Sie sind eine Institution des korrekten Punkrock: Bad Religion haben bereits 1982 einen rauen Genreklassiker vorgelegt. Es folgte ein geflopptes Psychedelic-Album und das frühe Aus. Drei Jahre später gab‘s zur Reunion mit „Suffer“ wieder einen Klassiker, mit dem sie ihre unverkennbaren, melodischen Punkhymnen etablierten. Der große Erfolg kam im Fahrwasser vom Grunge, 2010 sind sie immer noch da und kommen im gehobenen Alter live sicherlich ganz schön ins Schwitzen (26.7., 20 Uhr, Live Music Hall). Das S.o.M.A.-Festival gibt es als buntes Wald-und-Wiesen-Fest – erst in einer Wasserburg, dann im Jugendpark am Rhein – schon länger nicht mehr. Doch die in den letzten Jahren etablierten kleinen S.o.M.A.s, die die Zeit zum nächsten richtigen Event überbrücken sollten, nähern sich langsam der alten Pracht. Nach reinen Clubevents in Odonien gastiert man jetzt in der Papierfabrik und präsentiert auch wieder Tagesprogramm und Konzerte. Neben dem neuen Partner Funkhaus Europa, der Konzerte mit Chicha Libre aus New York, Daraa J Family aus dem Senegal und Hanggai aus Peking präsentiert, sind sicherlich die angekündigten Konzerte der Kölner House-Legende Whirlpool Productions und – tataa! – der Eurodance-Pioniere Technotronic die Highlights des Wochenendes. Außerdem gibt es natürlich im Club Sounds von House und Techno über Drum‘n‘Bass und Hip Hop zu Dancehall und Indie-Rock.
These are Powers ist die aktuelle Band des Ex Liars-Bassisten Pat Noecker. Mit dem neuen Trio macht er verschrobene Clubmusik mit Punkappeal .Drei Alben haben sie schon im Gepäck, Langweile dürfte live nicht aufkommen (4.8., 21.30 Uhr, Sonic Ballroom). Wild Nothing ist ein Ein-Mann-Projekt. Hallige Popsongs für Schuhanstarrer kann man auf dem Konzert von Jack Tatum aus Virginia erwarten. Romantisch-verträumte Songs, die einen deutlich psychedelischen Einschlag haben. Für die Tour hat Jack Tatum eine kleine Band zusammengestellt. (7.8., 21 Uhr, King Georg). Broken Bells – so nennt sich die vielbeachtete Kollaboration von James Mercer von The Shins und Brian Burton alias Danger Mouse. Der flockige Pop der Shins wird durch Burton rhythmischer, gleitet aber ebenso elegant. Auf ihrem Album finden sich einige schmucke Indie-Hits (17.8. 20 Uhr, Gloria). Als John Lydon nach dem chaotischen Ende der Sex Pistols 1978 Public Image Ltd. startete, war er nicht nur musikalisch an vorderster Front, sondern auch konzeptuell. Legendär sind auch die Fernsehauftritte der Band. „This is not a love song“ markiert 1983 noch einen gelungenen Popsong, danach wird’s fies – die Gründungsmitglieder außer Lydon sind längst weg. Jetzt tourt er nach 18 Jahren Pause mit neuen Musikern wieder als PIL, der Kölner Termin am 19.8. im E-Werk wurde allerdings kurz vor Redaktionsschluss aus ‚produktionstechnischen‘ Gründen – was immer das heißt – gecancelt. Ob es einen Nachholtermin geben wird, ist noch nicht bekannt. Bezeichnend für den Abstieg des Musikbusiness‘ und den Aufstieg der Games-Branche: Wird das Cityfestival, das vom 20.-22. August im Rahmen der gamescom an Friesenplatz und Rudolfplatz stattfindet, das neue Ringfest? Bislang bestätigt sind umsonst & draußen-Auftritte von 2raumwohnung, Shout Out Louds, Aura Dione, Dúné, Roman Fischer, Fertig, Los!, Timid Tiger, Olli Schulz und Goldhawks. Ende August ist auch der Nachholtermin für das ausgefallene Konzert von The XX, die mit minimalistischem Grundton kongenial New Wave und R‘n‘B verschmelzen. Hoffentlich kommt dieses Mal nichts dazwischen (26.8., 20 Uhr, E-Werk). Und zum Schluss kommt noch K‘naan. Schon vergessen? Der Lieferant der WM-Hymne „Wavin‘ Flag“ ist besser, als es die Titelmelodie der Weltmeisterschaft vermuten lässt, schließlich hat der Somali-Kanadier eine ordentliche Vergangenheit als Rapper (29.8., 20 Uhr, Gloria).
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