choices: Herr Lange, Ist Lobbyismus per se mit Demokratie inkompatibel?
Timo Lange: Undemokratisch ist es, wenn einige wenige durch intransparente Einflussnahme und mit viel Geld im Rücken ihre Interessen zu Lasten der Allgemeinheit durchsetzen. Politische Interessenvertretung gehört zur Demokratie, aber wir brauchen klare Regeln und Schranken. Politik darf nicht käuflich sein.
choices: Herr Dr. Landsberg, gibt es eine Partei, die sich nicht für die kommunale Selbstverwaltung ausgesprochen hat?
Dr. Gerd Landsberg: Natürlich sprechen sich alle Parteien für die Stärkung der Städte und Gemeinden aus. Diesem Bekenntnis müssen Taten folgen. Wir brauchen grundlegende Reformen auf dem Weg von Vater Staat hin zum Bürgerstaat.
Frau Herr, schaffen die aktuellen Gesetze bei Lebensmitteln Klarheit für die Verbraucher?
Sophie Herr: Lediglich 40 Prozent der Verbraucher finden die Angaben auf Lebensmittelverpackungen verständlich. Das zeigt eine begleitende Untersuchung zum Projekt Lebensmittelklarheit.
choices: Herr Nassehi, gibt es in der EU ein Demokratiedefizit?
Armin Nassehi: In Europa ist ein Mechanismus außer Kraft gesetzt ist, der in den nationalen Demokratien überall funktioniert: Nämlich, dass Regierungen durch eine Opposition gezwungen werden transparent zu machen, warum sie gewisse Entscheidungen fällen.
Im „Globalen Korruptionsbarometer“ gelten Parteien und Medien als besonders korrupt – warum?
Justiz und Polizei schneiden in diesem Barometer besonders gut ab. Parteien und erstmals auch Medien dagegen besonders schlecht.
Die britische Tageszeitung „The Observer“ hat jüngst eine Liste der „50 wichtigsten neuen Radikalen“ der Insel veröffentlicht. Aufgeführt werden dort Personen und Projekte, die mit ihrem sozialen und politischen Engagement „auf radikale und kreative Weise“ wesentlich zur Verbesserung der Lebensqualität im Lande beitragen.
Gemeingüter haben Konjunktur. Nicht nur im Gartenbau, auch in der Wissenschaft (Open Access) oder in der Software (Open Source). Allen gemeinsam ist ein historisches Vorbild. Seit dem Mittelalter hatte fast jede Gemeinde Ackerflächen, die von allen Bewohnern gemeinsam bewirtschaftet werden konnten – die sogenannten Allmende.
choices: Frau Ivanov, Urban Gardening als Dienstleistung. Geht das?
Katrin Ivanov: Das, was wir machen, ist ja nur ein Aspekt des urbanen Gärtnerns. Die Bandbreite ist riesig. Bei der GemüseSelbstErnte gehört die Dienstleistung zum Konzept. Ohne einen Landwirt, der die Gärten anlegt, würde es nicht funktionieren.
choices: Frau Rieke, Herr Giesen, wann haben Sie denn mit der Pflanzstelle begonnen?
Rieke/Giesen: Vor zweieinhalb Jahren. Ein Freund hatte die „Prinzessinnengärten“ in Berlin kennengelernt, und dann hat er vier, fünf Leute zusammengetrommelt. Wir haben dann über einen Antrag bei einem Jugendprogramm der EU ein wenig Geld bekommen.
Köln ist schon länger eine grüne Stadt. Mit rund 800 Hektar ist der Äußere Grüngürtel die größte städtische Grünanlage – die Hälfte davon Wald. Der Innere Grüngürtel soll dazu in nächster Zeit weiter ausgebaut werden. Von 26 Hektar neuem Grün allein für die Südstadt ist die Rede.
Branchenprobleme
Intro – Gut informiert
Teuer errungen
Teil 1: Leitartikel – Der öffentlich-rechtliche Rundfunk muss bleiben – und besser werden
„Die Sender sind immer politisch beeinflusst“
Teil 1: Interview – Medienforscher Christoph Classen über den öffentlich-rechtlichen Rundfunk
Aus den Regionen
Teil 1: Lokale Initiativen – Das WDR-Landesstudio Köln
An den wahren Problemen vorbei
Teil 2: Leitartikel – Journalismus vernachlässigt die Sorgen und Nöte von Millionen Menschen
„Das Gefühl, Berichterstattung habe mit dem Alltag wenig zu tun“
Teil 2: Interview – Medienwissenschaftlerin Marlis Prinzing über Haltung und Objektivität im Journalismus
Von lokal bis viral
Teil 2: Lokale Initiativen – Die Landesanstalt für Medien NRW fördert Medienvielfalt
Journalismus im Teufelskreis
Teil 3: Leitartikel – Wie die Presse sich selbst auffrisst
„Nicht das Verteilen von Papier, sondern Journalismus fördern“
Teil 3: Interview – Der Geschäftsführer des DJV-NRW über die wirtschaftliche Krise des Journalismus
Pakt mit dem Fakt
Teil 3: Lokale Initiativen – Das Zentrum für Erzählforschung an der Uni Wuppertal
Nicht mit Rechten reden
Der „cordon sanitaire médiatique“ gibt rechten Parteien keine Bühne – Europa-Vorbild Wallonien
Der Vogelschiss der Stammesgeschichte
Wenn Menschenrechte gleich Lügenpresse sind – Glosse
Ich, Menschenfeind
Intro – Rechtsabbieger
Hakenkreuze auf dem Schulklo
Teil 1: Leitartikel – Wo Politik versagt, haben Rechtsextremisten leichtes Spiel
„Man hat die demokratischen Jugendlichen nicht beachtet“
Teil 1: Interview – Rechtsextremismus-Experte Michael Nattke über die Radikalisierung von Jugendlichen
Zwischen Krawall und Karneval
Teil 1: Lokale Initiativen – Der Bereich Gegenwart im Kölner NS-Dok klärt über Rechtsextremismus auf
Die Unfähigkeit der Mitte
Teil 2: Leitartikel – Der Streit ums AfD-Verbot und die Unaufrichtigkeit des politischen Zentrums
„Die Chancen eines Verbotsverfahren sind relativ gut“
Teil 2: Interview – Rechtsextremismus-Forscher Rolf Frankenberger über ein mögliches Verbot der AfD
Antifaschismus für alle
Teil 2: Lokale Initiativen – Der Bochumer Antifa-Treff
Faschismus ist nicht normal
Teil 3: Leitartikel – Der Rechtsruck in Politik und Gesellschaft – und was dagegen zu tun ist
„Radikalisierung beginnt mit Ungerechtigkeitsgefühlen“
Teil 3: Interview – Sozialpsychologe Andreas Zick über den Rechtsruck der gesellschaftlichen Mitte
Nicht mit uns!
Teil 3: Lokale Initiativen – Das zivilgesellschaftliche Netzwerk Wuppertal stellt sich quer
Stoppzeichen für Rassismus
Die Bewegung SOS Racisme – Europa-Vorbild: Frankreich
Wenn dir das reicht
Demokraten und Antidemokraten in der Demokratie – Glosse
Kampf um Kalorien
Intro – Den Bach runter