Das ist schon unheimlich: Das Kölner Konzert von Lana Del Rey soll in 48 Stunden ausverkauft gewesen sein. Und das, bevor ihre erste Single offiziell erschienen ist. Da ist ein Tipp wohl überflüssig. Ganz im Gegensatz zu den folgenden: Die Mogwai nicht ganz unähnlichen Öko-Black Metaller Wolves in the Throne Room haben sich passenderweise als Vorband Wolvserpent, ehemals Pussybutt, geholt. Die sind für Black Metal in mehrfacher Hinsicht ungewöhnlich: Am Schlagzeug sitzt eine Frau, Geigen haben sie auch im Programm. Beide Bands werden die Bühne hübsch mit Kerzen und mystischem Kram verzieren – das wird gemütlich (3.11., 20 Uhr, Gebäude 9).
The Victorian English Gentlemens Club haben in ihren Anfängen die besten Momente des Post-Punk durchdekliniert. Spätestens mit ihrem dritten Album „Bag of Meat“ haben sie sich davon emanzipiert und machen vertrackten, aber ungestümen Art-Rock (3.11., 20 Uhr, Tsunami). The Horrors haben vor sechs Jahren mit Garage-Punk und einem prägnanten Dresscode die Musikszene aufgemischt. Dass sie schon schnell von ihrem Konzept abweichen und sich dem epischen New Wave der 80er Jahre zuwenden würden, konnte damals noch niemand ahnen. Ihrem Erfolg hat das bis jetzt keinen Abbruch getan (6.11., 20 Uhr, Luxor). An Erfolg mangelte es dem 70's durchtränkten Rock des stilbewussten Trios Urge Overkill dank des Pulp Fiction-Soundtracks auch nicht. Doch er war nur von kurzer Dauer. In diesem Jahr erschien das erste Album seit 15 Jahren – nun folgt die Tour (11.11., 20 Uhr, Yard Club). Zwar macht er weder Pop noch Rock, aber Peter Brötzmanns Powerplay passt durchaus in diese Kolumne: Seit er 1968 mit „Machine Gun“ den Free Jazz in beeindruckend brachiale Bereiche geführt hat, hat er nicht nachgelassen und zeigt auf seinen rund 50 Alben so manch Jüngerem, was energetisches Spiel ist. Nachdem er zuletzt als Tentett im Stadtgarten zu Gast war, kommt er nun als Trio mit Satoh Masahiko und Moriyama Takeo (11.11., 20.30 Uhr, Stadtgarten).
Cant ist das semi-elektronische Soloprojekt von Grizzly Bears Chris Taylor. Die Songs mit offenem Charakter haben mitunter eine soulige Anmutung, manchmal hört man abstrakten R'n'B heraus. Auf der Bühne wird er die Musik mit Band umsetzen (16.11., 20 Uhr, Gebäude 9). James Blake hat den Begriff Post-Dubstep mit neuem Leben gefüllt: Seine fragilen, souligen Soundgebilde werden kaum noch von einem Beat zusammengehalten. Und doch konnten sich bei Erscheinen seines Debüts alle auf ihn einigen. Die Konzerte solch ätherischer Musik sollten bestuhlt sein (17.11., 20 Uhr, Gloria). Die Berliner Band Mutter gibt es schon seit 1986. Der frühe Noise Rock ist inzwischen melancholischeren Liedern gewichen, die Texte von Max Müller sind immer noch verzweifelter Seelenstriptease. Eine auch live immer wieder beeindruckende Band (18.11., 20 Uhr, Gebäude 9). The Sandwitches (haha!) spürten mit ihrem Lofi-Debüt dem Rock'n'Roll nach. Auf dem neuen Album der charmanten Girl Group ist der Sound schon etwas gesitteter: Melancholische Popsongs mit holprigem Schlagzeug machen sie – perfekt für die hölzerne Höhle namens King Georg (19.11., 20 Uhr). Ihr viertes Album hat das Blues-Duo The Kills, eine popigere Version von Jon Spencer oder Royal Trux, im Frühling veröffentlicht. Die Mischung aus rudimentärer Elektronik und rauen Gitarren ist neben ihrem geschmackvollen Style immer noch ihr Markenzeichen (27.11., 20 Uhr, E-Werk).
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