Joël Karekezis ruandisches Drama „La miséricorde de la Jungle“ gewann am Sonntagabend im Filmforum den diesjährigen choices-Publikumspreis des 17. Afrika Film Festivals. Das Anti-Kriegs-Drama um zwei plötzlich einsame Soldaten im Dschungel war am Vorabend im Wettbewerbsprogramm gelaufen - und hatte nicht nur die Herzen der Besucher*innen im Sturm erobert. Produzent Oualid Baha nahm den Preis entgegen und zeigte sich dabei begeistert vom Programm und der Gastfreundschaft des Festivals.
Der WDR-Preis für den besten Dokumentarfilm ging anschließend an Naziha Arebis „Freedom Fields“ über drei Fußballerinnen in Lybien. Meryam Joobeurs „Brotherhood“ über einen Hirten, dessen Leben mit der Rückkehr seines zum IS konvertierten Sohnes aus den Fugen gerät, gewann den Publikumpreis für den besten Kurzfilm, erstmals gestiftet von der KIOSK - Arts Exchange e.V.
Das renommierte und mittlerweile wohl wichtigste Flmfestival Kölns schlug binnen 11 Tagen wieder etliche Brücken zum afrikanischen Kontinent, beleuchtete dabei Fragen zu Fundamentalismus und Migration. Die Weitsicht, mit der die Festivalmacher*innen bereits vor über einem Jahrzehnt die Flüchtlingskrise vorausgeahnt hatten, fügte sich abermals perfekt in die vielen Diskussionen und Begegungen mit afrikanischen Filmemacher*innen, darunter auch der große algerisch-französische Regisseur Merzak Allouache.
Dass die Finanzierung des Festivals ab 2020 erneut auf wackligen Beinen steht, ist, man ahnt es, wieder einmal der Gastgeberstadt selbst zu verdanken, die seit Jahren ihre institutionelle Förderung nicht erhöhen und, ausgerechnet wegen der Strahlkraft über Kölns Grenzen hinaus, das Festival zur nicht-lokalen Angelegenheit erklären will. „La miséricorde de Cologne“.
Crowfundingkampagne zur finanziellen Sicherung des Festivals: https://igg.me/at/affk
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