Inwieweit lassen sich Lebensläufe in Portraitfotografien festhalten? Spiegeln sich dort über die altersbedingte Veränderung der Physiognomie hinaus die erlebte Zeit und das psychische Befinden wider? Und liefert die vergleichende Dokumentation, zumal wenn sie sich über Jahrzehnte erstreckt, Hinweise auf die jeweilige Gesellschaft, auf Moden und Verhaltensweisen?
Das Bonner Frauenmuseum widmet den von der Geschichtsschreibung vernachlässigten Frauen der Roten Armee eine Ausstellung. Die vom Feind gefürchteten russischen „Flintenweiber“ hatten mit ihren Fronteinsätzen zwar eine Vorreiterrolle inne, da Frauen heute in vielen Armeen eingesetzt werden, waren durch ihre neue Rolle aber nicht nur den üblichen Grausamkeiten des Krieges ausgesetzt, sondern auch Diffamierungen in der eigenen Heimat.
„The Americans“, so lautet der Titel eines „Mammuts“ aus der Feder des rumänisch-amerikanischen Zeichners Saul Steinberg. Das Museum Ludwig widmet Steinberg und seiner 74 Meter langen Arbeit von 1958 nun eine Ausstellung, die nachvollzieht, wie er zum „Godfather“ der Illustration wurde.
Das Forum für Fotografie zeigt bis zum 21. April ausgesuchte Arbeiten von Friederike von Rauch. Die Berliner Fotografin schaut mit ihren Fotos hinter die Kulissen einer Kunstwelt, die zum Massenevent geworden ist, und findet dort „Sleeping Beauties“.
Indianer! Während John Wayne noch gerade seine Winchester hochreißen kann, kommt die bunt ausstaffierte Schar wilder Unholde auch schon über die armen Siedler, die ja nur etwas Land und die Schätze der Region wollten.
Ist das nicht schlicht und ergreifend Kitsch? Es gibt gleich mehrere dieser Momente in der aktuellen Ausstellung im Museum für Angewandte Kunst, in denen man seinen eigenen Augen und seinem Geschmacksempfinden nicht mehr recht traut.
Die berühmten Namen vermisst man in dieser Ausstellung im Düsseldorfer Museum Kunstpalast auch dieses Jahr – abgesehen von den üblichen Ausnahmen. Aber vermisst man sie wirklich?
Das Arp Museum im Bahnhof Rolandseck beeindruckt durch zumeist üppige Ausstellungen, welche sich etwa der Rheinromantik und den Erscheinungen der Natur in der Kunst widmen – die Arbeiten des „Ahnherrn“ dieses Museums, Hans Arp, kennzeichnet ja schon eine organische Formensprache.
Eine kleine rötliche Frottage füllt die Wand, lenkt den Blick unweigerlich auf sich. Sie zeigt eine surreale Landschaft, die der Maler, Grafiker und Bildhauer Max Ernst 1946 in den USA herstellte. Doch so surreal, wie diese Landschaften Jahrzehnte früher wirkten, ist sie gar nicht.
Man muss sich erst an diese kleinformatigen, meist schwarz-weißen graphischen Arbeiten auf Papier herantasten, in sie einfühlen. Sich Zeit nehmen. Vielleicht so, wie sich Max Uhlig selbst bei diesem Pressetermin verhält. Er bleibt zurückhaltend, wendet sich Peripherem zu, sitzt da und schaut.

Gegen den Strom
„Make the secrets productive!“ im Kolumba – kunst & gut 11/25
Grau-Weißer Farbenrausch
Steffen Lenk in der Galerie Anke Schmidt – Galerie 10/25
Kunstwerk Demokratie
„We … Together“ im NS Dokumentationszentrum – Kunst 10/25
Das Konzept der Fotografie
Bernd und Hilla Becher in der Photographischen Sammlung – kunst & gut 10/25
Morpheus Erbarmen
Sebastian Fritzsch in der Temporary Gallery – Kunst 09/25
Licht sehen
Johanna von Monkiewitsch in der Kunst-Station Sankt Peter – kunst & gut 09/25
Falterflirren unter der Haut
Sarah Caillard in der Galerie R;68 – Kunst 08/25
Bewegung und Stille der Linie
Tanaka Ryōhei und Jianfeng Pan im Museum für Ostasiatische Kunst – kunst & gut 08/25
Letzte Ernte in Eden
Drei Kölner Ausstellungen über Natur und Kunst – Galerie 08/25
Rendezvous mit der Schöpfung
Das Projekt „WERKnah“ von der Künstlergemeinschaft Grevy – Kunst 07/25
Vom seltsamen Reiz der Oberflächen
Eric Lanz im Museum Morsbroich in Leverkusen – kunst & gut 07/25
Träume im Haferfeld
Drei Kölner Ausstellungen über Sagen und Fantasien – Galerie 07/25
Geschosse umarmen
Drei Ausstellungen in Köln erweitern das Bewusstsein – Galerie 06/25
Auf der Straße
Drei Vertreter der Street Photography im Museum Ludwig – kunst & gut 06/25
Mit und ohne Menschen
Tata Ronkholz in der Photographischen Sammlung im Mediapark – kunst & gut 05/25
Für die Unendlichkeit
Drei Kölner Ausstellungen zwischen Zwang und Befreiung – Kunst 05/25
Abgründe des Alltags
„Supermöbel“ im Kölnischen Kunstverein – kunst & gut 04/25
Harter Stoff
Peter Buggenhout in Wuppertal – Kunst 04/25
Unverbindliche Dialoge
Drei Kölner Ausstellungen über Körper und Seele – Galerie 04/25
Mehl-Dialoge
„Aurora“ von Fotografin Anja Schlamann im Kunsthaus Rhenania – Kunst 04/25
Comic-Welt hautnah
„Marvel: Die Ausstellung“ im Odysseum – Kunst 03/25
Offenlegung der Tatsachen
„Artist at Work“ im Kolumba – kunst & gut 03/25
Sand, Eis, Kreide, Raum
Drei von Distanz geprägte Ausstellungen in Köln – Galerie 03/25
Im Kielwasser der Quietscheente
„Titanic – Eine immersive Reise“ in Köln – Kunst 03/25
Wege in die Wirklichkeit
„3R“ im KunstWerk Köln e.V. – Kunst 02/25