Black Swan
USA 2010, Laufzeit: 111 Min., FSK 16
Regie: Darren Aronofsky
Darsteller: Natalie Portman, Vincent Cassel, Barbara Hershey
>> www.blackswan-derfilm.de
Portman klasse - Film na ja
klaus1969 (2), 27.02.2011
Während des ganzen Films hatte ich mich auf die Verschiebung der Wahrnehmung und Realitäten gefreut, in der Hoffnung als Zuschauer "mitgenommen" zu werden. Leider wird man ständig immer wieder mit dem Holzhammer darauf hingewiesen: Nein, das was jetzt Illusion, das hat sich nur im Kopf abgespielt... Warum man uns immer als Zuschauer mittels Lily darauf hin??? Warum ist Lily überhaupt eine reale Person? Hier wurde leider sehr viel Potential verspielt eigentich schade bei Portmans herausragender Leistung.
Großartiige Schatteninszenierung
Aminata (1), 20.02.2011
Wer sich interessiert für den inneren Schatten der menschlichen Psyche und deren Projektion wird diesen Film lieben.
Die Ballettänzerin Nina lebt mit ihrer dominanten, überfürsorglichen und kontrollsüchtigen Mutter wie in einem Wolkenkuckucksheim. Ihr Leben besteht nur aus dem Tanz und dem Bestreben, diesen bis zur Perfektion zu bringen. Doch hat diese junge Frau einen wichtigen Teil ihrer Entwicklung versäumt: sie ist das liebe Mamatöchterchen geblieben, das abends mit der Melodie einer Spieluhr einsschläft und in ihrem Zimmer umgeben ist von rosa Plüschtieren. Die dunkle Seite der Psyche, das, was bedrohlich sein könnte und die heile Welt einschließlich der Karriere zerstören könnte, wird ins Unterbewusstsein verdrängt, wo es - wie alles Verdrängte - ein Schattendasein führt.
Den weißen Schwan kann Nina bis zur Vollendung tanzen. Er ist rein, zart und lieblich - so wie Nina selbst. Und er wird kontrolliert getanzt, in reiner technischer Perfektion. Und Kontrolle hat Nina gelernt...
Ihre Herausforderung ist der Tanz des schwarzen Schwans: die Leidenschaft, die Verführung, die Abgründe, das Dunkle. Genau die Seite, die Nina bisher verdrängt hat, ihre ungelebte Seite, das, was ihr Angst macht, weil sie glaubt, dann die Kontrolle zu verlieren.
Um dieser Herausforderung gerecht zu werden, muss sich Nina innerhalb kürzester Zeit von dem vereinnahmenden Wesen ihrer Mutter befreien - deren Projektionen auf ihre Tochter ebenfalls sehr interessant dargestellt werden - und sich ihrer dunklen Seite stellen. Das, was sie dabei empfindet, ihre Ängste, ihren Ekel, aber auch die Faszination, die Lust und Begierde, wird im Film genial dargestellt. Traum und Wirklichkeit verschmelzen hier, Szenen, die ganz real wirken, stellen sich später als Phantasien heraus; die vielen Verletzungen und das Blut sind Projektionen ihrer Psyche, die zeigen, wie die äußere perfekte Fassade bröckelt und nun die andere Seite, das Dunkle und Unergründliche, immer mehr von ihr Besitz ergreift...
Die schauspielerische Leistung der Hauptdarstellerin ist wirklich überirdisch gut. Mich hat dieser Film sehr ergriffen und beschäftigt mich auch noch im Nachhinein.
gerüttelt und bewegt
Watchman (15), 01.02.2011
Nein, es lag nicht nur an der extrem körpernah geführten und bewegungsreichen Kamera, die meinem Gemüt hin und wieder arg zu schaffen machte. Physische (Selbst-)verletzungen und psychischer Druck von innen und außen begleiten eine ehrgeizige Ballerina (Natalie Portman) auf ihren Leidensweg des Erfolges. Der Zuschauer darf ihr dabei im wahrsten Sinne des Wortes ganz nahe über die Schulter und in ihre zerrissene Seele blicken.
Hervorragend gespielt und dafür einen Oscar allemal verdient – ich drücke ihr die Daumen.
All das Böse im Menschen
Matt513 (266), 30.01.2011
Dieser Film spaltet mich etwas. Das ist die Geschichte einer malträtierten, getriebenen Kreatur, der in einer grauen Welt voller Neid und Leistungsdruck keine Zuflucht bleibt. Dies ist sehr eindrücklich und weitestgehend frei von Pathos in Szene gesetzt und macht BS ein Stück weit zu einem ganz großen Film.
