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Das nächste Gastspiel ist "Romeo und Julia" von Les Ballet de Monte Carlo am 2. und 3. Juni.
Foto: Marie-Laure Briane

Hinters Licht geführt

11. Mai 2012

Der Rat der Stadt Köln streicht das großartige Gastspielprogramm zusammen - Tanz in NRW 05/12

Über die Situation der Kulturlandschaft in Köln wird viel gemeckert, und das oftmals zu Recht. Aber wenn man dann sieht, welche Tanz-Gastspiele in Oper und Schauspiel zu sehen sind, dann spürt man wieder den Reiz der Großstadt, und sieht, dass es in Köln doch noch Kultur gibt, die sich auf Champions League-Niveau befindet. Wer hier einmal die Produktionen von Peeping Tom, dem Nederlands Dans Theater, Lloyd Newson, Wim Vandekeybus oder dem Aterballetto gesehen hat, vergisst sie nie wieder, einfach Weltniveau.

So etwas gibt es in Köln, man spricht viel zu wenig darüber. Eine Tatsache, die sich der Rat der Stadt jetzt zu Nutze gemacht hat. Denn der Etat für die Gastspielreihe wird um ein Drittel gekürzt. Wie sagt man so schön hässlich bei jenen Fußballvereinen, die unnötiger Weise absteigen: Der Fisch stinkt vom Kopf. Da wird tolle Arbeit auf den Kölner Bühnen geleistet, wo man Hanna Koller jedes Jahr auf Reisen schickt, um das Beste für Köln in ganz Europa einzukaufen und wir uns für einen Moment als Bürger einer Kulturmetropole fühlen dürfen. Und dann geht der Rat hin, und zerstört diese Arbeit im Handstreich. Ziemlich rasch soll man sich einig gewesen sein, so rasch, dass offenbar Anke Brunn, die Spezialistin für den Tanz gar nicht erst gehört werden musste. Das jedenfalls wird unter vorgehaltener Hand kolportiert.

Tatsache ist, dass Hanna Koller in der kommenden Spielzeit, zu der alle Verträge und Termine vorliegen, bereits sparen soll. Eine Aufgabe, die kaum zu bewältigen ist, deshalb wird sie einen Vorgriff auf den nächsten Haushalt beantragen müssen, wie sie sagt. Dieses Geld wird dann im übernächsten Jahr neben den 300.000 Euro, die eh schon gestrichen sind, den Etat weiter schrumpfen lassen.

Kein Tanzhaus, keine Tanz-Kompanie und nun der Abbau der Gastspiele. Warum hasst der Rat die Tanzkunst, darf man sich da fragen? Oder liegt es einfach daran, dass sich hier niemand wehren kann, da die Gastspiele ja nichts mit den Etats der Intendanten zu tun haben, sozusagen niemand seine Hand über dieses Geld legen kann, das für die Bürger dieser Stadt bereitgestellt ist. Der Rat müsste diesen Posten in seine Obhut nehmen. Im Übrigen fließt auch das Geld, das bei den Gastspielen eingenommen wird – knapp 300.000 Euro - nicht zum Tanz zurück, sondern muss im Haus abgegeben werden.

Hier drängt sich der Eindruck auf, als sollten die Bürger hinter's Licht geführt werden. Denn die 900.000 Euro wurden als Trostpflaster für die Tatsache ausgegeben, dass man den Kölnern kein eigenes Ensemble am Schauspiel finanzieren wollte. Nun soll also auch dieser Ausgleich getilgt werden. Ein Skandal. In der Vergangenheit beschämten solche Entscheidungen die kulturinteressierten Kölner, von denen es mehr gibt, als der Rat sich offenbar träumen lässt, inzwischen macht sich nur noch Verbitterung breit.

Thomas Linden

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lb tanz, 13.05.2012

Für den Erhalt und Ausbau von Tanz in Köln

ES REICHT! – DER TANZ IN KÖLN SOLL NACH DEM WILLEN DER STADT DIE RECHNUNG ZAHLEN

WIR WERDEN DIES NICHT SCHWEIGEND HINNEHMEN – DAS MÜSSEN WIR ENDLICH DEUTLICH MACHEN!


