Eine Nase wie ein Schweinerüssel, rote Stachelhaare, kleine, freche Augen und das ganze Gesicht voller blauer Flecken. Wer in die vorgesehene Generation geboren wurde, weiß, um wen es sich handelt. Acht Bücher sind über das Wesen geschrieben worden, die wurden in mehrere Sprachen übersetzt. Es hüpfte durch Filme und flimmerte im Fernsehen. In Bonn steht das Sams (aha!) auf der Bühne. Auf einer ganz besonderen Bühne, denn bereits seit dem „summer of ´69“ inszeniert das Junge Theater Bonn (JTB) nicht nur Stücke für Kinder und Jugendliche, sondern eben auch einzelne Produktionen mit Kindern und Jugendlichen und den Profis.
Das ist sicher auch der Grund, warum dort bundesweit die größte Schauspielschule ihre Heimat hat. Seit 2002, um genau zu sein, im selben Jahr übernahm auch Moritz Seibert die Intendanz von dem Theatergründer Helmut Tromm und gründete die Schule, deren einziges Manko bleibt: Wer 99 Lebensjahre überschritten hat, darf dort nicht mehr mittun. Schade eigentlich. Denn neben dem Sams, das im Februar immer „Eine Woche voller Samstage“ (ab 5 J.) hat, läuft schließlich auch die „Unendliche Geschichte“ (ab 7 J.), und mit Unendlichkeit hat hohes Alter im Land Phantásien ja auch ein bisschen was zu tun. Doch der junge Atréju wird ins zerfallende Märchenland geschickt, damit die Kindliche Kaiserin gerettet wird.
Die nächste Premiere in Deutschlands bestbesuchtem Kinder- und Jugendtheater ist im April. „Der kleine Ritter Trenk“ wird eine JTB-Musical-Produktion nach der Erzählung von Kirsten Boie uraufführen, deren Bücher und Zeichentrickserien über den lustigen Helden seit 2006 in Kinderprogrammen nicht mehr wegzudenken sind. Der kleine Trenk vom Tausendschlag möchte jedenfalls einmal ein ganz, ganz großer Ritter werden, doch ist er schwer familiär vorbelastet. Vater armer Bauer, Leibeigenschaft, Drachen im Anflug, nun, man muss es erleben, das lustige Mittelalter, am besten mit vielen Kindern ab sechs Jahren.
„Der kleine Ritter Trenk“ | 7.(P), 8.4., 15 Uhr | Junges Theater Bonn | 0228 46 36 72
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