The Black Dahlia
USA 2006, Laufzeit: 120 Min., FSK 16
Regie: Brian De Palma
Darsteller: Josh Hartnett, Scarlett Johansson, Hilary Swank, Aaron Eckhart, Mia Kirshner
Groß waren die Erwartungen an den Eröffnungsfilm des diesjährigen Filmfestivals in Venedig. Fast beängstigend groß. Brian de Palma, ein Meister des modernen Film Noir, verfilmt James Ellroys ersten Roman aus seinem L.A. Quartett. Ein wahnwitziges, komplexes Meisterwerk, die Stadt als Hexenkessel, in der Korruption, Obsession und Gewalt die schwarze Seele von Los Angeles enthüllen. Inspiriert wurde die fiktive Geschichte durch den tatsächlichen Mord an der jungen Schauspielerin Elisabeth Short, die 1947 bestialisch verstümmelt aufgefunden wurde – Hollywoods bis dato berühmtester Mordfall, dessen Opfer man den mysteriös klingenden Namen "Black Dahlia" gab. Zwei hard-boiled Cops und ehemalige Boxer werden auf den Fall angesetzt und von da an immer tiefer in einen albtraumhaften Strudel aus Begierde und Wahnsinn gezogen. Sex und Gewalt dominieren die Verständigung zwischen den Figuren. Worten darf man keinen Glauben mehr schenken in diesem postmoralischen Universum, das von Zynismus und Perversion regiert wird. Josh Hartnett in der Rolle des Officers Dwight "Bucky" Bleichert erzählt aus der Ich-Perspektive, und das raue tiefe Timbre seiner Stimme erinnert kurz an "Sin City", den "anderen" Noir-Film der Gegenwart, der es – im Gegensatz zu de Palmas Version – geschafft hat, den Stil neu zu übersetzen, ihm Zeitgeist einzuhauchen, statt in reiner Nostalgie zu verweilen. Trotzdem ist die Verfilmung de Palmas ganz und gar nicht misslungen, auch wenn sie nicht an Curtis Hansons "L.A. Confidential" heranreicht, der auf dem dritten Roman des Quartetts basiert. Dass de Palma ein Kenner und Liebhaber des Film Noir Stils ist und seine eigene Version davon beherrscht, hat er längst mit "Scarface", "Carlito's Way" und "Femme Fatale" bewiesen. "Black Dahlia" ist diesmal jedoch vielmehr eine Huldigung an den Stil des klassischen Film Noir der 40er und 50er Jahre und weniger eine moderne Übersetzung.
(Alexandra Kaschek)

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