Dem Hunger ein Ende setzen, nachhaltige Städte und Geschlechtergleichheit fördern. Das sind einige der 17 Ziele, die sich unter den Sustainable Development Goals (SDGs), den nachhaltigen Entwicklungszielender Vereinten Nationen (UN) sammeln. SDGs basieren auf den planetaren Grenzen und der Agenda 21 von 1992, dem Vorläufer der UN-Nachhaltigkeitsziele, die bereits das Zusammenwirken ökologischer, sozialer und wirtschaftlicher Maßnahmen betonen. Obwohl der Begriff der Nachhaltigkeit inflationär genutzt werde, seien die SDGs und deren Unterziele nur wenigen bekannt, vermutet Ralph Herbertz. Seit 2013 ist er aktiv beim Verein Köln Agenda, der sich für die lokale Umsetzung der SDGs engagiert.
Politik mitgestalten
In dem von Köln Agenda mitgegründeten Bündnis kommunale Nachhaltigkeit Köln (BKN) arbeiten über 40 Akteure der Kölner Zivilgesellschaft zusammen, um die Vielfalt der SDGs abzubilden. Dazu vernetzt das Bündnis u.a. Akteure aus Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft und bringt sich bei städtischen Prozessen aktiv ein, etwa bei Stadtstrategie oder Klimarat. Ein weiteres Projekt ist die Fair Trade Night. „Dort stellen wir in lockerer Atmosphäre das Thema fairer Konsum in den Mittelpunkt. Mit der Vorstellung von fairen Unternehmer:innen und NGOs, Mitmach-Aktionen, Diskussionen sowie kulturellen Angebote sprechen wir ein heterogenes Publikum an.“
Bedeutsam ist Fairtrade, die Förderung fairen Handels, gerade angesichts der Diskrepanz, dass Industriestaaten sich zwar zu nachhaltigen Zielen verpflichten und ihnen durchaus im nationalen Rahmen, weniger aber im internationalen zur Durchsetzung verhelfen. Wenn Standards des Umweltschutzes und der Menschenrechte bei der Produktion und dem Vertrieb von Gütern vernachlässigt werden, konterkariert das insbesondere Maßnahmen, die dem Globalen Süden zugute kommen sollen. Herbertz nennt exemplarisch den Bereich der öffentlichen Beschaffung in Deutschland, mit einem Volumen von rund 500 Milliarden Euro. Durch faire Beschaffung könnte ein bedeutender Beitrag geleistet werden. „Ein positives Beispiel ist hier die Stadt Köln, unter anderem wurde die gesamte Dienstbekleidung des Grünflächenamtes entsprechend ausgewählt. Dies ist nicht zuletzt ein Erfolg beharrlicher Arbeit der Kölner Zivilgesellschaft.
Nachhaltigen Konsum verbindlich machen
Um solche Beiträge von individuellen oder auch kollektiven besonderen Anstrengungen zu lösen, sei es von zentraler Bedeutung, dass national wie international die notwendigen Rahmenbedingungen gesetzt würden. Dementsprechend sei es unabdingbar, sie von den politischen Entscheidungsträgern einzufordern. Individuelles Verhalten könne eben nur sehr begrenzt wirken, angesichts der untrennbaren und unüberschaubaren Verflechtungen, die Produktion, Handel und Konsum global bestimmen. Der Rahmen müsse so gesetzt sein, dass nicht jede Konsumentscheidung im Alltag hinterfragt werden müsse, denn das überfordere jeden Einzelnen. Eine lebendige Zivilgesellschaft sei wichtig, um neue Narrative zu schaffen und zu beweisen, dass Veränderung Positives bewirken kann – lokal und global. Als ein konkretes Beispiel nennt Herbertz das Projekt der Wanderbaumallee des VCD Köln. Es mache dringende ökologische und soziale Maßnahmen exemplarisch vor Ort erlebbar.
SCHÖNE NEUE ZUKUNFT - Aktiv im Thema
fian.de | Die in Köln ansässige NGO setzt sich international für Menschenrechte ein, vor allem für das Recht auf Nahrung.
mehr-demokratie.de | Der bundesweit vertretene Verein setzt sich ein für „direkte Demokratie, ein faires Wahlrecht, Transparenz und wirksame Bürgerbeteiligung“.
mitarbeit.de | Die Stiftung Mitarbeit möchte „Menschen ermutigen, Eigeninitiative zu entwickeln und sich an der Lösung von Gemeinschaftsaufgaben zu beteiligen“.
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