„Amnesie National“, Koproduktion der Studiobühne Köln und c.t.201, setzt sich mit deutschen Geschichtstraumata auseinander.
Während sich in den Supermärkten die Weihnachtsmänner stapeln, rüstet sich der Comedian für die Adventszeit – und Martin Stankowski erklärt uns, was es mit der Nikolausmütze auf sich hat (am 30. November, Lutherkirche Köln-Südstadt). „St. Ankowski & die vier verwirrten Hirten“ heißt das Programm, in dem der Journalist und Historiker einen erhellenden Blick auf die dunkle Jahreszeit wirft.
Tim Mrosek und die gruppe c.t.201 begeben sich auf eine „theatralische Traumaforschung“.
Ein Zug fährt durch die Nacht. Von Paris nach Wien. Im Schlafwagenabteil ein Schriftsteller-Ehepaar, beide nicht mehr ganz jung. Der Beziehungsmehltau liegt schwer auf ihrem Miteinander.
Es gibt Filme, die geradezu nach einer Bühnenadaption schreien. Theo van Goghs medienkritisches Drama „Interview“ (2003), bekannter als US-Remake von und mit Steve Buscemi und Sienna Miller, ist ein solcher.
Eine hohe Wand beklebt mit Zeitungen. Gefühlt aus jeder zweiten Schlagzeile plärren den Zuschauer die Worte „NSU“ und „Verfassungsschutz“ an. Schwarze Leuchtsignale eines Skandals. Die Wucht der Balken (hier ist das Wort „Schlagzeile“ wörtlich zu nehmen) hat offenbar auch die drei schwarz gekleideten Darsteller Talke Blaser, Asta Nechajute und Felix Höfner im Würgegriff.
Die großen Helden wie Hamlet sind ebenso tot wie das klassische Erzähltheater oder wie Hannes, Protagonist in „hamlet ist tot. keine schwerkraft“. Ein außerordentliches Familiendrama zwischen Inzest-, Religions-, und Gesellschaftsgeschichte, das schon nach seiner Wiener Uraufführung vor fünf Jahren eine beachtliche Karriere hinlegte, Einladung zum Mülheimer „Stücke“-Festival inbegriffen.
Die große Katastrophe ist schon eingetreten. Eisenträger ragen quer in die Bühne, von der Decke hängen Tapetenfetzen herab, eine Jahrmarktsgondel lehnt zerborsten an der Wand. Auf der Bühne und im Zuschauerraum dämmern vier Gestalten vor sich hin: Ein weißer Cowboy, eine Nixe, ein Showgirl und ein Prekariatsartist mit Trainingshose und zerschlissenem Bolero.
„Was würden Sie denn machen? Wenn das Ihr Sohn wäre!“ bricht es einmal aus Simon hervor – in einem überraschenden Moment, in dem die vierte Wand eingerissen und das Publikum direkt adressiert wird. Abstand ist schon vorher schwer möglich, weder von der szenischen Situation noch vom Thema Gewalt.
choices: Herr Fürst, wann steht uns der nächste Weltuntergang bevor?
Jörg Fürst: Das weißt natürlich keiner. Es gibt im Internet eine Liste mit angekündigten Weltuntergangsszenarien und wenn man der glauben will, geht die Welt mindestens dreimal im Jahr unter.

Der Tanz der Krähe
„Die Ecke“ in der Alten Wursterei – Auftritt 01/26
„Als säße man in einem flirrenden Zirkuszelt“
Regisseur Sergej Gößner über „Der fabelhafte Die“ am Comedia Theater – Premiere 01/26
Im Hamsterrad des Grauens
„Der Gott des Gemetzels“ am Theater Bonn – Prolog 01/26
Das Meer in dir
„Aqua@Cycles“ in der Alten Feuerwache – Theater am Rhein 01/26
Auszeit der Ewigkeit
„Pyrofems“ von Wehr51 im Studio Trafique – Auftritt 12/25
Praktisch plötzlich doof sein
Helge Schneider präsentiert seine neue Tour – Prolog 12/25
„Man spürt den Theatermenschen“
Dirigent Daniel Johannes Mayr über die Bonner Wiederentdeckung der Oper „Die Ameise“ – Premiere 12/25
Über zwei Ikonen
„Marlene Piaf“ am Theater der Keller – Theater am Rhein 12/25
Verlorene Jahre
„The Drop“ am Jungen Schauspiel in Düsseldorf – Prolog 11/25
So verwirrend wie das Leben
„Berlin Alexanderplatz“ am Schauspiel Köln – Prolog 11/25
Von der Aufgabe des Denkens
Audiowalk „Jeder stirbt für sich allein“ in Köln – Auftritt 11/25
„Ein armes Schwein, aber auch ein Täter“
Regisseur Hans Dreher und Schauspielerin Laura Thomas über „Laios“ am Theater im Bauturm – Premiere 11/25
Utopie auf dem Rückzug
Bertha von Suttners „Die Waffen nieder“ am Theater Bonn – Prolog 10/25
Gegen sich selbst antreten
„Fünf Minuten Stille“ am Kölner FWT – Theater am Rhein 10/25
Muttärr! Oder: Dschungelbuch in Ulm
„Man kann auch in die Höhe fallen“ am Theater Der Keller – Auftritt 10/25
„Wir führen keine Monster vor“
Regisseurin Nicole Nagel über „Aufruhr der Stille #MeTooInceste“ am Orangerie Theater – Premiere 10/25
Schreib dich frei!
„Botin“ in der Alten Versteigerungshalle auf dem Großmarkt – Theater am Rhein 09/25
Die Moralfrage im Warenhaus
„Aufstieg und Fall des Herrn René Benko“ am Schauspiel Köln – Prolog 09/25
„Was kann eine neue Männlichkeit sein?“
Nicola Schubert über ihr Stück „To #allmen“ an Groß St. Martin – Premiere 09/25
Wohin, David?
„Mein Onkel David“ in der Alten Feuerwache – Theater am Rhein 08/25
Glücklich ruinieren
Das Nö Theater mit „Monopoly“ im Kölner Kabarett Klüngelpütz – Auftritt 08/25
Wie der Hund mit Angst spielt
„Holmes & Watson“ beim NN Theater Freiluftfestival – Prolog 08/25
„Man darf nicht das falsche Leben leben“
Regisseur und Produzent Stefan Herrmann über „Ich, Samsa“ am Theater der Keller – Premiere 08/25
Vergessenes Weltwunder
„Mein Freund, der Baum, sieht rot“ am Casamax Theater – Theater am Rhein 07/25
Die ungesehene Praktikantin
„Opus 132“ am Comedia Theater – Prolog 07/25