Im weiteren Verlauf verliert dieser jedoch leider an künstlerischer Substanz. Aronofsky dachte bei der Wahl der Mittel wohl daran, auf Nummer sicher zu gehen, auf daß wirklich jeder verstehen möge, was denn nun gemeint ist. Ob er seinem Film mit den platten Schockeffekten sowie dem Einsatz von Computeranimation jedoch einen Gefallen getan hat, äh nun ja... Natalie Portman hat bis dahin das zerbrechliche, von Selbstzweifeln gepeinigte Wesen mit einer solchen Hingabe gespielt; da wäre zu erwarten gewesen, daß sie mit einem -an dieser Stelle- besseren Drehbuch ausgestattet die überzeugendere Lösung geliefert hätte. So jedoch stürzt die Illusion ein Stück weit in sich zusammen.
Der Film schafft dann noch ein furioses Finale, bei dem ich (warum auch immer) an The Wrestler denken mußte, auch wenn dieser ganz anders endet. Muß wohl am Regisseur liegen.
Lächerlich
Cinemoenti (173), 30.01.2011
Wenn ich Geisterbahneffekte erleben möchte, gehe ich auf die Kirmes oder in einen der SAW-Filme. Dieser Film arbeitet flach wie ein Dia gänzlich an der Oberfläche.
Grandioser Film
coilgirl (5), 25.01.2011
Eine beeindruckende Natalie Portman , sowie eine beeindruckende Story. Mrs Portman hat mit dieser Performance den Meilenstein für ihre weitere Karriere besiegelt. Auch schön mal wieder Winona Ryder zu sehen. Ein kluger Film mit eindeutiger 'messaage'.
Oscars wird es geben, leider nicht fürs Drehbuch, da ist 'Social Network' unschlagbar. Mrs Portman verdient allein für ihre 1-jährige Schinderei einen..
Ich freue mich auf weitere Filme von D. Aronofsky
Kein Tanzfilm
Colonia (683), 24.01.2011
Für menschliche Abgründe hat er ja ein Faible, der Herr Arnofsky. Ob ich aber nun Frau Portman unbedingt 110 Minuten lang leiden sehen muss (der Trailer ließ es befürchten), war mir nicht klar.
Dabei ist doch sie es, die "Black Swan" neben Vincent Cassel so sehenswert macht. Ihr Reichtum an Facetten in diesem Film macht mich sprachlos. Ist das wirklich die selbe Schauspielerin in allen Einstellungen?
Über die Darsteller-Leistungen hinaus ist "Black Swan" natürlich leidlich spannend und steuert auf das einzig mögliche - und dadurch sehr vorhersehbare - Ende zu. Zwischendurch kommen Ballet-Liebhaber weniger zu ihrem Recht als Tanzverweigerer. Geschundene Körper in Großaufnahme verleiden jedenfalls allzu viel Freude an der grazilen Bühnendarbietung.
So oder so: "Black Swan" ist kein Tanzfilm. Es ist ein gut gemachter Psycho-Thriller mit ein paar großartigen Leinwand-Momenten.
Leistungsdefekte
Das Auge (340), 22.01.2011
Ich weis zwar nach dem Film immer noch nicht, was ein "Psychosexueller Thriller" sein soll, aber Frau Portman spielt die ehrgeizige und kaputte Ballerina schon sehr gut. Oskarverdächtig. Wahr das letzte mal so beeindruckt von Christoph Waltz in IB.Für einen normalen - Kölner ;-) - Menschen ist diese Leistungsbessenheit schwer nachzuvollziehen. Schönen Gruß an unsere Eliten: Ganz schön bekloppt. Der eine braucht 'ne Domina, der ander quält sich selbst. Insofern ist der Film auch eine Parabel auf unsere doch oft reichlich überzogene Leistungsgesellschaft.
Wer kennt noch Tegtmeier? Der sagte zu recht: "Bleibense Mensch!"
"Black Swan" or "White Duck"?
woelffchen (597), 21.01.2011
Ein Psycho-Horror-Mystery-Sex-Gewalt und Blut-Ballett und Tschaikowsky-Intrigen und Mutterliebe-Klaustrophobie-Fantasy-Thriller-Spielfilm von D.A.
Dazu noch die Metamorphose der Padmé Amidala zum Black Swan.
Ja, das ist doch nun endlich mal 'was Neues im Einerlei des Filmgeschäfts - die Schöpfung des Genres: "Ballett-Thriller".
Weiter so!
Wow!
