Das c/o pop-Festival läutet nach dem heißen Sommer die zweite Jahreshälfte ein. Verteilt in der Stadt gibt es unzählige Konzerte, darunter viele junge, noch kleine Acts zum Entdecken. Denn das ist die Devise des Festivals – Neuentdeckungen präsentieren. Ein paar strahlende Highlights muss es dazwischen natürlich auch geben. Zum Beispiel die supersympathische und stets oberkorrekte Indie-Rock-Institution The Notwist. Die hat schon vor einigen Jahren einmal beim c/o pop-Festival in der Kölner Philharmonie gespielt. Dieses Mal gibt es ein spezielles Set mit Songs und Instrumentalmusik, die sie für Filme, Theater und Hörspiele komponiert haben (31.8., 21.10, Philharmonie). Am Tag darauf feiert das Kölner Elektronik-Label Kompakt, sein 25-Jähriges. Die Lokalmatadore von Weltrang, die den sogenannten Sound of Cologne der 90er Jahre maßgeblich geprägt haben, laden einmal mehr zur großen Sause ein. Neben zahlreichen DJ-Sets gibt es auch Live-Sets von Jörg Burger alias The Modernist, Rex the Dog, Kaito, Coma, Schaeben & Voss, T. Raumschmiere, Reinhard Voigt und Jonas Bering (1.9., 0 Uhr, Stadtgarten).
Am selben Abend findet auch die Staatsakt-Labelgala statt. Auch von dem umtriebigen Indie-Label gibt ein großes Aufgebot mit Andreas Dorau, Andreas Spechtl, Christiane Rösinger, Der Mann, Die Türen, The Düsseldorf Düsterboys, Frank Spilker, International Music, Jens Friebe, Locas In Love, PeterLicht, Theodor Shitstorm (Dietrich Brüggemann + Desiree Klaeukens) (1.9., 21 Uhr, Gloria). Am letzten Abend gibt es ein feines Paket mit Female Rap: Haiyti, die in diesem Jahr ihr erstes Album veröffentlicht hat und mit ihrer charmanten Gratwanderung aus Posing und Ironie die Feuilletons erobert hat, die Schwedin Gnucci, die auch schon mal mit M.I.A. verglichen wurde, und Ebow aus München mit ihrer Punani Power stehen am Mic (2.9., 21 Uhr, Stadtgarten). Und an drei verschiedenen Abenden wird einer einzigen Frau gedacht: Drei Konzerte widmen sich im Nico-Jahr – sie wäre heute 80, starb aber bereits vor 30 Jahren – der gebürtigen Kölnerin, die als Musikerin Legendenstatus erlangt hat. Am 30.8. um 20 Uhr widmet sich Sängerin und Violonistin Jessica Moss (Thee Silver Mt. Zion), am 31.8. um 21 Uhr die syrisch-armenische Künstlerin KÁRYYN und am 2.9. um 21.30 Uhr Laurel Halo der Ikone. Alle Konzerte finden im Innenhof des MAKK bei freiem Eintritt statt. Mehr zum gesamten Festival unter c-o-pop.de.
Nicht alles zwischen dem 29.8. und dem 2.9. ist c/o-pop. Nachdem die $uicideboy$ im letzten Jahr die große Live Music Hall füllten, geht es jetzt auf eine exklusive Clubshow. Mit ihrem düsteren, verdrehten und noisigen Südstaaten-Hip-Hop wird es sicher ein wildes Fest (1.9., 21 Uhr, Clubbahnhof Ehrenfeld). Die Sterne beziehungsweise Sterne-Sänger Frank Spilker war gerade noch für die große Labelgala von Staatsakt zur c/o pop in Köln, jetzt kommt er mit seiner Band, die im letzten Jahr mit dem Album „Mach‘s besser“ ihr 25. jähriges Bandjubiläum feierte, für gleich zwei Konzerte ins King Georg. Das erste ist bereits ausverkauft, das zweite könnte noch ein paar Plätze frei haben (6.9., 21 Uhr, King Georg). Boytoy nennt man sich natürlich nur, wenn man es definitiv nicht selber ist. Dementsprechend cool und abgebrüht sind die drei Musikerinnen der New Yorker Garage-Punk-Band. Das spielen sie nicht nur in ihren Videos, das erlebt man auch bei ihren Auftritten. Ihr neues Album schlägt allerdings etwas sanftere Töne an (18.9., 21 Uhr, Sonic Ballroom).
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