In der zweiten Hälfte der 70er Jahre war Dennis Bovell in London ein, wenn nicht das bedeutendste Bindeglied zwischen (Dub-)Reggae und (Post-)Punk. Durch ihn kamen die 77er-Punks zum Reggae, er wiederum machte nicht nur Reggae und Dub Platten, sondern produzierte auch Klassiker des Post-Punk u.a. von The Slits. Um 19.30 Uhr ist im Filmhaus Kino die großartige Small Axe-Episode „Lovers Rock“ (2020) von Steve McQueen zu sehen, um 20.30 Uhr gibt es dann einen Artist Talk mit Dennis Bovell und dem Musikjournalisten Olaf Karnik und von 21.30 bis 23.30 Uhr dreht Dennis Bovell ein DJ-Set (3.3. 19 Uhr, Filmhaus Kino). The Thurston Moore Group besteht aus dem ehemaligen Sonic Youth-Gitarristen Thurston Moore, seinem langjährigen Kollegen Steve Shelley am Schlagzeug, Bassistin Deb Googe (My Bloody Valentine) und Gitarrist James Sedwards (Nøught). Gemeinsam entfalten sie einen Sound zwischen Drones, Minimal-Rock und ganz konkreten Rock-Stompern – alles verwoben in Moores unverwechselbarem Sound (17.3. 20 Uhr, Kulturkirche).
Das Ehepaar Brett und Rennie Sparks macht als The Handsome Family seit 1993 düster-melancholische Americana, die es u.a. auch als Intro in die Serie „True Detective“ geschafft hat. Zehn Alben sind bislang erschienen, seit „Unseen“ aus dem Jahr 2016 sind nun aber schon wieder sieben Jahre vergangen. Umso schöner, sie wieder mal live erleben zu können (22.3. 20 Uhr, Artheater). Die jemenitisch-jüdische Band El Khat aus Tel Aviv dekonstruiert die musikalischen Wurzeln der Bandmitglieder. El Khat ist die Bezeichnung einer Droge und tatsächlich klingt die Musik wie eine leichte Verfremdung nahöstlicher Elemente, in die immer wieder verwehte Pop-, Rock- und Jazz-Elemente hineinschleichen. Eine Musik voll wunderbarer Überraschungen (23.3. 20 Uhr, Bumann & Sohn). Die Go-Betweens-Legende Robert Forster läuft auf seinem neuen Album „The Candle and the Flame“ zu Bestleistung auf – trotz oder wegen persönlicher Dramen. Sein eleganter Pop dringt nicht zuletzt durch Forsters Stimme tief in die Seele. Auf „She‘s a fighter“ spielt er gar mit der ganzen Familie – Sohn Louis, Tochter Loretta und der deutschen, an Krebs erkrankten Ehefrau Karin Bäumler. Das ist nicht nur berührend, sondern auch musikalisch sehr eindringlich (30.3. 20 Uhr, Stadtgarten).
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