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Machen auch äußerlich was her: Slagsmålsklubben

Marke Eigenbau

28. Januar 2011

Erfindungsreiche Musiker touren im Februar - Unterhaltungsmusik 02/11

Technoband? House-Konzert? Slagsmålsklubben machen Techno und House mit oldschooligen Computersounds und bespielen damit auch mal Klassische Konzerte. Bei ihrem Retrosound kommt am Ende immer mehr raus als ein amüsanter Gag – die Tracks sind richtig gut und Tanzlaune ist vorprogrammiert, wenn die sechs Schweden auf der Bühne stehen (3.2., 20 Uhr, Gebäude 9). Zusammen mit der Künstlerin Tauba Auerbach hat Cameron Mesirow eine Zwei-Personen-Orgel gebaut, die sogenannte Auerglass. Alleine macht Mesirow als Glasser instrumentell verspielte, semielektronische, aber tendenziell ruhige Songs, die ihre zarte Stimme tragen (10.2., 20 Uhr, Blue Shell).

Äl Jawala mischen Balkan mit Clubsounds, wie man es von den erfolgreichen Balkan Beat-Compilations kennt. Die deutsche Combo hat ein Album im Gepäck und so, wie es in dem Genre Standard ist, sicherlich auch viel Spielfreude (10.2., 20.30 Uhr, Stadtgarten). Anfang der 80er Jahren waren Nichts als punkige NDW-Band richtig erfolgreich. Mit ihrem Pop-Punk eroberte die aus der Düsseldorfer Punkband KFC hervorgegangene Band die Charts und verkaufte ordentlich Platten. Michael Clauss ist das einzige Mitglied von früher, besonders inspiriert klingt das neue Material auch nicht (11.2., 21.30 Uhr, Sonic Ballroom). Aerial aus Schweden machen melancholischen Post Rock. Die laut/leise-Wechsel sind klassisch, sie sind aber songorientierter als viele ihrer Kollegen. Das Post steht also eigentlich nur in Klammern (17.2., 20 Uhr, Tsunami).

Auf holpernden Rhythmen holpern ihre komplexen Songs durch die Landschaft. Mitunter erinnern die Stücke der Maps & Atlases an die Dirty Projectors. Das liegt zum einen an der aufgebrochenen Struktur, zum anderen am kopfstimmigen Gesang, mit dem sie die allerschönsten Melodien zelebrieren (19.2., 20 Uhr, Gebäude 9). Als Edwyn Collins 1995 mit „A girl like you“ einen Megahit landete und sogar in Deutschland auf Platz 3 landete, kannten ihn hierzulande nur wenige. Dabei hat er schon früher Popmusikgeschichte geschrieben – von 1979 bis 1985 mit seiner Band Orange Juice. Im Fahrwasser der New Wave machten sie kleine Popperlen wie „Rip it up and start again“, dessen Titel sich Simond Reynolds für seinen gleichnamigen Wälzer über die New Wave lieh. Dem Popsong ist Collins treu geblieben, ohne auf die Charts zu schielen (21.2. Stadtgarten).

The Black Angels wandern auf den Pfaden der Sixties-Psychedelia. Mit ihren dronigen Stücken sind sie deutlich inspiriert von den Spacemen 3, die bereits in den 80er Jahren erfolgreich am 60's-Revival arbeiteten. Die beatlastigere Fangemeinde kommt zwischendurch aber auch immer wieder auf ihre Kosten (22.2., 20 Uhr, Werkstatt). Berühmte Eltern hat er, der Erik Friedlander. Lee und Maria Friedlander sind bekannt für ihre Fotografien aus den 60er Jahren. Aber auch der Sohn ist längst ein Begriff, denn in der Jazzwelt hat er schon viele Spuren hinterlassen. Mit seinem Cello tourt er nun solo durch die Welt. Seine Musik wird von den Fotografien der Eltern untermalt. Außerdem zeigt Friedlander während des Konzertes Experimentalfilme von Bill Morrison (24.2., 20.30 Uhr, Stadtgarten).

Noch ein besonderes Schmankerl für Cineasten hat die Philharmonie im Februar zu bieten. Dort wird die nach einem Fund von bislang verloren geglaubten 30 Minuten Materials der Originalversion die restaurierte Fassung von Fritz Langs „Metropolis“ gezeigt. In die fügt sich nun auch endlich exakt die Musik des Komponisten Gottfried Huppertz. In der Filmharmonie wird der Film zusammen mit der live vom Berliner Rundfunksinfonieorchester unter der Leitung von Frank Strobel eingespielten Originalmusik gezeigt (12.2., 20 Uhr, Philharmonie).

CHRISTIAN MEYER

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