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Planet Terror

Planet Terror
USA 2007, Laufzeit: 105 Min., FSK 18
Regie: Robert Rodriguez
Darsteller: Rose McGowan, Michael Biehn, Jeff Fahey, Freddy Rodriguez, Josh Brolin, Bruce Willis, Marley Shelton, Stacy Ferguson, Naveen Andrews, Rebel Rodriguez, Tom Savini

Untote metzeln sich durchs Hinterland: Mit seiner Genre-Widmung belebt Robert Rodriguez sowohl Tote als auch das Grindhouse-Kino wieder. Ursprünglich war der blutige Spaß als Double Feature mit Quentin Tarantinos "Death Proof" geplant. Nach einem Unfall entweichen chemische Gase und verwandeln Menschen zu "Sickos", zu blutrünstigen Zombies, die einen idyllischen Landstrich in Texas unsicher machen. Der örtliche Sheriff und eine Handvoll mehr oder weniger coole Hinterwäldler bieten den Untoten Paroli, dass es crasht, slasht und trasht. Robert Rodriguez wandert mit Plot und Gewand ebenso genüsslich in den Grindhouse-Fußstapfen wie kürzlich Tarantino. Letzterer lieferte indes mit "Death Proof" eher einen Tarantino-Film im Grindhouse-Look, einem Look, dem er sich verschrieb, dem er sich aber nicht unterwarf: Mit den Endlos-Dialogen, die Tarantino selbst kultivierte und die er hier in der Women-Talk-Variante weiterführte, hätten die Trash-Fans der 60er ihre Schwierigkeiten gehabt. Auch optisch blieb "Death Proof" mit stylischen Schwarz-Weiß-Ausflügen und Hochglanz-Zeitlupen zu sophisticated für das schäbige Kino, dem er sich verschreiben wollte. So blieb Grindhouse bei Tarantino letztlich nur ein Zitat von vielen. Robert Rodriguez hingegen hatte schon immer Grindhouse im Blut ("El Mariachi", "From Dusk Till Dawn"), da musste sich der Texaner weniger verstellen. Und er ist weniger eitel: Grindhouse ist in "Planet Terror" kein Zitat - "Planet Terror" ist Grindhouse. Inmitten dramaturgischer Entgleisungen und optischer Mängel bis hin zu fehlenden Filmrollen leistet sich Rodriguez konsequent keinerlei Stilbrüche. Darüber hinaus wählt er ein Genre, das bereits erschöpfend erzählt und ironisiert wurde, während Tarantino einen Schritt weiter ging und mit Kurt Russell den Actionhelden entmystifizierte. Das war nicht minder unterhaltsam, allerdings durch die Ironie der 2007er Brille betrachtet und nicht aus dem verstaubten, 40 Jahre alten Blickwinkel heraus, der sich dem puren Spaß verschreibt. Und genau das liefert Rodriguez: puren Spaß. Und deshalb wäre "Planet Terror" auch damals genau so durchgegangen. Somit ist "Death Proof" nicht unbedingt schlechter, "Planet Terror" aber der authentischere Beitrag und Rodriguez der bessere Grindhouser.

(Hartmut Ernst)

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