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Foto: Wuppertaler Initiative

Hinschauen und handeln

29. August 2023

Die Wuppertaler Intitiative engagiert sich gegen Rechtsextremismus und Frauenfeindlichkeit – Teil 3: Lokale Initiativen

Die Geschichte der Wuppertaler Initiative für Demokratie und Toleranz beginnt 2001 mit dem Überfall auf eine Gedenkveranstaltung am KZ Kemna ein Jahr zuvor. Auf Seiten der Politik wurde daraufhin der Wunsch nach einer Organisation laut, die sich gegen die extreme Rechte und für Demokratie einsetzt. Die Initiative startete mit einer Bandbreite an Projekten: Jugendarbeit, Gedenkstättenfahrten oder eine mobile Beratungsstelle gegen Rechtsextremismus. 

Nina Bramkamp ist seit 2019 Geschäftsführerin der Wuppertaler Initiative. „Unsere Themenfelder in den Projekten sind immer gleich. Wir machen Arbeit gegen Rassismus und extreme Rechte, fördern Respekt, Diversität und das Zusammenleben. Das geschieht durch Beratungs- und Aufklärungsangebote, um Menschen zu vernetzen und beraten und in demokratischen, menschenrechtsorientierten Handlungsweisen zu stärken“, beschreibt sie ihre Arbeit. Ein Schwerpunkt liege in der mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus und im Projekt „Spotlight – Antifeminismus erkennen und begegnen“. Die Nachfrage sei von Anfang an sehr hoch gewesen und immer auch ein Spiegel der Krisen, die die Gesellschaft bewege.

Beraten und vernetzen

Dass die Nachfrage nach den Angeboten steigt, erklärt Nina Bramkamp anhand von „Spotlight“ folgendermaßen: „Antifeministische Angriffe gibt es, seitdem es Feminismus gibt, aber die gesellschaftliche Wahrnehmung ist erst in den letzten Jahren gestiegen. Menschen realisieren zunehmend, dass ihnen persönlich ein Angriff widerfahren ist.“ Wichtig ist, Angriffe nicht nur als Angelegenheit der Betroffenen zu sehen, sondern auch als gesellschaftliches und demokratiefeindliches Problem, als Angriff auf Grundrechte.

Die Angebote seien diskret, kostenfrei und individuell auf jede Anfrage angepasst, sodass sich ein niederschwelliges Angebot ergebe, das Betroffenen den Zugang erleichtere, erklärt Nina Bramkamp. Sie mahnt zu einer kollektiven Verantwortung, damit Taten und Missstände aufgedeckt werden und Menschen für ihre Rechte einstehen können. „Die Verantwortung der Zivilgesellschaft ist es, genau hinzuschauen, sich unabhängig über Sachverhalte zu informieren und daraufhin den eigenen Ressourcen entsprechend zu handeln. Man muss sich vernetzen können und gemeinsam politische Kämpfe führen.“ Eine dringende Herausforderung sei zudem, Menschen zu erreichen, denen es an Möglichkeiten zu politischer Bildung fehle, betont Bramkamp.

Demokratie beständig erkämpfen

Wie kann diese politische Partizipation gefördert und selbstverständlich werden? Einrichtungen wie Kindergärten, Schulen oder Ausbildungsstellen, kurz: überall wo Menschen zwangsläufig zusammenkommen, wohne die Aufgabe inne, über Demokratie und Menschenrechte aufzuklären, erklärt Bramkamp. Auch Begegnungsorte, an denen Menschen in einen respektvollen Dialog kommen und Vorurteile abbauen können, seien bedeutend, auch, um mit den Herausforderungen durch Flucht und Migration besser umzugehen. Nina Bramkamp appelliert, Aufklärung und Sensibilisierung für Missstände und Rechte seien unabdingbar und stetig neu zu erkämpfen, um eine demokratische Gesellschaft zu erhalten.


SCHÖNE NEUE ZUKUNFT - Aktiv im Thema

fian.de | Die in Köln ansässige NGO setzt sich international für Menschenrechte ein, vor allem für das Recht auf Nahrung.
mehr-demokratie.de | Der bundesweit vertretene Verein setzt sich ein für „direkte Demokratie, ein faires Wahlrecht, Transparenz und wirksame Bürgerbeteiligung“.
mitarbeit.de | Die Stiftung Mitarbeit möchte „Menschen ermutigen, Eigeninitiative zu entwickeln und sich an der Lösung von Gemeinschaftsaufgaben zu beteiligen“.

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Christina Heimig

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