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In aller Früh rückte die Polizei aufs Gelände
Foto: Kai Schubert

Mit Kettensägen gegen die Kultur

11. Februar 2015

Zwangsräumung beim Theater ParaDies am 11.2. – Theater 02/15

Am Mittwoch, den 11.2. wurde das Gelände vom Theater ParaDies von einer Hundertschaft der Kölner Polizei zwangsgeräumt, um das Dach des neugebauten Kunstraumes abzubauen. „Das Werk von mindestens vier Wochen Arbeit ist in zwei Stunden zerstört worden“, so der Künstler Rolf Tepel alias Ketan auf seiner Facebookseite. Aufgrund von angeblich akuter Einsturzgefahr, hatte eine Zimmermannsfirma das Dach mittels Kettensägen abgerissen. Beauftragt wurde dies durch die Stadt Köln, ohne vorher eine statische Prüfung vorzunehmen und obwohl das Konstrukt noch nicht einmal fertiggestellt war. Diverse tragende Säulen wären noch geplant gewesen.

Foto: Kai Schubert

Das Aus für das Theater am Eifelwall stand schon länger fest: Zum 1. Mai soll das brachliegende Gelände geräumt werden, um neue Räume für das Stadtarchiv zu schaffen. Sehr zum Unmut der Organisatoren, die in den letzten Jahren hier einen lebhaften Kunstraum geschaffen haben. Eine unerlaubte Besetzung des Geländes sei dennoch nie geplant oder gewollt gewesen, so der Pressesprecher Jonas Baeck.

Die Organisatoren des Theaters ParaDies lassen sich dennoch nicht die Karnevalsstimmung vermiesen. Die geplanten Kunstaktionen und Aufführungen der nächsten acht Wochen sollen weiterhin stattfinden. So ist für morgen an Weiberfastnacht um 12.12 Uhr bereits eine Veranstaltung mit Rede geplant, bei der auch die „WDR Lokalzeit“ anwesend sein soll. Kurz darauf, am kommenden Sonntag, den 8.2. findet des Weiteren ein Künstlerball statt. Eingeladen sind alle Jecken, Kinder und Erwachsene. Für Trank, Speis und Live-Musik sei gesorgt.

Auch andernorts nimmt der strukturelle Kulturabbau in Köln nicht ab. Erst vor wenigen Tagen haben diverse Theatergruppen, Spielstätten und Ensembles empört einen Aufruf gestartet, der sich gegen die geplanten Kürzungen der Fördermittel für die Freie Theaterszene stellt.

(Inzwischen gibt es sicher viele Neuigkeiten - während unsere Redaktion vermutlich im Karneval versackt. Wer also zu den Vorgängen Stellung nehmen möchte: Gleich unter dem Text einfach 'Kommentieren' aufrufen und ab geht die Post. Der Text steht dann direkt unter diesem Artikel.)

SANJE GAUTAM

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