilieu steht.
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07.05.2017
Das gestresste Leben einer jungen, attraktiven und alleinerziehenden Anwältin mit zwei kleinen Kindern und einem nervigen Ex, der ihr jede Menge Probleme bereitet, um sein defizitäres Ego aufzuplustern, inmitten von Problemen mit Klienten und Vorgesetzten und dem Versuch ihrer Bewältigung mit Hilfe eines netten Bekannten, eines Therapeuten und mit zahlreichen Pillen etc. Sehr anschaulich und munter dargestellt in einem Film (97 Min.) von Justine Triet, einer 38jährigen französischen Filmemacherin, der das moderne Leben ohne Rast und Ruhe in der heutigen Zeit darstellt. Als Leben - nicht nachahmenswert; als Film - sehenswert.
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30.04.2017
Dieser Titel eines Buches wird im Film kurz genannt. Man könnte ihn auch umschreiben und zum Titel des ganzen Filmes machen: "Der Irrflug der Menschen", die ihre Lebensschlösser oft auf Sand bauen und dann erleben müssen, wie alles zusammenkracht. Insgesamt eine interessante, lebendig erzählte Geschichte, die da auf der Leinwand abläuft, auch wenn man die "Moral von der Geschicht" nicht unbedingt als Vorbild benutzen sollte, wegen des Sandes... Sehenswert allemal, handwerklich perfekt, wenn nicht.... Nun, das Drehbuch wollte es nicht anders. Interessant auch die Würdigung der analogen schwarz-weiß Fotographie mit einer betagten Leica M 9, die wehmütige Erinnerungen zu wecken vermag. Fazit: Gute Unterhaltung, nur nicht - wie gesagt - unbedingt nachahmenswert, was den Sand betrifft.
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25.04.2017
„Hitlers Hollywood“ ist eine ausführliche und informative Dokumentation über die deutsche Filmproduktion (Spielfilme und auch Dokumentationen) in der Zeit des NS-Regimes. Es werden die wichtigsten Werke auf ihre propagandistische Wirkung hin untersucht und ebenso auf ihren „Unterhaltungswert“ - entsprechend dem Geschmack der Machthaber. Ein insgesamt interessantes zeitgeschichtliches Dokument, welches in den Stundenplan des Geschichtsunterrichts der Oberstufen eingebunden werden sollte.
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16.04.2017
Phantasievolles - zwischen Dichtung und Wahrheit - angereichertes Biopic des chilenischen Dichters und Schriftstellers Pablo Neruda (1904-1973), der 1971 den Nobelpreis für Literatur erhielt. Als Angehöriger der kommunistischen Partei, Mitglied des Parlaments und damit Gegner des faschistischen Regimes von Präsident Videla wird Neruda (Luis Gnecco) von der Polizei gesucht. Der Polizist Óscar Peluchonneau (Gael García Bernal) wird auf ihn angesetzt und es beginnt ein ausgedehntes, filmisch spannendes ‚Katz und Maus Spiel’ dessen theatralisches Ende eher der Phantasie des Filmemachers Pablo Larraín geschuldet zu sein scheint als der Realität. Gleichwohl ein 107 Min. andauernder sehenswerter Streifen der Zeitgeschichte.
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13.04.2017
Interessant und anfänglich nachvollziehbar, dieser Debütfilm von Omer Fast. Handwerklich ist dieser Film, d.h. Kamera, Musik, Schnitt, Ton, Ausstattung etc., perfekt. Hinzu kommen noch engagierte Schauspieler und man möchte sich auf einen spannenden Handlungsverlauf freuen. Aber dann entgleitet das Drehbuch bald einer rationalen Verfolgbarkeit im Handlungsablauf. Puzzleteile werden gezeigt, sind aber schwer einzuordnen. Letztlich läuft alles, was anfänglich in höhere Sphären zu streben schien, auf einen ordinären Bankraub hinaus. Es ist kein Qualitätsmerkmal, wenn man sagt, man könne einen Spielfilm erst nach der zweiten Besichtigung so richtig verstehen und beurteilen.
