Die unbarmherzigen Schwestern
Großbritannien 2002, Laufzeit: 119 Min., FSK 12
Regie: Peter Mullan
Darsteller: Geraldine McEwan, Anne-Marie Duff, Nora-Jane Noone, Dorothy Duffy, Eileen Walsh, Mary Murray, Britta Smith, Frances Healy, Eithne McGuinness, Phyllis McMahon, Rebecca Walsh, Eamonn Owens, Chris Simpson, Sean Colgan, Daniel Costello
Unbedingt anschauen
Beanie (2), 21.02.2003
Der Film ist schockierend und regt zum Nachdenken an. Es ist kaum vorstellbar, zu was Menschen im Namen der Nächstenliebe fähig sind. Ohne Effekthascherei wurde die Geschichte erzählt, ruhig und bedacht wurden die Emotionen, die Ohnmacht der Frauen dargestellt. Die Tatsache, daß diese Häuser bis in die jüngste Vergangenheit existierten, ist erschütternd. Ich war sprachlos, als ich aus dem Kino kam und mußte das Gesehene erstmal verarbeiten.
Nächstenliebe???
otello7788 (554), 13.02.2003
Jedem der noch Kirchensteuern zahlt, sei ein Besuch dieses Filmes dringend angeraten (am besten als Double Feature mit "Der Stellvertreter"). Sicherlich geschieht auch Gutes im Namen der Kirche, aber die aufgewzwungene Selbst- und Lebensverleugnung Ihrer Diener führt immer wieder zu Auswüchsen, wie sie hier vorgestellt werden. Wobei ich mir nicht sicher bin, was ich widerlicher fand: Das Verhalten der Nonnen oder der Personen, die Ihre Kinder abgegeben haben? Was ist schon mit den Eltern angestellt worden, die Ihre Tochter nicht mehr lieben und verstoßen, nur weil sie ein uneheliches Kind bekommen hat? Die Kirche, die sich Nächstenliebe auf die Fahnen geschrieben hat, hat Ihrer Gesellschaft ebendiese systematisch wegerzogen. Peter Mullan erzählt nichts, was man nicht schon immer befürchtet hat. Es ist kein großer Film geworden, aber ein weiteres Zeugnis, was im Namen eines Gottes an Unheil angerichtet werden kann. Insofern sollten wir vielleicht nicht allzu verächtlich gen Mittleren Osten blicken. Vieles gab und gibt es im modernen Europa auch.
erschütternd
Hase (9), 27.01.2003
Den wahren Horror schreibt das Leben. Was die Kirche im Namen Jesu alles schon verbrochen hat und noch verbricht ist nicht zu fassen. Es ist klar, warum die katholische Kirche gegen diesen Film protestiert hat. Wer sieht sich schon gern mit seinen eigenen Verbrechen konfrontiert. Dieser Film ist, obwohl er eigentlich kaum zu ertragen ist, unbedingt sehenswert.
aufwühlend und sehr empfehlenswert
kroko_online (5), 18.01.2003
Der Film "Die unbarmherzigen Schwestern" ist wirklich sehr sehenswert. Ich war so aufgewühlt danach, daß ich eine ganze halbe Stunde brauchte, bevor ich mich mit meinem Begleiter richtig unterhalten konnte und ihm ging es genau so. Ein echt engagierter Film und sehr packend und beeindruckend. Man geht richtig mit und empfindet mit den Hauptdarstellerinnen. Empfehlenswert.
Übrigens deckt sich das Geschilderte mit den Erlebnissberichten einer engen Verwandten von mir, die in einem von "barmherzigen" Nonnen geführten Waisenhaus in den dreißiger Jahren aufwuchs. Eine ausgesprochen unglückliche Kindheit, die ihr ganzes Leben prägte.
