Sind das nur die bekannten Demütigungen der Kindheit, die zum späteren Narbengeflecht der Seele führen, oder ist das schon Folter? Ein junger Mann stellt Teller mit Kuchenstücken auf einen Tisch. Vier Kinder, die hintereinander in einer Reihe stehen, lassen ihn und die Jause nicht aus den Augen.
3, 5 und 8. Mit Nummern statt mit Namen werden die Mädchen bezeichnet, abgeleitet von dem Alter, in dem eine Menschenhändlerin ihre kurze Kindheit beendet. Mit einem Märchen und einer glorreichen Aufgabe werden sie geködert: Babys sollen die Drei liefern, für die Reichen.
Es hat Jahre gedauert, bis die deutschen Politiker eingestehen konnten, dass dieses Land Kriege führt. Erst die Verteidigungsminister Jung und Guttenberg rangen sich zu dem Geständnis durch. Dass da nicht nur Feigheit, sondern handfeste Gründe im Weg standen, kann man jetzt im FWT lernen.
choices: Herr Klaus, Sie arbeiten seit einigen Jahren verstärkt mit Komponisten zusammen. Daraus sind „Stücke für Musik“ wie jetzt „Gabe/Gift“ entstanden, aber auch veritable Opern. Wie kam es dazu?
Händl Klaus: Ich schreibe schon sehr lange Libretti, aber es hat gedauert, bis ich Kontakt zu Komponisten, zu Beat Furrer, Klaus Lang oder Georg Friedrich Haas
gefunden habe.
Es sieht ganz einfach aus, ist es aber nicht: Improvisieren will gelernt sein. Wer glaubt, er könne auf Zuruf lustige Geschichten erfinden, sollte sich erst mal auf einem Kindergeburtstag ausproben – und dabei merken, wie schwer es ist, andere zum Lachen zu bringen. Wobei man die Kunst, aus dem Stegreif Szenen und Sketche zu erfinden, durchaus trainieren kann.
Bevor wir zu den schöngeistigen Dingen des Theaterlebens kommen, präsentieren wir wieder (kriminelle) Verschwendungen und damit Einsparvorschläge im Sinne des Kölner „Bürgerhaushaltes“: Kölns geplante Archäologische Zone inklusive noch zu erbauendem Jüdischem Museum sorgt nicht nur aufgrund der geschätzten Baukosten von über 51 Millionen Euro und Kosten für den laufenden Betrieb von jährlich 3 Millionen Euro für Aufregung.
Die Bühne sieht aus wie eine Turnhalle beim Abschlussball. Zwei Seiten sind mit silbernen Vorhängen geschmückt, links stehen ein Flügel und ein langer Tisch mit Instrumenten und Notebooks, hinten rechts eine lange Bank. Auch die elegante Kleidung der eintretenden Schauspieler, Musiker und Sänger könnte auf ein Fest hinweisen.
Jörg Ritzenhoff findet Fado langweilig. Deshalb hat der Komponist für sein Projekt „fadofade“ 16 europäische Musiker aufgefordert, ein Lied im traurigen Musikstil der Portugiesen zu singen.
Was andere über mich sagen. Was ich mal werden will. Wünsche für die Zukunft. Über solche Dinge gibt man in der Schulzeit kurze Statements ab, früher in Freundschaftsbüchern, heute in Sozialen Netzwerken. Sternzeichen, Lieblingsfarbe, Lieblingsflüche – mit einem steckbriefartigen Warm-up stellen sich auch die drei Performer von Futur3 vor.
Arbeit wird wieder pandemisch. Sie frisst sich in immer mehr Bereiche hinein, die man im bürgerlichen Zeitalter davon zu befreien versucht hat. Kindheit, Freizeit, Rente – gearbeitet wird jetzt eigentlich immer. Das Brachland Ensemble blättert ein Leben durch auf der Suche danach, wie sich das mental, psychisch und körperlich niederschlägt.

Der Tanz der Krähe
„Die Ecke“ in der Alten Wursterei – Auftritt 01/26
„Als säße man in einem flirrenden Zirkuszelt“
Regisseur Sergej Gößner über „Der fabelhafte Die“ am Comedia Theater – Premiere 01/26
Im Hamsterrad des Grauens
„Der Gott des Gemetzels“ am Theater Bonn – Prolog 01/26
Das Meer in dir
„Aqua@Cycles“ in der Alten Feuerwache – Theater am Rhein 01/26
Auszeit der Ewigkeit
„Pyrofems“ von Wehr51 im Studio Trafique – Auftritt 12/25
Praktisch plötzlich doof sein
Helge Schneider präsentiert seine neue Tour – Prolog 12/25
„Man spürt den Theatermenschen“
Dirigent Daniel Johannes Mayr über die Bonner Wiederentdeckung der Oper „Die Ameise“ – Premiere 12/25
Über zwei Ikonen
„Marlene Piaf“ am Theater der Keller – Theater am Rhein 12/25
Verlorene Jahre
„The Drop“ am Jungen Schauspiel in Düsseldorf – Prolog 11/25
So verwirrend wie das Leben
„Berlin Alexanderplatz“ am Schauspiel Köln – Prolog 11/25
Von der Aufgabe des Denkens
Audiowalk „Jeder stirbt für sich allein“ in Köln – Auftritt 11/25
„Ein armes Schwein, aber auch ein Täter“
Regisseur Hans Dreher und Schauspielerin Laura Thomas über „Laios“ am Theater im Bauturm – Premiere 11/25
Utopie auf dem Rückzug
Bertha von Suttners „Die Waffen nieder“ am Theater Bonn – Prolog 10/25
Gegen sich selbst antreten
„Fünf Minuten Stille“ am Kölner FWT – Theater am Rhein 10/25
Muttärr! Oder: Dschungelbuch in Ulm
„Man kann auch in die Höhe fallen“ am Theater Der Keller – Auftritt 10/25
„Wir führen keine Monster vor“
Regisseurin Nicole Nagel über „Aufruhr der Stille #MeTooInceste“ am Orangerie Theater – Premiere 10/25
Schreib dich frei!
„Botin“ in der Alten Versteigerungshalle auf dem Großmarkt – Theater am Rhein 09/25
Die Moralfrage im Warenhaus
„Aufstieg und Fall des Herrn René Benko“ am Schauspiel Köln – Prolog 09/25
„Was kann eine neue Männlichkeit sein?“
Nicola Schubert über ihr Stück „To #allmen“ an Groß St. Martin – Premiere 09/25
Wohin, David?
„Mein Onkel David“ in der Alten Feuerwache – Theater am Rhein 08/25
Glücklich ruinieren
Das Nö Theater mit „Monopoly“ im Kölner Kabarett Klüngelpütz – Auftritt 08/25
Wie der Hund mit Angst spielt
„Holmes & Watson“ beim NN Theater Freiluftfestival – Prolog 08/25
„Man darf nicht das falsche Leben leben“
Regisseur und Produzent Stefan Herrmann über „Ich, Samsa“ am Theater der Keller – Premiere 08/25
Vergessenes Weltwunder
„Mein Freund, der Baum, sieht rot“ am Casamax Theater – Theater am Rhein 07/25
Die ungesehene Praktikantin
„Opus 132“ am Comedia Theater – Prolog 07/25