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10.04.2017
Eine aufwändige Walt-Disney-Verfilmung dieses mehrmals verfilmten und in TV-Serie ausgestrahlten Klassikers, die kaum noch Wünsche offen läßt. Überwältigend sind die computergenerierten Szenen von lebenden Gegenständen im Schloß. Alles in allem eine 130 Min. lange Mischung aus Spielfilm und Musical, an der mich lediglich die meines Erachtens schlechte und überflüssige Synchronisierung der Songs störte, die man besser im Original belassen und mit deutschem Untertitel hätte versehen sollen. Fazit: Eine sehenswerte Unterhaltung.
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01.04.2017
Dieser Film ist eine eigenartige Mischung und Verflechtung der Schicksale eines syrischen Asylbewerbers und eines finnischen Kaufmannes, der mal glückloser Handlungsreisender war und dann in die Gastronomie wechselte. Alles spielt in Helsinki. Dies ist der neue Film von Aki Kaurismäki, dessen Werke sich bisher immer durch eine ausgefallene Choreographie seiner Charaktere ausgezeichnet haben, einer Mischung aus zurückhaltenden Dialogen, menschlich, allzu menschlichen Berührungspunkten und lakonischen Beschreibungen des gesamten Geschehens. So auch wieder hier. Das aktuelle Migrationsthema wird von vielen Seiten beleuchtet und ist in der Interpretation letztlich aber eine Frage des Geschmackes des Zuschauers. Gleichwohl: Sehenswert.
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12.03.2017
„Moonlight“ wurde in diesem Jahr (2017) mit drei Oscars ausgezeichnet, u.z. als „bester Film“, mit dem „besten Nebendarsteller“ und dem „besten adaptierten Drehbuch“! Es wurde ein riesiger Medienrummel um eine Panne (Namensvertauschung) bei der Oscarverleihung veranstaltet, womit der Film noch mal so richtig in die Schlagzeilen geriet. Das Kino (Atelier in Düsseldorf) war selbst in der Sonntagnachmittagvorstellung fast ausverkauft! Klar! Jeder wollte sehen, was und weswegen da etwas los war. Und was wurde auf der Leinwand geboten? Ein mittelmäßiger, mit einem geringen Budget in kurzer Zeit abgedrehter „coming out“-Film eines schwarzen, homosexuellen Jungen, der in einem schwarzen Problemviertel unter der unzureichenden Aufsicht seiner drogenabhängigen Mutter aufwächst und versucht, sich durch’s Leben zu schlagen. Irgendwann gelingt es ihm, sich gegen seine ihn verachtende und unterdrückende Umwelt durchzusetzen und zu sich selbst zu finden, um dann letztlich selbst ein Drogendealer zu werden. Keine wirklich neue oder interessante Geschichte, die da in langen 111 Minuten mit ausgeprägten Emotionen und stillschweigenden Gesichtern über die Leinwand flimmert und die nach einiger Zeit eher ein Gähnen als echte Anteilnahme erzeugt. Die Dialoge erschöpfen sich meistens in den neuzeitlichen schichtenspezifischen Gesprächsmustern wie: "Hey, Mann, was geht ab?" Und das soll einen Oscar als „bester Film“ des Jahres verdient haben? Ich kann das nur als Beruhigung des schlechten Gewissens der weißen amerikanischen Bevölkerung - hier unter Anleitung der Oscar-Jury - verstehen, die auf diese Art und Weise ein Trostpflaster auf die Wunde der immer noch rassistischen Umtriebe gegen die schwarze Bevölkerung kleben möchte. Fazit: Überflüssiger Film, weil letztlich nur schön- d.h. blaugefärbter Realismus. Da lobe ich mir doch eher die „Moonlight“-Serenade von Glenn Miller oder singe "How high the moon."
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