Im Anfang war das Wort, und am Ende steht das Bild. Alice Buddeberg bringt zum Auftakt des Bonner Schauspiels Alfred Döblins „Karl und Rosa“, den vierten Teil des Romans „November 1918“, auf die Bühne und rahmt ihre Inszenierung mit dem Ausbuchstabieren eines projizierten Textes durch die Schauspieler und einem schnell geschnittenen Kompendium aktueller Aufstände.
Das Leben an der Spitze der Nahrungskette ist hart und mühsam. Denn die Welt ist ein „Tummelplatz gequälter und geängstigter Wesen, welche nur dadurch bestehen, dass eines das andere verzehrt, wo daher jedes reißende Tier das lebendige Grab tausend anderer und seine Selbsterhaltung eine Kette von Martertoden ist“
Der Funke des Arabischen Frühlings ging von zwei Jahren von Tunesien und den Protesten gegen Diktator Ben Ali aus. Inzwischen steckt das Land, das derzeit noch von der islamistischen Ennahda-Partei regiert wird, in einer tiefen Krise: wirtschaftlich, sozial, aber vor allem politisch.
Die Gedanken, die Tobias Mann durch den Kopf schießen, richten kein Unheil an, sondern treffen – natürlich – ins Schwarze. Ganz im Gegensatz zu Ernest Hemingway, der sich eine Kugel durch den Kopf geschossen hat. Das Zerebrum des Mainzer Allround-Talents, das die Mauer zwischen Comedy und Kabarett längst eingerissen hat, ist jedenfalls gut damit beschäftigt, seine Umwelt zu beobachten und daraus seine Schlüsse zu ziehen.
Die Akademie der Künste der Welt wurde im Oktober 2012 in Köln eröffnet und repräsentiert seither ein bundesweit neuartiges Konzept: „Sie versammelt renommierte Künstlerinnen, Künstler, Theoretikerinnen, Theoretiker sowie Kuratorinnen und Kuratoren aus aller Welt und allen Sparten, die als Künstlergesellschaft das Programm der Akademie bestimmen und gestalten.“
Herzen in Rinden zu schnitzen, ist definitiv out. Es grenzt ja fast an Baumfrevel, mit dem Messer daran herumzuritzen – sagt unser Öko-Über-Ich. Und was wird aus der Liebe, wenn mal der Blitz ins Gehölz fährt? Die Fans der Liebesschlösser haben also schon recht: Nicht die Natur, nur Stahl und Eisen bekunden die Intensität tiefer Gefühle.
Shen Te trägt ein Suzy Wong-Kleid, liegt lasziv auf einem Förderband und sieht hinreißend aus – auch wenn sie nur eine Puppe ist. Regisseur Moritz Sostmann nimmt sich in Köln Brechts Klassiker „Der gute Mensch von Sezuan“ vor und treibt ihm erst mal alle Dogmatik aus.
Die Piraterie zählte zu den letzten männlichen Refugien, in denen Jungs noch Mutproben unter den Augen finsterer Gesellen bestehen durften und das Abenteuer in exotischen Welten lockte. Aber damit ist es nun vorbei, die Mädels haben auch diese Domäne für sich entdeckt.
In Bayreuth ist es wie in der Freien Szene: ungemütlich. Enge Sitzreihen, mitgebrachte Kissen und die provisorische Baugerüstplane, die in diesem, dem Wagner-Jahr, das Festspielhaus zierte. Ungemütlich ja, aber was tut man nicht alles, um der Hochkultur zu huldigen, selbst wenn sie in Plastik gehüllt ist.
„Wenn Sie die Möglichkeit hätten, etwas aus der Vergangenheit, aus Ihrer persönlichen Biografie oder aus der Geschichte der Menschheit, das uns oder Sie belastet, zu erlösen – was wäre das?“ Diese Frage bekommt jeder Zuschauer beim Eintritt in Daniel Schüßlers utopische Höhle überreicht.
„Was kann eine neue Männlichkeit sein?“
Nicola Schubert über ihr Stück „To #allmen“ an Groß St. Martin – Premiere 09/25
Wohin, David?
„Mein Onkel David“ in der Alten Feuerwache – Theater am Rhein 08/25
Glücklich ruinieren
Das Nö Theater mit „Monopoly“ im Kölner Kabarett Klüngelpütz – Auftritt 08/25
Wie der Hund mit Angst spielt
„Holmes & Watson“ beim NN Theater Freiluftfestival – Prolog 08/25
„Man darf nicht das falsche Leben leben“
Regisseur und Produzent Stefan Herrmann über „Ich, Samsa“ am Theater der Keller – Premiere 08/25
Vergessenes Weltwunder
„Mein Freund, der Baum, sieht rot“ am Casamax Theater – Theater am Rhein 07/25
Die ungesehene Praktikantin
„Opus 132“ am Comedia Theater – Prolog 07/25
Improvisationen der Liebe
„Romeo und Julia. Ich fühl‘s nicht“ am Theater im Bauturm – Auftritt 07/25
„Vielleicht wird die Kindheit outgesourct“
Regisseurin Viola Neumann über „Das Experiment“ am Freien Werkstatt Theater – Premiere 07/25
Unter blauäugigen Hunden
„Traudl Junge – Im Schatten des Bösen“ in der Alten Feuerwache – Theater am Rhein 06/25
Die Hinrichtung der Wahrheit
„Prima Facie“ am Theater im Bauturm – Auftritt 06/25
Wurzeln inmitten von Ruinen
„Floating Seeds“ vom Theater der Keller – Prolog 06/25
„Erdig, nahbar, ehrlich“
Das Performance-Duo Katze und Krieg über „Alles wirklich“ im öffentlichen Raum – Premiere 06/25
Macheath als Clown
„Die Dreigroschenoper“ am Theater Bonn – Auftritt 05/25
Fragen als Gemeinsamkeit
„Hiob“ am Theater im Bauturm – Theater am Rhein 05/25
Wieder Mensch sein dürfen
„Das Tagebuch der Anne Frank“ im Leverkusener Erholungshaus – Theater am Rhein 05/25
Raus ins Leben?
„Draußen“ in der Kölner Stadthalle Mülheim – Theater am Rhein 05/25
„Das Stück wirbelt ganz schön was auf“
Schauspielerin Sonja Baum und Regisseur Martin Schulze über „Prima Facie“ am Theater im Bauturm – Premiere 05/25
Von Un-, Zu- und Glücksfällen
„Dosenfleisch“ am Schauspiel Köln – Prolog 05/25
Zwischen Begierde und Tabu
„Spring Awakening“ am Jungen Theater Bonn – Prolog 04/25
Zwischen den Fronten
„Making the Story“ am Schauspiel Köln – Theater am Rhein 04/25
Der Übermann
„Boys don‘t cry“ in der TanzFaktur – Theater am Rhein 04/25
„Wir suchen Orte der Wut und Traurigkeit auf“
Dana Khamis und Judith Niggehoff vom Jugendclub Polylux über „Trauer//Fall“ am Schauspiel Köln – Premiere 04/25
Die Grenzen des Theaters
„Was ihr wollt“ am Schauspiel Köln – Theater am Rhein 04/25
Die Zukunft lauert im Egoisten
„Der ewige Spiesser“ am Theater der Keller – Auftritt 04/25