Die Abenteuer von Tim und Struppi – Das Geheimnis der "Einhorn"
USA, Neuseeland, Belgien 2010, Laufzeit: 107 Min., FSK 6
Regie: Steven Spielberg
Darsteller: Jamie Bell, Andy Serkis, Daniel Craig, Simon Pegg, Nick Frost, Cary Elwes, Toby Jones
>> www.tim-und-struppi-film.de/site/
Was erlauben...!
Matt513 (266), 25.02.2014
Schon die Vorankündigung, den Urahn der Ligne claire in ein 3D-Hollywood-Machwerk zu verwursten, ließ mich schaudern. Nach Ansicht in diesem Jahr sehe ich meine schlimmsten Befürchtungen bestätigt.
Mußte Spielberg, nachdem er mit dieser unsäglichen Kristallschädel-Fortsetzung schon seine eigene Marke zugrunde gerichtet hat, denn nun in fremden Gärten noch mehr Flurschaden anrichten? Tim & Struppi als 3D-Film, das ist ungefähr so wie die Mona Lisa als Flash-Animation. Das grenzt an Blasphemie. Den Versuch, Hergés zurückgenommene Bildersprache irgendwie zeitgemäß zu adaptieren, hat man gleich sein lassen. Stattdessen ein bemühtes, überbordendes Sammelsurium von Formen und Texturen, das wie der Werbetrailer zu seinem eigenen Videospiel wirkt, in dem animierte Figuren herumtapsen, die ein bißchen so aussehen wie jene in Hergés Comicbüchern. Mehr Gemeinsames gibts nicht.
Am schlimmsten gelungen ist dabei Tim selbst. Im Gegensatz zu Käpt'n Haddock (Gott, SO doof und einfältig wie hier hatte ich ihn gar nicht in Erinnerung) sowie den Schultzens hat er nämlich keinen Bart, mit dem man die dürftige Animation bedecken könnte. Da war Tims Mienenspiel im Original, mit ein paar Strichen stets nur angedeutet, ja regelmäßig besser gelungen als bei diesem Popanz.
Und wenn einer dieser Avatare einem mit irgendwas oft vor der Nase herumfuchtelt und die Kamera mit vielem anderen wild umher kreist - dann ist es bezeichnend, daß Spielberg sich noch immer die Schwäche leistet, die Handlung dem 3D-Erlebnis unterzuordnen. Bis kurz vor Schluß ist soviel gefuchtelt und umher gekreist worden, daß man den Höhepunkt des Films dann in unangemessen kurzer Zeit erzählen muß. Aber wenn man in diesen auf sparsamen Ausdruck ausgelegten Klassiker schon so artfremde, 'realistische' Elemente einrammen muß wie die 3. Dimension sowie auch Gegenlichtreflexe, hey warum ist dann z.B. die Kinetik nur so mäßig gelungen?
Kann man dem armen Hergé nicht dieses Dauerrotieren ersparen? 'Tut doch alles weh.
Man weiß nicht, was mehr Grauen hervorruft - die Ankündigung, daß zu dieser seelenlosen Kommerzkacke eine Fortsetzung geplant ist oder daß Peter "Ich-kann-den-Hobbit-besser-als-Tolkien" Jackson darin Regie führen soll.
Pfui, Herr Spielberg, pfui. Setzen, nicht genügend!
Potztausend, ...
Das Auge (335), 14.01.2012
... was für eine rasante und in allen Details gelungene filmische Umsetzung der Comicvorlagen. Die Flucht zum Hafen den Berg runter durch die arabische Stadt ist sicherlich der Höhepunkt an Aktion, Spaß, Irrwitz und liebevoller Karikatur von nodrafrikanischer Geschäftstüchtigkeit. Insgesamt ein spannender, lustiger und computertechnisch erstaunlicher Film. Wrr Tim und Struppi mag muss rein und wer sie noch nicht kennt, sollte sie dringend kennenlernen.
Sehr gut!
nate (49), 15.12.2011
Als begeisterter Tim & Struppi-Leser hat mir die Verfilmung sehr gefallen! Beim genauen Hinschauen findet man so viele Anspielungen und Zitate, dass einem ganz schwindelig wird und man der eigentlichen Filmhandlung kaum noch folgen kann. Deswegen werde ich mir diesen Film auch noch einmal, oder vielleicht auch zweimal ansehen - damit ich auch ja nichts verpasse!