Ose! (35), 31.12.2010
Der Film ist alles andere als das, was man von einem Balettfilm erwartet. Die von Natlie Portman grandios gespielte Tänzerin Nina ist innerlich so kaputt, wie äußerlich Mickey Rourke als "The Wrestler" (Aronofskys letzem Film). Beide leben nur für ihre "Kunst", ihr Bühnenleben - alles andere tritt zurück.
Im Verlauf der immer stressiger werden Proben drängend sich immer vehementer die "Gewissheit" auf, dass ihr etwas fehlt zur Perfektion - die dunkele Seite, der schwarze Schwan, die Verführung. Panik macht sich breit. Man verliert unaufhaltsam mit ihr zusammen den Boden unter den Füßen und die Übersicht darüber was die "Wirklichkeit" ist und was Wahn. Man wolle ihr die Rolle streitig machen, wegnehmen; ihre Rolle.
Das klaustrophobische Moment wird schließlich so stark wie seinerzeit in Aronofskys erstem Langfilm, dem grandiosen Low-Budget-Film "Pi". Mit ihm teilt er auch die Düsternis - obwohl ein Farbfilm, kommt Black Swan doch sehr schwarz-weiß rüber, unterbrochen nur vom Rot des Bluts, dass Nina immer öfter überall zu sehen glaubt.
Gibt es das Genre Ballett-Horror-Film? Ab jetzt ja! Unbedingt ansehen!
P. S.: Die Choreographie ist ist im Übrigen eher konventionell, bzw. klassisch. Da gibt es in der Oper am Rhein mit dem neuen Ballettdirektor schon deutlich Moderneres zu sehen. Aber das tut dem Film überhaupt keinen Abbruch.
Kino als Empathie-Maschine
Warum wir Kino in Zukunft mehr brauchen denn je – Vorspann 01/25
Stark durch Solidarität
„Billige Hände“ im Filmhaus – Foyer 12/24
Übers Ankommen in Deutschland
„Zwischen Sein und Nichtsein“ von Leocadie Uyisenga – Film 12/24
Toleranz zum Jahresende
Mit Kino zu mehr Empathie finden – Vorspann 12/24
Zermürbte Gesellschaft
choices preview zu „Critical Zone“ im Odeon – Foyer 11/24
„Mir wurden die Risiken des Hebammenberufs bewusst“
Katja Baumgarten über ihren Film „Gretas Geburt“ – Foyer 11/24
Die ganze Palette Kino
9. European Arthouse Cinema Day – Festival 11/24
Nach Leerstellen suchen
„Riefenstahl“ im Weisshauskino – Foyer 11/24
Kunst des Nicht-Wegschneidens
„Anna Zeit Land“ im Filmforum – Foyer 10/24
Liebe und Macht
choices preview zu „Power of Love“ in der Filmpalette – Foyer 10/24
Schnitte in Raum und Zeit
Die 24. Ausgabe des Festivals Edimotion in Köln ehrt Gabriele Voss – Festival 10/24
Restitution von Kolonialraubkunst
„Dahomey“ und „The Story of Ne Kuko“ im Filmforum – Foyer 10/24
„Die Geschichte ist jetzt unfassbar aktuell“
Regisseur Andreas Dresen über „In Liebe, Eure Hilde“ – Gespräch zum Film 10/24
Die hemmungslose Leinwand
Sexualität im Kino – Vorspann 10/24
„Zuhause sehnen wir uns nach der Ferne...“
Kuratorin Joanna Peprah übers Afrika Film Fest Köln – Festival 09/24
Afrikanisches Vermächtnis
Das 21. Afrika Film Festival widmet sich dem Filmschaffen des Kontinents – Festival 09/24
Kurzfilmprogramm in der Nachbarschaft
„Kurzfilm im Veedel“ zeigt Filme zu aktuellen Themen in Köln – Festival 09/24
Sorge um die Filmkultur
Veränderungen und Einsparungen stehen vor der Tür – Vorspann 09/24
Disziplin, Drill und Durchlässigkeit
„Mädchen in Uniform“ im Filmforum – Foyer 08/24
Volles Programm(heft)
40-jähriges Jubiläum der Internationalen Stummfilmtage Bonn – Festival 08/24
Sommer-Endspurt
Humor und Weltrettung für Jung und Alt – Vorspann 08/24
Der Sieg des Glaubens
„Führer und Verführer“ im Odeon mit Regisseur Joachim Lang – Foyer 07/24
Queere Menschen in Polen
„Boylesque“ im Filmhaus – Foyer 07/24
Pssst!
Zu Spoilern, Prequels und Remakes – Vorspann 07/24
„Es geht um Geld, Gerechtigkeit und Gemeinschaft“
Regisseurin Natja Brunckhorst über „Zwei zu eins“ – Gespräch zum Film 07/24