Selbst Menschen, die Kälte mögen, fangen jetzt an, allmählich genug vom Winter und der kalten, grauen Jahreszeit zu haben. Jetzt könnte es wirklich endlich heller und wärmer werden, denken fast alle. Wird es. Der Frühling kommt. Ganz offiziell ist am 21. März Frühlingsanfang. Der Lenz ist endlich da. Die Vorboten sind jetzt schon zu sehen und zu hören. Es wird früher hell. Die Vögel zwitschern schon wie verrückt. Und im Garten sind die ersten Krokusse und Narzissen schon aus ihrem Winterschlaf erwacht. Freuen wir uns also auf den März.
Wissen Sie, woher der Name März stammt. Der Monat ist benannt nach Mars, dem römischen Kriegsgott. März oder Mars war die Zeit, in der nach der Winterpause endlich wieder ein bewaffneter Konflikt ausgetragen werden konnte. Sich im Winter zu bekriegen war für beide Seiten einfach zu mühsam, weshalb man bis März wartete, um die Waffen aufzunehmen. Wer weiß, kann sein, dass die antiken Römer sich daher gar nicht auf den Frühlingsbeginn gefreut haben. Obwohl die altrömische Tradition des Kriegspausierens schon etwas Gutes hat. Man nahm offenbar mehr Rücksicht auf den Gegner. Das gilt heute nicht mehr. In der Ukraine trafen Raketen den ganzen Winter hindurch auf Wohnhäuser, Schulen und andere zivile Ziele. Obwohl es eiskalt war und die Menschen keinen Strom und kein Gas hatten, ließ Putin seine Bomben fallen. Ohne Pause.
Im Gegensatz zu den Altrömern, für die Winterende auch Kriegsbeginn bedeuten konnte, freuten sich die Altdeutschen auf den März. Lenz nannten sie den Frühlingsbeginn. Vor allem die Dichter haben den Lenz in zahlreichen Werken beschrieben – als Zeit des Neubeginns, als Zeit, in der die Natur erwacht, als die Zeit, in der das Wintergrau verschwindet und bunte Farben wiederkommen.
Ich freue mich auch auf den März, vor allem auf einige großartige Filme, die diesen Monat in den Kinos starten. Besonders gespannt bin ich auf Lars Kraumes „Der vermessene Mensch“. Eine deutsche Geschichtsunterrichtsstunde, wie sie bisher in unseren Schulen fehlt. Erstmals erzählt ein Kinofilm von den deutschen Kolonialverbrechen in Namibia. Diese Geschichtsaufarbeitung lege ich allen sehr ans Herz. Zu sehen ist sie ab dem 23. März im Kino. Für Filme, die das Kino oder das Filmemachen thematisieren, habe ich ein besonderes Faible. Davon gibt es in diesem Monat gleich mehrere, darunter „The Ordinaries“, der zweite Spielfilm von Sophie Linnenbaum. Dieser handelt von einer Welt bevölkert von Haupt- und Nebenfiguren, deren Leben bestimmt wird durch aufregende Szenen, emotionale Soundtracks, Outtakes und mehr. In „The Fabelmanns“, nimmt uns Erfolgsregisseur Stephen Spielberg auf eine Reise in eine autobiographisch geprägte Familiengeschichte, die seine Filmleidenschaft thematisiert. Autobiographisch ist auch die Doku „Lars Eidinger - Sein oder nicht Sein“, die die Karriere des Schauspielers beleuchtet. Film und Kino spielen darin natürlich eine wichtige Rolle. Und Sam Mendes „Empire of Light“, schließlich, erzählt eine Liebesgeschichte, die fast ausschließlich im Kino spielt.
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