Auf Big Thief können sich momentan fast alle einigen. Die Indie-Folker um Adrianne Lenker haben im letzten Jahr gleich zwei Alben veröffentlicht, ihre Sängerin zusätzlich ein Soloalbum. Es ist bereits das zweite der Singer-Songwriterin mit der brüchigen Stimme (ihr eigentlich erstes Album zählt sie nicht – da sollte sie in einer religiösen Gemeinde mit 15 Jahren von ihrem Vater zu einem Country-Pop-Star aufgebaut werden), von ihrer Band Big Thief gibt es vier Alben. Tatsächlich klingt die Musik nicht immer ausformuliert, sondern wie eilig arrangiert. Aber genau diese rohe Qualität macht den Reiz ihrer so gar nicht einfältigen Musik aus (7.3., 18.30 Uhr, Kantine).
Die Hamburger Band Messer hat ihre Vorliebe für die 80er Jahre noch nie versteckt. Das letzte Album ist von 2016, aber auch wenn die aktuellen Singles als Vorboten für ein neues Album Reggae- oder Funk-Einschlag zeigen, ist auch das immer die scharfkantige Version, die man von der New Wave kennt (13.3., 19.30 Uhr, Gebäude 9).
Der schottische Elektronikproduzent Hudson Mohawke und sein kanadischer Kollege Lunice haben sich 2012 für eine EP zu dem Projekt TNGHT zusammengeschlossen. Nur knappe acht Jahre später erscheint schon die zweite EP, die auch nur mit „EP II“ betitelt ist. Wenn live die Videos zu den neuen Slow-Mo-Sample-Orgien gescreent werden, ist für Stimmung schon mal gesorgt. Wobei die Musik an sich schon ziemlich aberwitzig ist (20.3., 19 Uhr, Clubbahnhof Ehrenfeld).
Im achten Konzert der Reihe „Round“ der Kölner Philharmonie präsentiert das Kölner Kollektiv Hall & Rauch ihr „Konzert für 13 Vögel“, das sie eine „Öko-Oper“ nennen. Dafür haben sie sich mit dem Pianisten Camillo Grewe zusammen getan. Wie genau das klingen wird, kann man bei dem vielseitigen Avantgarde-Pop des Projektes nur vage erahnen (26.3., 21 Uhr, Kölner Philharmonie). Bekannte Band spielt bedeutendes Frühwerk komplett live – das hat sich bewährt.
Aktuell machen das die britischen Shoegaze-Pioniere The Jesus and Mary Chain mit ihrem zweiten Album „Darklands“. Sicher hätten sich viele Fans auch das wegweisende, noisigere Debüt „Psychocandy“ gewünscht, aber die Reid-Brüder werden ja auch nicht jünger. Dafür gibts sicher die ein oder andere Feedback-Einlage vom Debüt als Zugabe (28.3., 18 Uhr, Live Music Hall).
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