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Isabelle Hamm und Annika Flamm sind Teil des Kunstnacht-Teams
Foto: Viktoria Lohner

„Wir haben alles, was man für eine Party braucht“

12. Februar 2020

Isabelle Hamm und Annika Flamm zur 16. Kunstnacht – Interview 02/20

Jährlich findet abwechselnd im Wallraf-Richartz-Museum und im Museum Ludwig die Kunstnacht statt. Am 15.2. laden jungekunstfreunde bereits zum 16. Mal zu diesem Event ein – dieses Jahr unter dem Motto „Tanz im Glanz“ im Wallraf-Richartz-Museum. Wer denkt, im Museum müsse es immer leise sein, wird überrascht sein. Isabelle Hamm und Annika Flamm sind Teil des Teams, das die Kunstnacht organisiert.

choices: Die Kunstnacht findet bereits zum 16. Mal statt – wie hat das Ganze angefangen?

Isabelle Hamm: Die Kunstnacht hat als die Geburtstagsfeier von jungekunstfreunde begonnen. Das Ganze hat sich dann immer weiter entwickelt und ist ein immer größeres Event geworden. Mittlerweile haben wir gut 1000 Gäste an diesem Abend, manchmal auch mehr.

Was ist die Idee hinter der Kunstnacht?

Annika Flamm: Es geht darum, mit dem Museum als Ort des stillen Betrachtens zu brechen, das Museum zu öffnen, das Foyer zu einer Tanzfläche werden zu lassen, darum, dass besonders auch die Sonderausstellung nochmal in den Mittelpunkt gerückt wird. Bei der diesjährigen Kunstnacht ist es die Ausstellung „Inside Rembrandt“, an dieser haben wir uns auch thematisch orientiert.

Wie kam es zu dem Slogan „Tanz im Glanz“?

Annika: Der Slogan ist zum einen thematisch an das Goldene Zeitalter angelehnt, zum anderen soll er vermitteln, dass die Kunstnacht auch ein Tanzabend, eine Party ist. Daran haben wir auch unsere Werbemittel orientiert. Die Goldbarren sind eine abstrakte Visualisierung für dieses goldene, prunkvolle Zeitalter der Niederlande – danke an Jürgen Frost, unseren Grafiker. Bei der Kunstnacht werden über 20 Führungen stattfinden, das Museum selbst soll präsentiert werden, nicht nur die Sonderausstellung, sondern auch die Räumlichkeiten und die ständige Sammlung. An diesem Tag bietet sich die Möglichkeit, in alles reinzuschnuppern, was das Museum zu bieten hat. Darüber hinaus haben wir auch tolle Kooperationen, wie beispielsweise mit dem Schauspiel Köln.

Wer sind jungekunstfreunde?

Isabelle: Wir sind die junge Initiative der Freunde des Wallraf-Richartz-Museum und des Museum Ludwig e.V. Das ist ein Museums-Förderverein, der beide Museen fördert, da sie eine gemeinsame Geschichte haben. Das Museum Ludwig ist sozusagen die verselbstständigte Abteilung für moderne und zeitgenössische Kunst, die aus dem Wallraf-Richartz-Museum erwachsen ist. Der Museumsverein gehört deswegen zu beiden Häusern und unterstützt die beiden Museen sowohl finanziell, als auch hinsichtlich des Programms. Wir sind sehr breit aufgestellt und richten unser Programm stark Zielgruppen-spezifisch aus. Der Museumsverein bietet ein Programm an, das für alle offen ist, es gibt einen Arbeitskreis, der wöchentlich ehrenamtlich Führungen in beiden Häusern anbietet. Zudem gibt es uns junge Initiativen. Wir sind wiederum unterteilt in jungekunstfreunde für Studenten, job&kunstfreunde für junge Berufstätige und familie&kunstfreunde für Familien. Das Prinzip der jungen Museumsfreunde gibt es deutschlandweit. Wir treffen uns regelmäßig mit den anderen Projektleitungen und tauschen uns aus.

Worauf können sich die Besucher bei der Kunstnacht freuen?

