Das Bourne Ultimatum
USA 2007, Laufzeit: 115 Min., FSK 12
Regie: Paul Greengrass
Darsteller: Matt Damon, Julia Stiles, Joan Allen, David Strathairn, Paddy Considine, Edgar Ramirez
Matt Damon alias Jason Bourne rennt, trickst und schießt sich durchs Finale seiner Suche nach sich selbst. „Flug 93“-Regisseur Paul Greengrass verleiht dem Action-Spektakel zum zweiten Mal den temporeichen Schliff.
Das Kult-Action-Event des Jahres liegt mit „Stirb langsam 4.0“ gerade hinter uns. Ihm folgt nun das nicht minder packende Finale der Bourne-Trilogie, in dem Jason Bourne endgültig Licht ins Dunkel seiner Vergangenheit bringt: Seit ihn 2002 in „Die Bourne Identität“ Fischer bewusstlos aus dem Mittelmeer geangelt haben, jagt der durchtrainierte Kämpfer den Puzzleteilen seiner fehlenden Erinnerung hinterher. Ruhelos kämpfte sich Bourne durch Europa, brachte ernüchternde Tatsachen ans Licht, verliebte sich unglücklich und wurde gnadenlos von der CIA gehetzt, die zu verheimlichen versuchte, was der Amnesie-Patient aufzudecken strebte. Schon das Sequel „Die Bourne Verschwörung“, für das Paul Greengrass bereits verantwortlich zeichnete, setzte verstärkt auf temporeiche Kinokost und bescherte handgemachte Zweikämpfe inmitten intriganter, falscher Spiele des amerikanischen Geheimdienstes.
Dieses gelungene Konzept verfolgt nun auch „Das Bourne Ultimatum“. Mit effektiver Wackelkamera fängt Greengrass fantastische Breitwandverfolgungen ein, die Bourne seinem Ziel über Europa und Marokko bis nach New York näher bringen. Ein schlichtes, effektives Unterfangen ohne Schnickschnack und Längen: Diesmal findet Bourne ebenso wenig Zeit für die Liebe wie für die Suche nach sekundären Vergangenheits-Episoden. Bourne will jetzt endgültig zurück auf Anfang.
Die Killer, denen er begegnet, sind dabei noch mehr ein Spiegel seiner selbst oder besser: seiner Vergangenheit. Dem gleichen Gewerbe entwachsen, unterscheiden sich die Profis nur in Bournes Mangel an Kaltblütigkeit. So sind die Gegner mal Verbundene oder mit Joan Allen als Pamela Landy heimliche Verbündete, die Bourne allesamt gewitzt an der Nase herumführt. Matt Damon mag dabei das Charisma eines Bruce Willis fehlen, die Handlung mag durchsichtiger sein als zuvor. Dafür spielen Tempo, Action und Spannung die Hauptrollen im Höhepunkt einer erfrischenden Trilogie, deren Qualitäten das jüngere Hollywood ansonsten schmerzlich vermissen lässt.
(Hartmut Ernst)
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