Wie viel Surf Sound verträgt der menschliche Organismus? Testen kann man das im Tsunami während der Monster Maniac Party am 1. Mai ab 20.30 Uhr. Dort spielen The Astronauts, Braindead Dogs, Swamp Troopers und Torpedo Monkeys, allesamt garantiert monstermäßig gestylt. Spaßbacke Dendemann, ehemals Eins, Zwo und inzwischen rockiger von Beatsteaks‘ Moses Schneider produziert, ist mit seinem Album gerade in den Top 10 gelandet. Dass der Rapper auch bei der aktuellen Single „Stumpf ist Trumpf“ seinen Flow nicht verliert, stellt er auch gerne live unter Beweis (1.5., 21 Uhr, Gloria). Die Industrial-Legende Nurse with Wound um Steve Stapleton und Colin Potter klingt zwar nicht mehr so böse wie in den 80ern, geräuschhafte Musique Concrète ist aber trotzdem zu erwarten. Auch den Hamburger Klangkünstler Asmus Tietchens konnte man in den 80ern dem Industrial zuordnen. Er ist mit seinen Tonverfremdungen an dem Abend ebenfalls zu hören (3.5., 20 Uhr, Stadtgarten). Hole, die Band um Grunge-Ikone Courtney Love, hat sich 2002 offiziell aufgelöst. Nun touren sie wieder durch größere Hallen. Ob auch ein neues Album kommt, ist noch ungewiss (5.5., 19.30 Uhr, Live Music Hall). Im Rahmen der MusikTriennale tritt Mira Calix auf. Die auf dem renommierten Label Warp beheimatete Musikerin macht experimentelle Elektronik mit Gesang (6.5., 21 Uhr, Alter Wartesaal). Auch ein kleines Post-Rock Festival beschert uns der Mai: Es spielen Caspian und Constants aus den USA, die sich beide ebenso wie die Kölner Arktika an instrumentalen Soundwänden jenseits von Songstrukturen laben. Izah aus den Niederlanden mischen Metal dazu, während die schwedischen Yamon Yamon regelrecht luftig klingen (7.5., 18.30 Uhr, Gebäude 9). Das Funkhaus Europa präsentiert Konono No.1. Die Kongolesen sind berüchtigt für ihre energetischen Auftritte, die sie mit selbstgebautem und elektrisch verstärktem Daumenklavier bestreiten. Ein rauer, tribalistischer Trancesound (14.5., 20 Uhr, Stadtgarten). Die smarten Jungs von The Drums machen sonnigen 80er Intelligent-Pop mit New Wave-Einschlag. Beach Boys meet Cure – oder so. Ihr „Let‘s go surfing“ ist schon ein kleiner Hit (18.5., 20 Uhr, Gebäude 9). „Die Goldenen Zitronen“ bespielen die Halle der ehemaligen Papierfabrik in Ehrenfeld mit nervenaufreibendem Sound und klugen Texten. Nach all den Jahren immer noch toll und relevant, vor allem an einem von Gentrification bedrohten Ort wie diesem (19.5., 21 Uhr, Grüner Weg 6). Electronic Beats warten in diesem Jahr mit Moderat und ihrem crunchy Electro-Pop als Headliner auf. Dazu kommen Major Lazer, die Supergroup um Diplo und Switch mit Autotune geschwängertem Dancehall- Mash up, die schwedischen Shooting-Stars Miike Snow sowie Bloc Partys Frontman Kele Okereke mit seinem gespannt erwarteten Solo-Debüt (20.5., 20 Uhr, E-Werk).
The Slits, Frauen-Punk-Band der ersten Stunde mit maßgeblichem Reggae- Einfluss und die Band, die Nina Hagen gezeigt hat, was Punk sein könnte, veröffentlichte im letzten Jahr nach 25 Jahren ein neues Album. Das lässt wieder den zeitlosen Slits-Sound aufscheinen. Live gibt’s sicherlich auch die alten Hits (21.5., 20 Uhr, Gebäude 9). Bei den Hamburger Post-Punks Schneller Autos Organisation darf man melancholischen Punk mit guten deutschen Texten erwarten. Ist als Abschiedstour angekündigt (21.5., 20 Uhr, Sonic Ballroom). Nach 20 Jahren machen Motorpsycho immer noch ihren epischen Psychedelic Rock. Live feiern sie ihre experimentelle Seite nochmals ausgedehnter (28.5., 20 Uhr, Gloria).
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