Im Rahmen der traditionellen Sommer-Konzerte auf dem Roncalliplatz im Schatten des Doms kommen in diesem Jahr auch die Indie Rock-Urgesteine The Pixies, die ab 1987 recht abenteuerlich, aber auch sehr erfolgreich Punk und Pop mit einer Prise Folk vermischt haben. Kurt Cobain und viele Andere haben es ihnen gedankt, bevor sie sich 1993 auflösten. Zehn Jahre später folgte die Wiedervereinigung, und weitere zehn Jahre darauf trennte man sich von der Bassistin Kim Deal. Das ist nun auch wieder fast zehn Jahre her … (30.7., 20 Uhr, Roncalliplatz).
Nachdem der Sohn des Jazzers Anthony Braxton, Tyondai Braxton und etwas später auch Dave Konopka die Math-Rocker Battles verlassen haben, machen John Stanier und Ian Williams als Duo weiter. Dass das den Sound der Band entschlackt hätte, kann man nicht behaupten. High-Speed-Gefrickel am Rande des Wahnsinns, was man auch daran erkennt, dass sie auf ihrem letzten Album tatsächlich Jon Anderson von den Prog-Rockern Yes als Gast haben (17.8., 20 Uhr, Artheater).
Deichkind haben Ende der 1990er Jahre als Hip Hop-Crew angefangen und dann mehr und mehr der Elektronik die Türen geöffnet. 2006 gelang ihnen dann mit „Remmidemmi“ ihr Megahit, der bis heute ihr Image zwischen Rap und Elektronik sowie Humor und Hintersinn prägt. Ihr letztes Album „Wer sagt denn das?“ konnten sie vor Corona schon ein wenig vorstellen, jetzt geht es Open Air und mit den bekannten Party-Spielen für alle weiter (27.8., 21 Uhr, Hofgartenwiese Bonn).
Wer oder was ist Kraftwerk? Gar nicht so einfach zu beantworten. Wer: das einzig verbliebene Gründungsmitglied Ralf Hütter, plus drei Musiker, deren Namen wohl nur die echten Fans kennen. Was ist Kraftwerk? Nicht weniger als eine Legende, die mit avantgardistischem Krautrock mit elektro-akustischen Improvisationen begonnen hat, dann den Electro-Pop erfunden hat und damit für unzählige Musiker aus dem elektronischen Bereich – vom Synth Pop über den Electro, den Hip Hop, House und Techno – zum Vorbild wurde und seitdem das Menschmaschinen-Image als Gesamtkunstwerk pflegt. Für ein Konzert heißt das: eine perfekte audiovisuelle Show, die natürlich sehr von den Pioniertaten der Vergangenheit lebt. Da ist retrofuturistische Sentimentalität, die sie mit ihrer Nachkriegsästhetik immer schon proklamiert haben, vorprogrammiert (28.8., 21 Uhr, Hofgartenwiese Bonn).
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