Das Bewusstsein verortet man in der Regel im Gehirn, vorzugsweise dem menschlichen. Und so beginnt der Dokumentarfilm „Aware – Reise ins Bewusstsein“ (OmU in der Filmpalette und im Odeon) mit der Neurowissenschaft. Was beginnt wie eine Wissenschaftsdokumentation erweist sich in der Folge als eine Suche und tastende Reise in ein universelles Geheimnis. Frauke Sandig und Eric Black ließen sich von einer Maya Heilerin inspirieren, die bei den Dreharbeiten ihres Vorgängerfilms „Herz des Himmels, Herz der Erde“ die westliche und so gar nicht ganzheitliche Weltsicht kritisierte. Die Bilder, die die Filmemacher finden, sind groß, weit. Sie zeigen Wasser, fließende Zustände auch in anderen Teilen der Natur. Und die (Forschungs-)Arbeit der Fachleute, die hier Auskunft geben. Was geschieht, wenn wir sterben? Wie, wo und bei wem oder was findet man Bewusstsein? Kommt man ihm mit Methoden der Neurowissenschaft, der Biologie oder Physik, der Meditation auf die Spur? Die Berichte über wissenschaftlich beaufsichtigte und minutiös ausgewertete Trips unter dem Einfluss von Psilocybin gehören mit zu den faszinierendsten Szenen dieses an Eindrücken und klug gestellten Fragen reichen Films. Dass Menschen nicht die einzige Spezies mit Bewusstsein sind, wird bald klar, aber vielleicht sind wir die Einzigen, die sich ihres Bewusstseins bewusst sind? Wenn Pflanzen etwas spüren und kommunizieren können, haben sie wohl ein Bewusstsein. Die Biologin Monica Gagliano hat es bei einer Erbse entdeckt, die deutliche Reaktionen auf Berührungen, ja schon auf eine sich annähernden Hand zeigt. Und die indigene Maya-Heilerin Josefa Kirvin Kulix macht deutlich, dass wir uns diesem universellen Geheimnis nur nähern können mit Respekt vor der Natur.
Die Veranstaltungen in ihrem Dachgeschoss in der Kölner Lintgasse zählen 1961 zu den ersten Prä-Fluxus-Veranstaltungen. Die Künstler Mary Bauermeister begegnet Zeitgenossen wie Karlheinz Stockhausen oder John Cage. Sie prägte die Kunst ihrer Zeit und ist auch mit 85 Jahren unermüdlich künstlerisch aktiv. Carmen Belaschks Doku „Mary Bauermeister – Eins und Eins ist Drei“ (Filmhaus) begleitet Bauermeister für ein Jahr. Intimes Porträt.
Die Witwe Francis (immer noch faszinierend: Michelle Pfeiffer) lebt luxuriös von der Hinterlassenschaft ihres vor zwölf Jahren verstorbenen Mannes in Manhattan. Doch die Geldreserven neigen sich dem Ende. Francis beschließt, anonym nach Paris zu ziehen. Gemeinsam mit dem Kater und ihrem erwachsenen Sohn (Lucas Hedges) bucht sie die Kreuzfahrt gen Europa und geht auf große Fahrt. Azazel Jacobs zaubert aus „French Exit“ (OFF Broadway) eine kluge, vielschichtige Tragikomödie.
Oskar und seine Schwester Lilli sind mit ihren Eltern aus Tschetschenien nach Österreich geflüchtet, wo sie seit sechs Jahren ohne Bleiberecht leben. Als sie abgeschoben werden sollen, begeht die Mutter einen Suizidversuch, die Kinder werden getrennt in Pflegefamilien untergebracht. Heimlich und mit viel Fantasie halten sie Kontakt. Arash T. Riahis „Ein bisschen bleiben wir noch“ (Odeon) ist ein bittersüßes, hochaktuelles Drama über eine Kindheit zwischen den Fronten, zwischen Fremden und ohne Heimat.
Das Abi ist in der Tasche – jetzt liegt uns die Welt zu Füßen, denken Janik und sein bester Freund Samuel. Nächstes Ziel: ein gemeinsamer Road Trip nach Istanbul. Doch bevor sich die Jungs auf den Weg machen, muss Samuel noch seine zerrütteten Familienverhältnisse sortieren. Und dann macht Janik einen unverzeihlichen Fehler. İlker Çataks gelingt mit „Räuberhände“ (Filmpalette) ein Jugenddrama über Freiheit und Selbstfindung.
Außerdem neu in den Kinos: Detlev Bucks Neuverfilmung von „Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull“ (Cinedom, Cinenova, Cineplex, Residenz, Rex am Ring, UCI), Castille Landons Teenager-Romanze „After Love“ (Cinedom, Cineplex, UCI), Destin Daniel Crettons Marvel-Abenteuer „Shang-Chi and The Legend of The Ten Rings“ (Cinedom, Cineplex, Rex am Ring, UCI), und James Wans neuer Horror-Hokuspokus „Malignant“ (Cinedom, Cineplex, Rex am Ring, UCI),. Für die Jugendfraktion starten Éric Cazess Animationsabenteuer „Wickie und die starken Männer: Das magische Schwert“ (Cinedom, Cineplex, Rex am Ring, UCI) und Granz Henmans Teenie-Komödie „Hilfe, ich habe meine Freunde geschrumpft“ (Cinedom, Cineplex, Rex am Ring, UCI, Weisshaus).
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