Die Fälscher
Deutschland/Österreich 2006, Laufzeit: 99 Min., FSK 12
Regie: Stefan Ruzowitzky
Darsteller: Karl Markovics, August Diehl, Devid Striesow, Martin Brambach, Veit Stübner, August Zirner, Andreas Schmidt, Sebastian Urzendowsky, Lenn Kudrjawizki, Tilo Prückner, Marie Bäumer, Dolores Chaplin
In den letzten Kriegsjahren versuchen die Nazis mit Hilfe der Produktion von Falschgeld, die Wirtschaft der Feinde zu schwächen. Helfer sind Drucker, Grafiker und Typografen - jüdische Häftlinge aus den KZs.
Der neue Film von Stefan Ruzowitzky läuft im Wettbewerb der Berlinale. Bei Erscheinen des Heftes werden die Gewinner bereits feststehen. Ob "Die Fälscher" darunter sein wird, ist jetzt noch ungewiss: Das Thema ist sicherlich interessant, die Inszenierung allerdings etwas harmlos und gewöhnlich geraten, denn Ruzowitzky wollte seinen Film vor allem "spannend und unterhaltsam" machen, um möglichst viele Zuschauer zu erreichen. Das ist natürlich ein zugleich löbliches wie zweifelhaftes Anliegen. Dessen ist sich der Regisseur allerdings bewusst: "Ich hätte es nie gewagt, den alltäglichen Horror eines 'normalen' KZs darzustellen".Das 'normale' KZ ist in "Die Fälscher" so gut wie unsichtbar, bleibt hinter provisorischen Mauern und Holzwänden verborgen. Vor diesen Mauern ist eine "Luxus"-Baracke mit angeschlossener Druckerei-Werkstatt. Dort wird das 'Unternehmen Bernhard' vorangetrieben. Falsche Pfundnoten und Dollars sollen hier in großen Mengen produziert werden, um die Wirtschaft der Kriegsgegner damit zu überschwemmen und zu schwächen. Jüdische Drucker, Grafiker, Typografen, ein Geldfälscher und ein Bankier aus den anderen KZs sollen das Unternehmen unter der Leitung von Friedrich Herzog durchführen. Dadurch sind sie in einem moralischen Zwiespalt: Wenn sie das Projekt durchführen, können sie verhältnismäßig angenehm leben, vielleicht auch überleben, unterstützen damit aber das Regime. Wenn sie das Projekt sabotieren, riskieren sie ihr Leben. Mit seiner auf wahren Begebenheiten beruhenden Geschichte kann Ruzowitzky zwar nicht die Gräuel in den KZs abbilden, er kann aber das perfide Unterdrückungssystem der Nazis in all seiner Widerwärtigkeit zeigen: wie die Menschen gegeneinander ausgespielt werden, wie Strafe und Belohnung eingesetzt werden und wie Willkür und Abschreckung das Leben bestimmen. Dass das gelingt, ist weniger dem Treiben in der Druckerei zu verdanken als der hervorragenden schauspielerischen Leistung von Devid Striesow als der schöngeistige und Martin Brambach als der tumbe Nazi-Verbrecher.
(Christian Meyer)

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