Kinokalender
Mo Di Mi Do Fr Sa So
14 15 16 17 18 19 20
21 22 23 24 25 26 27

12.599 Beiträge zu
3.824 Filmen im Forum

Big Thief um Sängerin und Komponistin Adrianne Lenker
Foto: Presse

Rau und scharfkantig

26. Februar 2020

Slo-Mo Sample-Orgien und Öko-Opern – Unterhaltungsmusik 03/20

Auf Big Thief können sich momentan fast alle einigen. Die Indie-Folker um Adrianne Lenker haben im letzten Jahr gleich zwei Alben veröffentlicht, ihre Sängerin zusätzlich ein Soloalbum. Es ist bereits das zweite der Singer-Songwriterin mit der brüchigen Stimme (ihr eigentlich erstes Album zählt sie nicht – da sollte sie in einer religiösen Gemeinde mit 15 Jahren von ihrem Vater zu einem Country-Pop-Star aufgebaut werden), von ihrer Band Big Thief gibt es vier Alben. Tatsächlich klingt die Musik nicht immer ausformuliert, sondern wie eilig arrangiert. Aber genau diese rohe Qualität macht den Reiz ihrer so gar nicht einfältigen Musik aus (7.3., 18.30 Uhr, Kantine).

Die Hamburger Band Messer hat ihre Vorliebe für die 80er Jahre noch nie versteckt. Das letzte Album ist von 2016, aber auch wenn die aktuellen Singles als Vorboten für ein neues Album Reggae- oder Funk-Einschlag zeigen, ist auch das immer die scharfkantige Version, die man von der New Wave kennt (13.3., 19.30 Uhr, Gebäude 9).

Der schottische Elektronikproduzent Hudson Mohawke und sein kanadischer Kollege Lunice haben sich 2012 für eine EP zu dem Projekt TNGHT zusammengeschlossen. Nur knappe acht Jahre später erscheint schon die zweite EP, die auch nur mit „EP II“ betitelt ist. Wenn live die Videos zu den neuen Slow-Mo-Sample-Orgien gescreent werden, ist für Stimmung schon mal gesorgt. Wobei die Musik an sich schon ziemlich aberwitzig ist (20.3., 19 Uhr, Clubbahnhof Ehrenfeld).

Im achten Konzert der Reihe „Round“ der Kölner Philharmonie präsentiert das Kölner Kollektiv Hall & Rauch ihr „Konzert für 13 Vögel“, das sie eine „Öko-Oper“ nennen. Dafür haben sie sich mit dem Pianisten Camillo Grewe zusammen getan. Wie genau das klingen wird, kann man bei dem vielseitigen Avantgarde-Pop des Projektes nur vage erahnen (26.3., 21 Uhr, Kölner Philharmonie). Bekannte Band spielt bedeutendes Frühwerk komplett live – das hat sich bewährt.

Aktuell machen das die britischen Shoegaze-Pioniere The Jesus and Mary Chain mit ihrem zweiten Album „Darklands“. Sicher hätten sich viele Fans auch das wegweisende, noisigere Debüt „Psychocandy“ gewünscht, aber die Reid-Brüder werden ja auch nicht jünger. Dafür gibts sicher die ein oder andere Feedback-Einlage vom Debüt als Zugabe (28.3., 18 Uhr, Live Music Hall).

Christian Meyer-Pröpstl

Hat Ihnen dieser Beitrag gefallen? Als unabhängiges und kostenloses Medium sind wir auf die Unterstützung unserer Leserinnen und Leser angewiesen. Wenn Sie uns und unsere Arbeit finanziell mit einem freiwilligen Betrag unterstützen möchten, dann erfahren Sie über den nebenstehenden Button mehr.

Neue Kinofilme

Drop – Tödliches Date

Lesen Sie dazu auch:

Einstürzende Musikbrücken?
Die 15. Ausgabe von Acht Brücken könnte die letzte sein – Festival 04/25

Die Musikfestivals sprießen
Schon der Frühling ist Festivalzeit – Unterhaltungsmusik 04/25

Melancholisch und gewaltig
Engin in Köln

Endlich Headliner
Elephant im Tsunami

Salz, Wind und Liebe
Anna B Savage im Bumann & Sohn – Musik 03/25

Altmeister und Jungspunde
Konzerte von und für alle Generationen – Unterhaltungsmusik 03/25

Wärme, Nähe, Authentizität
Noah Derksen in den Hängenden Gärten von Ehrenfeld – Musik 02/25

Klavier statt Karneval
Ein Februar mit guter Musik – Unterhaltungsmusik 02/25

Nicht alle sind supersympathisch
(Kinder-)Geburtstags- und Weihnachtsfeiern on Stage – Unterhaltungsmusik 12/24

Noise, Rap und Migration
Zwischen Bühne und Buchdeckel – Unterhaltungsmusik 11/24

Aggressive Dringlichkeit
Internationale Acts von Rock über Hip Hop bis Avantgarde – Unterhaltungsmusik 10/24

Heftiger Herbstauftakt
Nach Open Air wieder volles Programm in Clubs und Hallen – Unterhaltungsmusik 09/24

Musik.

HINWEIS