Whatever Works
USA/F 2009, Laufzeit: 92 Min., FSK 12
Regie: Woody Allen
Darsteller: Larry David, Evan Rachel Wood, Ed Begley Jr., Patricia Clarkson, Henry Cavill, Michael McKean, Kristen Johnston, Yolonda Ross
Immer dasselbe
Cinemoenti (173), 08.10.2010
Woody Allen ist natürlich eine Marke, aber das verführt mich hier zu keiner Lobeshymne. Wenn auch manche Ideen unverwechselbar und ganz witzig sind, ist doch das Gesamte unrhythmisch zusammengeschustert, teils schrecklich unbeholfen inszeniert und die Story betreffend auf der Stelle tretend. Lediglich das Ende versöhnte mich etwas mit dem Gesamten.
Synchronisation: hysterisch.
It works!
ullg (8), 14.03.2010
Wer Woody Allen File mag, wird auch in diesem Film gut unterhalten. Hier ein wenig bissig, da ein wenig zynisch und dann einfach nur witzig und unterhaltsam. In der zweiten Hälfte des Filmes gab es ein kleines Loch, aber insgesamt wird hier gute Unterhaltung geboten. Allen voran der Zyniker Boris Yellnikoff, der immer einen Spruch auf den Lippen hat, auch wenn er zum Schluss hin etwas von den positiven Eigenschaften von Melody übernimmt und der Menschheit nicht mehr ganz so negativ gegenüber tritt.
Schade finde ich, wenn jemand hier den Film kritisiert, ohne ihn gesehen zu haben.
Ehrlich
woelffchen (597), 20.01.2010
Solche Leute wie Boris Y. (Larry David), mit ihrer auf Pragmatismus beruhenden, ehrlich gemeinten Misanthropie, sind mir auch im ganz normalen Leben lieber als solche, die mit ihrem "think positive"-Credo meinen, den ganzen miesen Alltagstrott schönreden zu müssen.
Da inspirieren mich die Dialoge dieses Film mehr als fast alles andere. Insofern hat mir Boris alias Woody Allen ganz aus der Seele gesprochen.
It Works
Raspa (391), 04.01.2010
Wenn man bedenkt, dass Woody im Schnitt zwei Filme pro Jahr heraushaut, ist das Durchschnittsniveau seiner Filme einfach bewundernswert. Klar, nicht jeder ist ein Volltreffer, aber dieser ist mal wieder einer von der richtig guten Sorte. Einige übellaunige Kritiken, zumal von Leuten, die ihn nicht mal gesehen haben (Cinemoenti!), sollten niemanden vom Besuch abhalten. Larry "Seinfeld" David ist ein idealer Protagonist, weil er den Misanthropen, den Woody selbst wohl eher nur markiert hätte, völlig glaubhaft verkörpert. Wir sahen die OmU - Fassung, was den Genuss erheblich steigert. Ansonsten sind auch die anderen Rollen wieder, wie bei Allen üblich, wunderbar besetzt. Yes, it works.
herrlich altbacken
Kollerteral.. (54), 29.12.2009
Woody Allen ist zurück in New York und scheint wieder ganz der alte zu sein. Nebenbei hat er in Larry "Seinfeld" David auch noch ein ebenbürtiges Abbild gefunden - allein wie dieser wild mit den Armen herumgestikuliert wärend er misanthrope Phrasen über Gott und die Welt auf sein Umfeld und den Zuschauer loslässt .. man meint den Stadtneurotiker selber auf der Leinwand zu sehen. Altherrenfantasien hin oder her, mir hat's ob des klugen Witzes gefallen. Am Ende ging's von der Handlung her vielleicht ein wenig zu sehr in Richtung Lustspiel, aber da war der kurzweilige Spaß auch schon so gut wie vorbei.
