++ Neueste Meldungen siehe unten. ++
Der Filmclub 813 e.V. hat am 8. Oktober eine außerordentliche und fristlose Kündigung für die Nutzung seiner Räume erhalten. Bereits am 16. Oktober mittags müssten demnach alle Räumlichkeiten frei sein, heißt es im Newsletter des Vereins, und das Kino wäre als Spielstätte des Vereins Geschichte. Vermieter ist der Kölnische Kunstverein, der sich im selben Gebäude, der „Brücke“ (ehemals British Council) in der Hahnenstraße 6 befindet, das wiederum der Stadt Köln gehört. Der Verein sei „Untermieter mit Sonderrechten“, erklärt der Filmclub-Vorsitzende Bernhard Marsch. Der Vorstand des Filmclubs versuche, den Kunstverein zu einer Rücknahme der Kündigung zu bewegen, die er zudem für „juristisch unwirksam“ halte.
Gegenüber choices spricht Marsch von einer Art „Privatkrieg“, der sich kürzlich an einer kleineren Rechtsstreitigkeit entzündet habe. „Wir haben uns nichts zuschulden kommen lassen“, ist Marsch überzeugt; die Stadt Köln sei in der Angelegenheit auf der Seite des Filmclubs. Sehr kurzfristig rief der Verein, der aktuell sein bewegliches Gut sichert, sein Publikum dazu auf, den eventuell letzten Film, Albert Finneys „Ein erfolgreicher Blindgänger“ (Technicolor, 1968), am heutigen Mittwoch um 20 Uhr zu besuchen. Es könnten zwar wegen der Corona-Auflagen nur 36 Personen in den Saal eingelassen werden, Unterstützung und Solidarität seien jetzt aber wichtig: „Je mehr desto besser“, so Marsch.
Der Filmclub erhielt 2017 in Berlin den Lotte-Eisner-Preis des Kinematheksverbundes für seine Programmarbeit, die auf die Präsentation filmgeschichtlich relevanter und vergessener Werke in analoger Form abzielt und Veranstaltern ausgewählter Festivals und Sondervorführungen einen unabhängigen Kinosaal bietet. Das Filmclub-Motto „8-1-3, nous restons là!“ passt heute mehr denn je.
++ UPDATE 15.10. Verhandlungen laufen. „Heute Abend um 20 Uhr werden wir persönlich vor Ort im Kino 813 in der BRÜCKE informieren und auch ein leicht improvisiertes Filmprogramm als leicht verdauliche Kost anbieten.“ (Facebook) ++ UPDATE 28.10. Der Filmclub hat einen Offenen Brief an den Kunstverein gesandt und sammelt weiter Unterschriften. Zu den Erstunterzeichnern des Offenen Briefes zählen die Regisseure Christian Petzold und Dominik Graf. Das Filmprogramm läuft derzeit weiter. ++ UPDATE 6.11. Die Stadt Köln begleitet inzwischen die Verhandlungen. ++ UPDATE 15.2.21 Am 2.2. wurde dem Filmclub eine Räumungsklage zugestellt. Offener Brief und Online-Petition hier bei change.org. ++
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