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Beobachtet die Filmpolitik zwischen Hoffen und Bangen: Christian Meyer-Pröpstl

Filmpolitik im Umbruch

28. November 2023

Hoffnung auf Neuregelung und Sorge vor Sparzwang – Vorspann 12/23

Monat für Monat liefern wir in unseren Heften und auf unserer Webseite Kritiken und Hintergrundinformationen zu den neuesten Filmen. Davon gibt es reichlich! So viele, dass nicht immer alle im Kino unterkommen, denn die Spielhäuser und ihre Leinwände sind begrenzt. Mitunter laufen Filme nur sehr kurz, nur in einigen wenigen Kinos – oder sie fallen in ganzen Regionen komplett durch. Sie als Filmbegeisterte werden das bei der Planung des nächsten Kinobesuchs alles schon erlebt haben.

Aber nicht nur die Kinoauswertung, auch die Produktion von Filmen steht zunehmend vor großen Herausforderungen. Die wurden bei der diesjährigen Ausgabe des Film Festival Cologne unter anderem auf dem Panel Fokus Filmpolitik kontrovers diskutiert. Wie Medienminister Nathanael Liminski zunächst einmal erfreut festhalten konnte, ist Nordrhein-Westfalen gemäß einer Studie zur Film- und Fernsehproduktion in NRW gemessen am Produktionsvolumen nach wie vor Medienstandort Nummer 1 in Deutschland. Anlass zur Hoffnung gibt auch die von Claudia Roth, der Beauftragen der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM), mündlich angekündigte Umstrukturierung des Filmförderungsgesetzes (FFG), die durch eine intensive Zusammenarbeit zwischen BKM und Branchenverbände an die Bedürfnisse der Branche angepasst wurde. Doch Schriftliches liegt noch nicht vor, und von Seiten der BKM war auf dem Podium trotz Einladung niemand anwesend. Und so war das Panel einmal mehr ein vages Befürworten oderAblehnen der verschiedenen Positionen entlang der vom BKM vorgegebenen Eckpunkte. Diese streben u.a. eine größere Sichtbarkeit deutscher Filme an, aber auch eine passgenaue Förderung von Dokumentar-, Kurz-, Nachwuchs- und künstlerischen Filmen, die nicht an der Marktlogik ausgerichtet ist.

Doch das alles wird relativiert vor dem Hintergrund, dass die Filmförderung in NRW wegen der höheren Ausgaben beim Landeshaushalt durch die uns gegenwärtig begleitenden Krisen vor größeren Kürzungen steht, wie Liminskibereits im September im Ausschuss Kultur und Medien des Landtag NRW angekündigt hatte. So werden Walid Nakschbandi, der die Geschäftsführung der Film- und Medienstiftung NRW von Petra Müller übernimmt, Anfang des kommenden Jahres 5,3 Mio. Euro weniger an Geldern zur Verfügung stehen. Kein guter Start für Nakschbandi, der vor allem darauf hoffen muss, dass die Kürzung wie vom Minister angekündigt in 2025 wieder zurückgenommen wird.

Aber zurück zu den Lichtspielhäusern und ihren Problemen, alle Filme unterzukriegen.

Im November konnten sich die Kinobetreiber wieder für ihre Arbeit feiern lassen, denn in der Wolkenburg wurden die jährlichen Kinoprogrammpreise der Film- und Medienstiftung NRW verliehen. Die Preise unterstützen Kinos in NRW mit besonders anspruchsvollem Programm, d.h. den jenseits vom regulären Betrieb angebotenen Sonderreihen, Sondervorführungen mit Gästen oder gut kuratierten Kinderprogrammen. Die Kölner Arthauskinos sind bei den Ehrungen seit vielen Jahren weit oben positioniert. Aber dass das hiesige Filmkunstprogramm von hoher Qualität ist, wissen Sie, liebe Leser:innen und Kinofans, ja sowieso am besten.

Christian Meyer-Pröpstl

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