Woody Allen works.....always, auch mit Shakespeare
Fritzbilk (2), 27.12.2009
Also man merkt das Woody eine Zeit in England verbracht hat. Der Film erinnert an die Leichtigkeit einer Shakespeare Komödie. Der Protagonist spricht oft mit dem Publikum. Die Schauspieler im allgemeinen werden auch so dramaturgisch geführt, das man meinen könnte Shakespeare war dabei. Zum Beispiel die Szene auf dem Flohmarkt. Die Mutter läst ihre Tochter alleine und verschwindet im Hintergrund und der Vehrerer ihrer Tochter taucht auf und macht in diesem Fall einen noch nicht ganz gelungenen Annäherungsversuch indem er ihr ein Taschentuch schenkt und ihr seine Liebe bezeugt.
Der Fim ist gelungen. Larry David ist genau die Richtige Besetzung als Misanthrop. Auch die anderen Schauspieler passen ins Stück. Wie schafft Woody Allen das immer wieder? Ist er vielleicht auch ein Genie?
Ein Film zum schmuzeln. Sehenswert.
eben Woody Allen :-)
mobile (173), 26.12.2009
Es wird viel geredet..., aber auf amüsante Art und Weise - eben typisch Woody Allen. Schade, dass er den Stadtneurotiker nicht selber spielt... Eine nette Komödie über das Leben und die Liebe in New York - sehenswert!
Der Stadtneurottiker in schlau
Unser (26), 13.12.2009
Nachdem New York in seinem letzten Film Vicky Christina Barcelona als Antithese zum sonnig-lebensfrohen Barcelona mächtig was auf die Mütze gekriegt hat, macht Woody Allen in Whatever Works alles wieder gut. New York ist der Ort der postmodernen Verabschiedung vom absoluten Wahrheitsanspruch. Und siehe da, es tut den Menschen gut. Nacheinander taucht in Form von Töchterchen, Mutter und abtrünnigem Vater eine ganze Familie tief religiöser Landeier in der großen Stadt auf, die in der offenen Umgebung zu sich selbst und zu ihrer Liebe finden. Was, wie der Meister in der Rolle des misanthropischen Fast-Genies und Quantenmechanikers Boris erklärt, eigentlich dasselbe ist, denn außer der Liebe ist da wenig zu finden in einer sinnlosen und zufälligen Welt. Boris selbst hat dann aber große Probleme mit dieser von ihm propagierten Haltung, nächtliche Panikattacken beim Gedanken an seinen Tod und zwei Selbstmordversuche, die dem Pechvogel dann auch noch misslingen. Er, der auch mal direkt mit dem Zuschauer spricht hat als Einziger den wirklichen Überblick, oder glaubt es jedenfalls. Die strahlende Arroganz, hinter der er sich verschanzt mündet in einer erfrischenden Boshaftigkeit. Der Film hat einen ähnlichen Humor wie Woody Allens frühe Werke, in denen er noch selbst mitspielte. So wie der Stadtneurotiker vor allem deshalb witzig war, weil seine übersteigerte Selbsteinschätzung und deren sprachliche Formulierung mit seiner realen Lebenssituation kollidierte, ist auch Boris ein schlecht angepasster Typ ohne Gefühl für soziale Konventionen. Der Unterschied ist vielleicht, dass er mit vielem, was er sagt durchaus hellsichtig ist ? und die Beklemmung, die ihn wegen der Zufälligkeit und Endlichkeit seiner Existenz überfällt, kann er vielleicht nur schlechter verdrängen als wir. Was sollen wir tun im Angesicht des Abgrunds? Lachen, lieben ? whatever works. Witziger Film.
WÜRG
Cinemoenti (173), 03.12.2009
Nach den wenigen Ausschnitten im Fernsehen, nach der Inhaltsbeschreibung und einer Radiokritik wird mir im Vorfeld schon übel. Um einen Kumpel zu zitieren: "Altherren-Fantasien", das dürfte es auch hier wieder treffen.
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