Verdiente Auszeichnung!
mr. kurtzman (168), 18.01.2003
Es ist frustrierend zu sehen, welchen menschenfeindlichen Einfluss die Kirche noch in der jungen Vergangenheit auf die Gesellschaft und besonders auf die Frauen ausüben konnte. Die Gegenwart spare ich mal aus. Der Film entblösst unsere ach-so-zivilisierte-freie-westliche-Welt, die die Arroganz besitzt andere Glaubensrichtungen als diskriminierend abzustempeln. Eine gelungene Umsetzung einer wahren Geschichte mit einer verdienten Auszeichnung.
Pssst!
Zu Spoilern, Prequels und Remakes – Vorspann 07/24
Ein Fest des Kinos
Die Kölner Kino Nächte präsentieren an 4 Tagen knapp 50 Filme – Festival 07/24
„Es geht um Geld, Gerechtigkeit und Gemeinschaft“
Regisseurin Natja Brunckhorst über „Zwei zu eins“ – Gespräch zum Film 07/24
Der Tod, der uns verbindet
NRW-Premiere von Eva Trobischs „Ivo“ – Foyer 06/24
Die schwierige Situation in Venezuela
„Das Land der verlorenen Kinder“ im Filmhaus – Foyer 06/24
Sternenkriege und Weißer Terror
Volles Sommerkinoprogramm – Vorspann 06/24
Ungewöhnliches Liebesdrama
„Alle die du bist“ im Odeon – Foyer 05/24
Doppelter Einsatz für „Afrika“
Spendenaufruf des Afrika Film Festivals – Festival 05/24
Ein letzter Blick von unten
„Vom Ende eines Zeitalters“ mit Filmgespräch im Casablanca Bochum
„Wir erlebten ein Laboratorium für ein anderes Miteinander“
Carmen Eckhardt über „Lützerath – Gemeinsam für ein gutes Leben“ – Portrait 05/24
Grusel und Begeisterung
„Max und die wilde 7: Die Geister Oma“ mit Fragerunde in der Schauburg Dortmund
Prominente Drehorte
Der Verein Köln im Film zeigt in Köln gedrehte Spielfilme – Festival 05/24
Ernster Mai
Der Frühling schwemmt viele Dokumentarfilme ins Kino – Vorspann 05/24
Wenn Kino Schule macht
Die Reihe Filmgeschichte(n) spürt Schulgeschichten auf – Festival 05/24
„Ich wollte die Geschichte dieser Mädchen unbedingt erzählen“
Karin de Miguel Wessendorf über „Kicken wie ein Mädchen“ – Portrait 04/24
Mehr als „Malen-nach-Zahlen-Feminismus“
„Ellbogen“ im Filmpalast – Foyer 04/24
Sichtbarkeit vor und hinter der Leinwand
Das IFFF fordert Gleichberechtigung in der Filmbranche – Festival 04/24
Gegen die Marginalisierung weiblicher Körper
„Notre Corps“ im Filmforum – Foyer 04/24
Show halt
Die Sache mit dem Oscar – Vorspann 04/24
„Ich mag realistische Komödien lieber“
Josef Hader über „Andrea lässt sich scheiden“ – Roter Teppich 04/24
„Paradigmenwechsel im Mensch-Natur-Verhältnis“
Mirjam Leuze zum LaDOC-Werkstattgespräch mit Kamerafrau Magda Kowalcyk („Cow“) – Foyer 03/24
Schöne Aussichten im Kino
Der Festivalauftakt in Berlin verspricht ein gutes Filmjahr – Vorspann 03/24
„Alles ist heute deutlich komplizierter geworden“
Julien Hervé über „Oh la la – Wer ahnt denn sowas?“ – Gespräch zum Film 03/24
„Kafka empfand für Dora eine große Bewunderung“
Henriette Confurius über „Die Herrlichkeit des Lebens“ – Roter Teppich 03/24
Bären für NRW-Filme?
21. NRW-Empfang im Rahmen der 74. Berlinale – Foyer 02/24