Schon jetzt sind viele Konzerte im Februar bereits ausverkauft. Ob das an den guten Bands oder der zurückliegenden Durststrecke rund um den Jahreswechsel liegt, sei einmal dahin gestellt. Groß ankündigen muss man sie hier nicht mehr. Karten gibt es hingegen noch für den Indie-Crooner Adam Green. Der ehemalige Sänger der Moldy Peaches hat in seiner Solokarriere einen Bogen hin zum Mainstream vollzogen. Im letzten Jahr hat er zusammen mit dem Model Binky Shapiro ein sehr schönes Duett-Album aufgenommen. Jetzt tourt er ganz schlicht mit einem Acoustic-Set durch Deutschland, wo er immer schon ein wenig erfolgreicher war als in seiner Heimat (3.2., 20.30 Uhr, Clubbahnhof Ehrenfeld). Die Österreicher Ja, Panik widmen sich mit ihrem neuen Album „Libertatia“ zumindest klanglich dem glatten Indie-Pop der 80er Jahre. Mit ihrem englisch-deutschen Sprachgemisch, das an die erste Platte von Cpt. Kirk &, der alten Band ihres Produzenten Tobias Levin, erinnert, lassen sie immer wieder aufhorchen. Das Badewannen-Video zur ersten Single „Libertatia“ ist natürlich auch sehr besonders (5.2., 19.30 Uhr, Gebäude 9).
Eines kann man bei den New Yorkern Pop.1280 sicherlich nicht erwarten: Pop. Hier gibt es stattdessen schmirgelnden Noise Rock, der mit hoch gestimmter Gitarre und tribalistischen Drums gekonnt an den Nerven sägt (12.2., 21 Uhr, King Georg). Samaris' Single „Goda Tungl“ sorgt auf YouTube für Begeisterung. Das junge isländische Trio mischt Elektronik, Oboe und Gesang. Und so platt das klingen mag: Vor allem Letzteres kommt nicht um einen Vergleich mit Björk herum. Aber macht ja nichts (15.2., 20 Uhr, Die Wohngemeinschaft). Die aus Malmö kommenden Golden Kanine fühlen sich in allen möglichen Folkloren der westlichen Welt zuhause: Mal klingt es nach Bluegrass, mal irisch Folk und mal nach Brass Band. Das Sextett spielt seinen Neo-Folk mit punkigem Verve und verwandelt sicherlich jeden Club im Handumdrehen in ein tanzendes Festzelt (16.2., 20.30 Uhr, Studio 672). William Fitzsimmons hatte als Sohn blinder Eltern schon früh einen besonderen Zugang zur akustischen Welt. Dazu gehörte auch, dass er schon als Kind diverse Instrumente beherrschte. Der Singer/Songwriter konzentriert sich seit knapp zehn Jahren vor allem auf Gitarre, Gesang und ein wenig Elektronik. Nach Köln kommt der Mann mit dem imposanten Bart mit Band (20.2., 19 Uhr, Gloria).
Das Stuttgarter Noise Rock-Trio mit dem schön doppeldeutigen Namen Die Nerven gehört zu den neuen, kantigen Rockbands aus Deutschland wie Messer, Trümmer oder Candelilla. Dem Namen alle Ehre machend, sind sie die radikalsten von ihnen und sicherlich von Max Müllers Band Mutter beeinflusst. Auf jeden Fall wollen sie, was ihr Name verspricht (22.2., 21 Uhr, King Georg). Die Tuareg-Band Tamikrest aus Mali versucht sich musikalisch von dem großen Bruder, der Band Tinariwen, freizuspielen. Auf dem dritten Album „Chatma“ preisen sie die Stärke der Frau, musikalisch pflegen sie ihren verzerrten afrikanischen Wüstenrock mit den typischen malinesischen Gesangslinien. Wenn sie sich an westlichen Bands orientieren – beispielsweise Pink Floyd – wird ihre Musik leider gleich weniger zwingend. Vorbild sind zwar die älteren Tinariwen – die spielen im März in Köln allerdings im wesentlich kleineren Stadtgarten (23.2., 20 Uhr, Philharmonie). Für ihr zweites, selbst betiteltes Album haben sich die vier Musikerinnen von Warpaint ein paar Jahre Zeit gelassen. Ihr Bandname klingt eher kämpferisch, doch der Sound mutet nach wie vor eher ätherisch an und erinnert an späte New Wave, ohne allzu sehr in der Historie stecken zu bleiben (23.2., 21 Uhr, Gloria).
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