choices: Herr Luczak, welche Perspektiven gibt es für den Städtebau, wenn die Stadt pleite ist?
Thomas Luczak: In der Stadtgesellschaft gibt es längst ein Bewusstsein, dass das Engagement der Bürger und ihre planerische Phantasie wichtiger geworden sind. Die Lücke in den kommunalen Finanzen wird als Aufforderung begriffen, das Klima in der Stadt selbsttätig zu verändern. Vielleicht hat die Stadtspitze das „Amt für Stadtentwicklung und Statistik“ 2020 in das „Amt für Stadtentwicklung und Selbstorganisation“ umbenannt.
Das politische Klima ist das eine, der ökologische Wandel das andere?
Die ökologischen Rahmenbedingungen werden sich ganz sicher ändern. Die Zahl der „Jahrhunderthochwässer“ ist im letzten Jahrzehnt schon drastisch gestiegen. Wir werden so über eine Regenrückhaltung durch Dachbegrünung, eine stärkere Bewaldung und Retensionsflächen nachdenken müssen, über neue Frischluftschneisen und Grünverbindungen. Die Stadtentwicklung muss neue Wege gehen.
Und der Masterplan Köln 2020?
Er könnte eine Art Katalysator für die notwendigen Planungsprozesse sein, wobei er bewusst auf die Innenstadt begrenzt ist und die dortigen Defizite beseitigen soll. Aber er ersetzt nicht den notwendigen neuen Blick auf die Gesamtstadt, vor allem das Rechtsrheinische.
Könnte denn irgendetwas in Köln so bleiben, wie es ist?
Diese Frage stellt sich so nicht. Alle 20, 30 Jahre prägt eine andere Generation die Stadt. Viele, die heute in kulturellen Initiativen aktiv sind, kennen zum Beispiel gar nicht die Geschichte der Stollwerck-Besetzung und das Abrissdrama dieser phantastischen Fabrik in den 1980er Jahren, machen aber selbstbewusst ihr „eigenes Ding“, wie in der Clouth-Fabrik.
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