Annika: Vom Eingangsbereich, wo das Frittenwerk auf uns warten wird, über das Foyer, das später zur Tanzfläche wird bis in die Ausstellungsräume hinein – überall ist was los. Es finden Gewinnspiele und eine tolle Schnitzeljagd statt, die von unserer Initiative job&kunstfreunde organisiert wurde, damit man sich selbst nochmal mit wachem Auge durchs Museum bewegen kann. Dank vieler Unterstützer aus ganz Köln gibt es wundervolle Preise. Wir sind auch von Taschen gefördert worden, von denen wir fantastische Bücher zu Rembrandt bekommen – die sind für jeden Kunsthistoriker und Kunstliebhaber richtige Schätzchen. Außerdem werden halbstündlich Führungen durch die Sonderausstellung oder die ständige Sammlung angeboten. Da haben wir ReferentInnen vom Museumsdirektor selbst, über die Kuratorin der Ausstellung, bis hin zu UniversitätsprofessorInnen und namenhaften RednerInnen aus der Kunst und Kulturszene hier. Man kann aber auch auf eigene Faust das Museum erkunden. Es gibt immer wieder Highlights und Performances zu entdecken.

Isabelle: Für jeden Geschmack ist etwas dabei!

Was ist euer persönliches Highlight bei der Kunstnacht?

Annika: Ich freue mich total, dass die Sonderausstellung nochmal geöffnet ist. Die schließt zwei Wochen später, das heißt, es ist auch nochmal eine Möglichkeit, die Ausstellung zu besuchen und beispielsweise vom Direktor selbst hindurch geführt zu werden. Das ist schon etwas Besonderes.

Isabelle: Gerade ist es einfach spannend zu sehen, wie sich in diesen wenigen verbleibenden Tagen vor der Veranstaltung nochmal alles konkretisiert. Das ist ein langer Prozess gewesen, an dem das Kunstnacht-Team gut ein dreiviertel Jahr gearbeitet hat, alles ehrenamtlich. Es ist jedes Jahr sehr beeindruckend, was diese Teams auf die Beine stellen.

Annika: Das Museum ist jetzt immer bespielt, das heißt, richtige Proben gibt es erst am Tag selber, das ist auch für das ganze Team sehr spannend. Nicht zu vergessen ist die Musik am Abend. Wir haben auch dieses Jahr wieder eine Kooperation mit Feines Tier. Auch die DJs  werden also namenhaft sein: Wir freuen uns schon darauf, mit Sarah Wild und Philipp Fein bis drei Uhr nachts zu tanzen.

Isabelle: Es ist wirklich ein besonderes Event, weil das Museum dafür natürlich eigentlich gar nicht ausgelegt ist. Wir gehen an unsere Grenzen, aber es macht immer viel Spaß. Es ist einfach schön, so etwas im Museum anbieten zu können und dieses vielfältige, bunte Rahmenprogramm von 19 bis 23 Uhr zu haben und dann noch von 23 bis 3 Uhr nachts im Museum tanzen zu können. Wir haben dann natürlich alles da, was man für eine Party braucht, sprich, wir machen nicht einfach nur das Licht ein bisschen dunkler.

Welche Motivation steht hinter der Veranstaltung?

Isabelle: Die Motivation ist einfach einen schönen Abend zusammen zu haben und natürlich auch, unsere Museen dadurch zu fördern und bekannter zu machen. Aber es geht in erster Linie darum, Leute zusammenzubringen, gemeinsam etwas über Kunst zu lernen, Spaß zu haben und sich kennenzulernen.

Annika: Wenn man bedenkt, dass die Kunstnacht als Geburtstagsfeier von jungekunstfreunde begonnen hat, möchten wir einfach zu diesem Anlass alle gemeinsam was auf die Beine stellen, gleichzeitig den Mitgliedern etwas zurückgeben, aber uns auch für neue Kunstfreunde öffnen.

XVI. Kunstnacht „Tanz im Glanz“ | Sa 15.2. ab 19 Uhr | Wallraf-Richartz-Museum | VVK: 8 / 7 € | 0221 22 12 43 50

Interview: Viktoria Lohner

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