Ein großes Lob an Steven Spielberg dessen letzte Filme eher mittelmäßig waren. Hier findet er wieder zu seinem alten Glanz zurück.
Eine äußerst humorvolle, actionreiche, spannende, wundervoll animierte, insgesamt mehr als gelungene Adaption der Comics und ich freue mich wirklich sehr auf die nächsten beiden angekündigten Filme!
5 Sterne
Super!!!
woelffchen (597), 06.11.2011
Furios und atemberaubend, was S. Spielberg da auf die Leinwand zaubert!
Atemberaubend allerdings in zweierlei Hinsicht: Phantastisch, wie er Tim und Struppi und die anderen zum Leben erweckt, wie er großartige Szenarien und intelligente Szenenübergänge erzeugt, mit Witz und Ironie die Figuren durch das ganze Abenteuer lanciert - aber auch atemberaubend in der Hinsicht, daß man vor lauter action kaum noch Zeit hat, mal ruhig durchzuatmen - weder als Acteur auf der Leinwand noch als Zuschauer im Kinosessel. Es sprudelt alles förmlich vor unbändigem Ideenreichtum, daß man sich manchmal eine kleine Atempause wünschte.
Jedoch - alles in allem: Ein Meilenstein in der Kinogeschichte - nicht nur als Comic-Verfilmung.
Die ganze Palette Kino
9. European Arthouse Cinema Day – Festival 11/24
Nach Leerstellen suchen
„Riefenstahl“ im Weisshauskino – Foyer 11/24
Kunst des Nicht-Wegschneidens
„Anna Zeit Land“ im Filmforum – Foyer 10/24
Liebe und Macht
choices preview zu „Power of Love“ in der Filmpalette – Foyer 10/24
Schnitte in Raum und Zeit
Die 24. Ausgabe des Festivals Edimotion in Köln ehrt Gabriele Voss – Festival 10/24
Restitution von Kolonialraubkunst
„Dahomey“ und „The Story of Ne Kuko“ im Filmforum – Foyer 10/24
„Die Geschichte ist jetzt unfassbar aktuell“
Regisseur Andreas Dresen über „In Liebe, Eure Hilde“ – Gespräch zum Film 10/24
Die hemmungslose Leinwand
Sexualität im Kino – Vorspann 10/24
„Zuhause sehnen wir uns nach der Ferne...“
Kuratorin Joanna Peprah übers Afrika Film Fest Köln – Festival 09/24
Afrikanisches Vermächtnis
Das 21. Afrika Film Festival widmet sich dem Filmschaffen des Kontinents – Festival 09/24
Kurzfilmprogramm in der Nachbarschaft
„Kurzfilm im Veedel“ zeigt Filme zu aktuellen Themen in Köln – Festival 09/24
Sorge um die Filmkultur
Veränderungen und Einsparungen stehen vor der Tür – Vorspann 09/24
Disziplin, Drill und Durchlässigkeit
„Mädchen in Uniform“ im Filmforum – Foyer 08/24
Volles Programm(heft)
40-jähriges Jubiläum der Internationalen Stummfilmtage Bonn – Festival 08/24
Sommer-Endspurt
Humor und Weltrettung für Jung und Alt – Vorspann 08/24
Der Sieg des Glaubens
„Führer und Verführer“ im Odeon mit Regisseur Joachim Lang – Foyer 07/24
Queere Menschen in Polen
„Boylesque“ im Filmhaus – Foyer 07/24
Pssst!
Zu Spoilern, Prequels und Remakes – Vorspann 07/24
„Es geht um Geld, Gerechtigkeit und Gemeinschaft“
Regisseurin Natja Brunckhorst über „Zwei zu eins“ – Gespräch zum Film 07/24
Ein Fest des Kinos
Die Kölner Kino Nächte präsentieren an 4 Tagen knapp 50 Filme – Festival 07/24
Der Tod, der uns verbindet
NRW-Premiere von Eva Trobischs „Ivo“ – Foyer 06/24
Die schwierige Situation in Venezuela
„Das Land der verlorenen Kinder“ im Filmhaus – Foyer 06/24
Sternenkriege und Weißer Terror
Volles Sommerkinoprogramm – Vorspann 06/24
Ungewöhnliches Liebesdrama
„Alle die du bist“ im Odeon – Foyer 05/24
Doppelter Einsatz für „Afrika“
Spendenaufruf des Afrika Film Festivals – Festival 05/24