Wir fordern den vollständigen Erhalt des Budgets für die internationalen Tanzgastspiele an Schauspiel Köln und Opernhaus Köln.


Wir fordern den stufenweisen Aufbau der Sparte Tanz in Köln, so wie es der Tanzentwicklungsplan Köln* als Leitlinie für die kommenden zwölf Jahre vorgibt.


Wir fordern Politik und Verwaltung auf, ihrer Verantwortung für die Gestaltung der Zukunft unserer Gesellschaft gerecht zu werden: Es ist an der Zeit, eine gesamtökonomische Sicht zu entwickeln, die die Parameter von nachhaltigen Erträgen für eine Gesellschaft neu definiert . Tanz- und Bewegungskunst in ihren vielfältigen Darstellungsformen geben keine vorgefertigten Antworten auf die Fragen der Zeit, aber sie können Menschen befähigen kreative und außergewöhnliche Lösungen für die Herausforderungen der Gegenwart und der Zukunft zu finden.

* http://www.tanzkoeln.de/www.tanzkoeln.com/downloads.html


WIR BITTEN EUCH DARUM, EIN ZEICHEN ZU SETZEN – WIR BITTEN EUCH UM DIE UNTERZEICHNUNG DIESER PETITION!
http://www.petitiononline.de/petition/fuer-den-erhalt-und-ausbau-von-tanz-in-koeln/970


Hintergrund ist die Streichung von 300.000 Euro für den Tanz in Köln:

Sondernewsletter vom 9.5.2012 des nrw landesbuero tanz
http://www.lb-tanz.de/downloads/Sondernewsletter%2001_12.pdf

Erfolgreiche Tanzgastspiele an den Städtischen
Bühnen Köln sollen drastisch gekürzt werden
Ein Gastbeitrag von Kajo Nelles


gezeichnet: nrw landesbuero tanz und tanZbuerokoeln

tanZbuerokoeln, 12.05.2012

WIR WERDEN DIES NICHT SCHWEIGEND HINNEHMEN

ES REICHT! – WIR WERDEN DIES NICHT SCHWEIGEND HINNEHMEN – DIES MÜSSEN WIR ENDLICH DEUTLICH MACHEN!
Das nrw landesbuero tanz und das tanZbuerokoeln haben gemeinsam eine Petition verfasst und bitten alle Bürgerinnen und Bürger, denen die Zukunft von Köln noch nicht gleichgültig geworden ist, diese online Petition zu unterschreiben:
http://www.petitiononline.de/petition/fuer-den-erhalt-und-ausbau-von-tanz-in-koeln/970
Nur indem wir deutlich machen, dass sich Politik und Verwaltung nicht mehr darauf verlassen können, dass sie sich unbehelligt der scheinbar Schwächsten bedienen können, wird Verantwortlichkeit und Sachverstand wieder über Opportunität gestellt werden müssen.
Wir fordern den vollständigen Erhalt des Budgets für die internationalen Tanzgastspiele an Schauspiel Köln und Opernhaus Köln.
Wir fordern den stufenweisen Aufbau der Sparte Tanz in Köln, so wie es der Tanzentwicklungsplan Köln als Leitlinie für die kommenden zwölf Jahre vorgibt.
Wir fordern Politik und Verwaltung auf, ihrer Verantwortung für die Gestaltung der Zukunft unserer Gesellschaft gerecht zu werden: Es ist an der Zeit, eine gesamtökonomische Sicht zu entwickeln, die die Parameter von nachhaltigen Erträgen für eine Gesellschaft neu definiert . Tanz- und Bewegungskunst in ihren vielfältigen Darstellungsformen geben keine vorgefertigten Antworten auf die Fragen der Zeit und sie können Menschen befähigen kreative und außergewöhnliche Lösungen für die Herausforderungen der Gegenwart und der Zukunft zu finden.
Wir bitten Sie, sich für Köln zu engagieren, indem Sie die Petition unterzeichnen.

- tanZbuerokoeln -

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Tanz.

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