Stefanie Schrank kennt man vor allem als Sängerin und Gitarristin der Kölner Bands Locas in Love und Karpatenhund. Sie ist außerdem als Künstlerin tätig. Mit „Unter der Haut eine überhitzte Fabrik“ erscheint Ende September ihr Solo-Debüt, das mit Hilfe von Lucas Croon von der Düsseldorfer Stabil Elite ein elektro-poppiges bis krautrockiges Gewand über seiner zart-aggressiven, philosophischen Poesie trägt (Staatsakt).
Das Kölner Technolabel Kompakt, vor gut 20 Jahren gegründet, hat es sich zur guten Gewohnheit gemacht, einmal im Jahr kurz vor Weihnachten unter dem Titel „Pop Ambient“ eine besinnliche Compilation zu veröffentlichen. Das Gegenstück kümmert sich pünktlich zum Hochsommer hingegen um das Kerngeschäft des Labels: Clubmusik! „Total“ heißt diese Reihe, die inzwischen bei Ausgabe 19 angekommen ist. Mit 26 Stücken liefert man tatsächlich einen guten Überblick über die Kompakt-Welt, von Gründern und Stammgästen über jüngere Acts des Labels bis hin zu Neuentdeckungen. Die Mehrzahl der mal düsteren, mal melodischen Stücke ist bereits erschienen, die exklusiven Stücke finden auf dem Doppelvinyl Platz. Eine sehr gelungene Auswahl und viel abwechslungsreicher, als man beim Etikett Minimal meinen müsste.
Knurriger klingt das neue Album von Mathias Schaffhäuser, Kölner Elektronik-Produzent seit Mitte der 90er Jahren, obwohl sein neues Album „Hedonism, what else“ heißt. Kantiges, sperriges Grooven hören wir auf den Clubtracks, also eher widerständiger Hedonismus. Das passt zum ein oder anderen politisch-subversiven Unterton seiner Musik der letzten Jahre. Und die Offenheit gegenüber anderen Genres zeigt sich in progressiv-(Beat-)freien Stücken (Snork Enterprises).
Der Produzent, Ornithologe und Umweltschützer Dominik Eulberg wiederum, ebenfalls zwischenzeitlich in Köln ansässig, inzwischen aber wieder im Westerwald verortet, ist in seiner Musik überaus melodiös. Auf seinem fünften Album „Mannigfaltig“ dominieren sehr lange, nicht durchgängig Beat-basierte Tracks die sich in ihrer fast kitschigen Schönheit wie ein Sonnenuntergang zur Postkarte eines Sonnenuntergangs verhält. Seine Musik ist nicht die Postkarte, sondern der Sonnenuntergang (!K7).
Hat Ihnen dieser Beitrag gefallen? Als unabhängiges und kostenloses Medium sind wir auf die Unterstützung unserer Leserinnen und Leser angewiesen. Wenn Sie uns und unsere Arbeit finanziell mit einem freiwilligen Betrag unterstützen möchten, dann erfahren Sie über den nebenstehenden Button mehr.
Möglichst zeitig hingehen
Elephant mit Nada Surf in Köln
Noise, Rap und Migration
Zwischen Bühne und Buchdeckel – Unterhaltungsmusik 11/24
Aggressive Dringlichkeit
Internationale Acts von Rock über Hip Hop bis Avantgarde – Unterhaltungsmusik 10/24
Heftiger Herbstauftakt
Nach Open Air wieder volles Programm in Clubs und Hallen – Unterhaltungsmusik 09/24
Sommerloch? Nicht ganz ...
Volle Packung Drum‘n‘Bass, Indie, Tuareg-Blues und Black Metal – Unterhaltungsmusik 08/24
Fette Beats im Wohngebiet
Green Juice Festival 2024 in Bonn – Musik 07/24
Helldunkler Sommer
Fröhlich und finster lockt die Festivalzeit – Unterhaltungsmusik 07/24
Und der Tag wird gut
Suzan Köcher‘s Suprafon beim Bonner Museumsmeilenfest – Musik 06/24
Folklore-Crossover
Wundersame Mischungen im Konzert – Unterhaltungsmusik 06/24
Gesang mit Starqualität
Aka Kelzz im Yuca auf der Kölner c/o Pop – Musik 05/24
An der Front: Sängerinnen
Post Punk neu arrangiert und interpretiert – Unterhaltungsmusik 05/24
Überbordende Energie
Dead Poet Society live im Luxor – Musik 04/24
Endlich Wochenende
13. Week-End Fest im Stadtgarten – Musik 10/24
Psychedelische Universen
Mother‘s Cake im Helios 37 – Musik 10/24
Eine Party für die Traurigen
Romie in der Maulvoll Weinbar – Musik 09/24
Kein Bock auf Sitzkonzert
Mdou Moctar im Gebäude 9 – Musik 08/24
Vielfalt, Frieden und Respekt
3. Ausgabe von Shalom-Musik.Koeln – Musik 07/24
Die Ruhe im Chaos
Emma Ruth Rundle in Köln und Bochum – Musik 07/24