Dass Steffen Schroeder keine Angst vor großen Themen hat, hat er bereits mit seinem ersten Buch bewiesen: In „Was alles in einem Menschen sein kann“ gab er 2017 Einblicke in seine Beziehung als Vollzugshelfer zu dem verurteilten Mörder Micha. Und auch in seinem neuem Roman „Planck oder Als das Licht seine Helligkeit verlor“ widmet sich der Schauspieler und Autor existenziellen Fragen: Er erzählt darin von den beiden großen Physikern Max Planck und Albert Einstein und der Freundschaft, die sie verband. So weit, so überschaubar.
Doch Schroeder hat sich die wohl schwierigste Zeit im Leben der beiden Männer als Erzählgegenstand ausgesucht: 1944, als der Zweite Weltkrieg sich langsam seinem Ende nähert. Plancks Sohn Erwin war an dem Hitler-Attentat vom 20. Juli beteiligt und soll deshalb hingerichtet werden. Um das zu verhindern, soll Planck ein „Bekenntnis zum Führer“ schreiben – keine leichte Aufgabe. Außerdem sitzt Einsteins Sohn Eduard in einer Heilanstalt und Adolf Hitler philosophiert über ein Gemälde. Schroeder selbst schreibt auf seinem Instagram-Account, dass das Buch ihn „mehrere Jahre Recherche“ gekostet habe. Mit den Herausforderungen der Vater-Sohn-Beziehung hat sich der Autor zudem einem Thema angenommen, das dem Roman in Zeiten von Feminismus und Gleichberechtigung eine zusätzliche gesellschaftliche Relevanz gibt.
Die Nähe zu solchen gesellschaftlichen Themen zeigt sich auch in Schroeders privatem Engagement: Er ist für den Weißen Ring aktiv; einen Verein, der Opfer von Kriminalität unterstützt. Zudem ist er seit 2017 Botschafter für die Initiative Exit Deutschland, die Menschen dabei hilft, rechtsextreme Strukturen hinter sich zu lassen und ein neues Leben zu beginnen.
Ursprünglich kommt Schroeder jedoch aus der Schauspielbranche: 1974 in München geboren, absolvierte er eine Schauspielausbildung an der Folkwang Universität der Künste in Essen. Er ist Mitglied des Berliner Theaterensembles und dort regelmäßig auf der Bühne zu sehen, zuletzt in der „Kleinbürgerhochzeit“ von Bertolt Brecht. Aber auch für Fernsehen und Kino stand Schroeder regelmäßig vor der Kamera, etwa in der Fernsehserie „SOKO Leipzig“ oder in Til Schweigers Kinofilm „Keinohrhasen“ aus dem Jahr 2007.
Steffen Schroeder: Planck oder Als das Licht seine Helligkeit verlor | Do 29.6. 19.30 Uhr | Buchhandlung Bittner | https://bittner-buch.de/
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