Meine Braut, ihr Vater und ich
USA 2000, Laufzeit: 108 Min., FSK 6
Regie: Jay Roach
Darsteller: Robert De Niro, Ben Stiller, Blythe Danner, Teri Polo, James Rebhorn, Jon Abrahams, Phyllis George, Kali Rocha, Thomas McCarthy, Nicole DeHuff
Das musste einfach gelingen: zwei Schauspieler in einem Film, die auf so unverwechselbare Art ihre komischen Seiten ausspielen, dass des glücklichen Kinogängers Schmunzeln und Lachen gar kein Ende nehmen will. Ben Stiller hat sich ohnehin mit Filmen wie "Flirting with Desaster". "Verrückt nach Mary" und "Glauben ist alles" in die Spitzenriege der US-Filmkomödianten gespielt. Robert de Niro brilliert nach "Wag the Dog" und "Reine Nervensache" erneut in einer äußerst witzigen Rolle. Den Psychopathen-Mimen aus "Taxi Driver" oder "Kap der Angst" kann man getrost vergessen, so gut ist der Superstar in diesem Glanzstück des Regie-Routiniers Jay Roach. Der hatte sich mit zwei "Austin Powers"-Filmen einen Namen gemacht, lässt aber mit der flotten Verfilmung des hervorragenden Drehbuchs von Jim Herzfeld und John Hamburg das Genre der Primitiv-Klamotte nun weit hinter sich. Hier das ist Kino-Unterhaltung vom Feinsten. Greg (Stiller) liebt Dina (Blythe Danner) und will sie heiraten. Sie bittet ihn, bei ihrem erzkonservativen Vater Jack (de Niro) förmlich um ihre Hand anzuhalten. Das erwartet der eifersüchtig alle Wege der Tochter bewachende Patriarch von einem akzeptablen zukünftigen Schwiegersohn. So treffen sie aus dem sündigen New York in der gediegenen Villa auf Long Island ein - und die Katastrophe nimmt ihren Lauf. Greg entspricht den Vorstellungen des gestrengen Papas in keinster Weise, und so zappelt der zwischen Rücksichtnahme und wütendem Protest hin und her gerissene Verlierertyp bald im Netz des mit allen Wassern gewaschenen und - wie sich heraustellt - profimäßig ausgebildeten Seelen-Kontrolleurs.Doch tapfer schlägt sich der liebende Held und tappt dabei in alle Fettnäpfchen, die nur denkbar sind, eine Schneise von Zerstörung hinterlassend. Greg kann machen, was er will, er wird stets - in Variation eines bekannten Sinnspruches - ein Teil von jener Kraft, die stets das Gute will und stets das Böse schafft. So steht er am Ende vor den Trümmern seiner Liebe zu Dina. Jack hat es geschafft. Aber siehe da: die Profi-Qualitäten des Haudegens bewähren sich plötzlich auch auf anderem Gebiet. Die spannende Frage bis zum heiteren Schluss: ist das Desaster noch zu stoppen?
(Heinz Holzapfel)
Die ganze Palette Kino
9. European Arthouse Cinema Day – Festival 11/24
Nach Leerstellen suchen
„Riefenstahl“ im Weisshauskino – Foyer 11/24
Kunst des Nicht-Wegschneidens
„Anna Zeit Land“ im Filmforum – Foyer 10/24
Liebe und Macht
choices preview zu „Power of Love“ in der Filmpalette – Foyer 10/24
Schnitte in Raum und Zeit
Die 24. Ausgabe des Festivals Edimotion in Köln ehrt Gabriele Voss – Festival 10/24
Restitution von Kolonialraubkunst
„Dahomey“ und „The Story of Ne Kuko“ im Filmforum – Foyer 10/24
„Die Geschichte ist jetzt unfassbar aktuell“
Regisseur Andreas Dresen über „In Liebe, Eure Hilde“ – Gespräch zum Film 10/24
Die hemmungslose Leinwand
Sexualität im Kino – Vorspann 10/24
„Zuhause sehnen wir uns nach der Ferne...“
Kuratorin Joanna Peprah übers Afrika Film Fest Köln – Festival 09/24
Afrikanisches Vermächtnis
Das 21. Afrika Film Festival widmet sich dem Filmschaffen des Kontinents – Festival 09/24
Kurzfilmprogramm in der Nachbarschaft
„Kurzfilm im Veedel“ zeigt Filme zu aktuellen Themen in Köln – Festival 09/24
Sorge um die Filmkultur
Veränderungen und Einsparungen stehen vor der Tür – Vorspann 09/24
Disziplin, Drill und Durchlässigkeit
„Mädchen in Uniform“ im Filmforum – Foyer 08/24
Volles Programm(heft)
40-jähriges Jubiläum der Internationalen Stummfilmtage Bonn – Festival 08/24
Sommer-Endspurt
Humor und Weltrettung für Jung und Alt – Vorspann 08/24
Der Sieg des Glaubens
„Führer und Verführer“ im Odeon mit Regisseur Joachim Lang – Foyer 07/24
Queere Menschen in Polen
„Boylesque“ im Filmhaus – Foyer 07/24
Pssst!
Zu Spoilern, Prequels und Remakes – Vorspann 07/24
„Es geht um Geld, Gerechtigkeit und Gemeinschaft“
Regisseurin Natja Brunckhorst über „Zwei zu eins“ – Gespräch zum Film 07/24
Ein Fest des Kinos
Die Kölner Kino Nächte präsentieren an 4 Tagen knapp 50 Filme – Festival 07/24
Der Tod, der uns verbindet
NRW-Premiere von Eva Trobischs „Ivo“ – Foyer 06/24
Die schwierige Situation in Venezuela
„Das Land der verlorenen Kinder“ im Filmhaus – Foyer 06/24
Sternenkriege und Weißer Terror
Volles Sommerkinoprogramm – Vorspann 06/24
Ungewöhnliches Liebesdrama
„Alle die du bist“ im Odeon – Foyer 05/24
Doppelter Einsatz für „Afrika“
Spendenaufruf des Afrika Film Festivals – Festival 05/24