Eyehategod aus New Orleans gelten als einer der Gründungsväter des Sludge, einer Mischung aus Hardcore und Doom-Metal. Allzu viele Alben haben sie seit ihrer Gründung im Jahr 1988 nicht gemacht, dafür sind diese unüberhörbar (26.7., 21 Uhr, Gebäude 9).
Luis Vasquez alias The Soft Moon werkelt an einer psychedelischen Version von New Wave. Nicht dass Joy Division, Siouxsie oder The Cure, an die The Soft Moon klanglich erinnert, keine psychedelischen Anteile gehabt hätten. Aber die werden bei The Soft Moon mit düsteren Drones bis zum Anschlag betont – Echohöhle goes Echohölle (30.7., 20 Uhr, MTC). Lucas Santtana hat schon mit vielen brasilianischen Musikgrößen gespielt, bevor er 1999 anfing, Soloplatten aufzunehmen. Sein butterweicher Bossa Nova mit leicht experimentellen Details erinnert ein wenig an die späten Aufnahmen von Artho Lindsay (30.7., 20.30 Uhr, Studio 672).
Die kanadischen Hard Rocker Anvil kennen viele wahrscheinlich über die gleichnamige Doku, die ihren beschwerlichen Weg von den frühen 80er Jahren bis heute haarscharf vorbei am Ruhm anrührend erzählte. Weniger anrührend denn laut wird sicher die Live-Version der ausdauernden Relikte (1.8., 20 Uhr, Underground). Das Sonic Ballroom feiert 14 Jahre wildes Nachtleben mit einem Open Air-Konzert gegenüber des Clubs mit Punk, Hard Rock, Latin-Ska und Rock'n'Roll von The Kids, Nitrovolt, Esperanska und den Havana Ragdolls. Das Ganze ist kostenlos (3.8., 16 Uhr, Sonic Ballroom). Fluffigen Westcoast-Pop mit Folk und Psychedelic-Elementen machen Woods. Allerdings lieben sie eher die rappelnde Version als die weichgespülte fürs Radio. Klar, sie kommen ja auch aus New York (6.8., 21 Uhr, King Georg).
Etwas ganz Besonderes hat sich mal wieder die selten um eine gute Präsentationsform verlegene Kölner Gitarrenpop-Band Locas in Love ausgedacht: Kurz bevor sie ihre Sommerferien in Frankreich verbringen, um ihr neues Album aufzunehmen, bringen sie ihre Instrumente aus dem nahegelegenen Proberaum ins King Georg, um erste Stücke des noch unfertigen Albums live vor Publikum zu testen. Und damit sich das Instrumenteschleppen auch lohnt, spielen sie gleich an zwei aufeinanderfolgenden Tagen (14. und 15.8., 21 Uhr, King Georg). Helge Schneider nutzt die schöne Jahreszeit für einen „bunten Sommerabend mit Musik und Quatsch“. So soll das sein. Das ist Helges Mischung seit über zwanzig Jahren, und daran gibt es nichts zu meckern (23.8., 19.30 Uhr, Tanzbrunnen).
Fast so lange ist auch der Wu Tang Clan dabei, der Quatsch kam bei ihrem düsteren Hip Hop aber immer etwas kurz. Nur Ol' Dirty Bastard hätte da Helge Paroli bieten können, aber der weilt längst nicht mehr unter uns. Dafür gibt es den Rest des Clans. Wer genau dieses Mal dabei sein wird, ist wie immer Glückssache. Vielleicht gibt es auch Stücke des neuen Soundtracks zum Spielfilm „The Man with the iron Fists“ von RZA – dem ersten Wu-Film der Geschichte (28.8., 20 Uhr, E-Werk). Die Herbstsaison wird im September mit einigen Highlights eingeläutet: Die Ober-Shoe Gazer My bloody Valentine kommen ebenso (5.9., 20 Uhr, Live Music Hall) wie der Queer Rapper Khalif Diouf aka Le1f (5.9., 21 Uhr, Club Bahnhof Ehrenfeld). Alt-Punker Jens Rachut spielt gleich mit zwei Projekten: erst mit der tollen Supergroup N.R.F.B. (5.9., 21 Uhr), später mit Kommando Sonne-nmilch (28.9., 21 Uhr, beide Gebäude 9). Leiser wird es dann mit Coco Rosie (21.9., 21 Uhr, Gloria) und den Isländern Múm (23.9., 21 Uhr, Gebäude 9).
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